30. Juni 2019

Jetzt mal ehrlich: Arbeitsmarkt

Arbeitsmarkt (c) STADTBEKANNT

Nationalratswahlen im September

Heutzutage einen zufrieden stellenden Job zu finden ist mitunter gar nicht so einfach. Absage folgt auf Absage, der Konkurrenzkampf ist stärker denn je und miese Löhne stehen auf der Tagesordnung, mit denen man über die Runden zu kommen versucht. Was halten die Parteien diesbezüglich für uns bereit? Faktencheck Nummer drei.

Arbeitssuche im Jahr 2019 – eine Geduldsprobe

Laut AMS-Bericht kann sich Österreich über einen Rückgang der Arbeitslosigkeit freuen: Anfang Juni waren „lediglich“ 278.948 Personen ohne Job, was einem Rückgang um 4,6% im Vergleich zu 2017 entspricht – was mit Sicherheit auch der im Sommer boomenden Baubranche zu verdanken ist. Trotz der angeblich 82.280 sofort verfügbaren Stellen erschrecken jedoch die Quoten der jugendlichen Arbeitslosen mit internationalen 8,0% sowie die der arbeitssuchenden Personen über 50 Jahre, die erneut um 1,5% gestiegen ist. Zunehmend davon betroffen sind auch AkademikerInnen, weil Erfahrung in Österreich nichts mehr wert zu sein scheint, mit dem Diplom kann man sich höchstens noch das Klo tapezieren. Die bittere Realität: Miese Jobs und miserable Bezahlung.

Und die PolitikerInnen? Die spielen mal wieder Poker auf Kosten der Arbeitssuchenden.

Endstation Langzeitarbeitslosigkeit?

Es war im Jahr 2017, als die SPÖ die Idee hatte, mit der „Aktion 20.000“ Langzeit-Arbeitslosen über 50 wieder einen Job zu verschaffen. Im Fokus standen vor allem Berufe in Gemeinden, gemeinnützigen Organisationen und sozialen Unternehmen. Die einstige FPÖ-Sozialministerin Hartinger-Klein setzte dem Projekt aber schnell ein jähes Ende, jedoch kämpft die SPÖ für ihre Aktion weiter. Auch die GRÜNEN setzen sich für Menschen über 50 ein, die eine „Joboffensive 50PLUS“ ins Leben gerufen haben, mit der sie 500 Arbeitsplätze schaffen wollen. Notiz am Rande: Im Mai 2019 war jeder dritte Arbeitslose über 50 Jahre alt.

All day long

Im September 2018 führten ÖVP und FPÖ den 12-Stunden-Tag und die 60-Stunden-Woche ein. Garniert wurde die Idee mit heuchlerischen Ausführungen über freie Einteilung der Arbeitszeit bei Gleitzeit, was von ArbeitgeberInnen prompt ungeniert ausgenutzt wurde. Gleichzeitig erhöhte die türkis-blaue Regierung die Liste der Mangelberufe von 27 auf 45, was ausländischen Fachkräften die Tore öffnete, selbstverständlich zum Billiglohn. Nur gut, dass die FPÖ dann gegen AsylwerberInnen hatet. Augenauswischerei par excellence. Man darf gespannt sein, welche „Neuerungen“ die nächste Regierung für uns parat hält.

Nicht für die Schule lernen wir …

Um besonders qualifiziert für den nächsten Job zu sein, wünscht sich die ÖVP in ihrem Parteiprogramm die Etablierung neuer Lehrberufe sowie eine mögliche Lehre auch für ältere Personen. Darin gehen sie mit den NEOS konform, die mit ihrem Modell „LELA 5000“ ein Konzept präsentieren, welches jedem Erwerbstätigen eine berufsbezogene Weiterbildung bis zu 5.000,- Euro in 5 Jahren garantieren soll. Auch die GRÜNEN wünschen sich „qualitativ hochwertige Kurse“ für jedermann und jederfrau. Bleibt zu hoffen, dass es sich hierbei nicht wieder nur um leere Wahlversprechen handelt.

Faktencheck

– Umwelpolitik
– Asylpolitik
– Arbeitsmarkt
– Wohnungsmarkt
– Bildungspolitik
– Sozialpolitik
– Frauenpolitik

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