30. April 2021

Ist dein Fahrrad fit für den Frühling?

Fahrrad (c) STADTBEKANNT

Erste Hilfe in Wien für Fahrräder

Wenn es draußen wieder schön ist und die Temperaturen steigen erwachen sie aus ihrem Winterschlaf – die Radfahrer.

Nachdem wir den Winter halbwegs heil überstanden haben, wird es wieder Zeit unseren Körper aus dem Winterschlaf zu reißen und uns wieder auf das geliebte Fahrrad zu schwingen. Doch der Winter ging nicht nur an uns nicht spurlos vorüber. Sind es bei uns vielleicht der eine oder andere Kilo zuviel, der sich in den Frühling rüber gerettet hat, hat der Winter des Wieners Lieblingsfortbewegungsmittel gröber zugesetzt. Vor allem jene tapferen Drahtesel. welche sich auch durch Wind und Sturm der vergangenen Monate gekämpft haben, bedürfen einer Frühjahrskur. Was dabei zu beachten ist, das zeigt euch unser Fit für den Frühling Fahrrad – Guide.

Schmieren, schmieren, schmieren …

Dabei erfinden wir das Rad nicht neu. Wasser und Feuchtigkeit rufen Rostbildung hervor, soweit so klar. Aber wie kann ich diesen potenziellen Gefahrenherden Einhalt gebieten? Vor allem die Monate von September bis Jänner haben unseren Rädern heftig zugesetzt, deshalb heißts: schmieren, schmieren und nochmal schmieren. Nicht nur, dass durch den Rost der Drahtesel an jedem Ende quietscht und knarzt, sondern er gefährdet auch die Sicherheit im Straßenverkehr. Um dem entgegenzuwirken bedarf es weder großen Sachverstandes noch Mühen oder gar Kosten.

Bevor man sich wieder in den Stadtdschungel stürzt, sollte man ein paar elementare Dinge dabei beachten: Der erste Blick sollte dem Antrieb gelten, also der Kette. Diese kann mit ein paar wenigen Schritten wieder auf Vordermann gebracht werden. Streusalz und Feuchtigkeit haben die Ketten die letzten Wochen und Monate besonders in Anspruch genommen, deshalb ist es wichtig, diese dementsprechend zu pflegen. Ist die Kette nur marginal verschmutzt, reicht es sie mit einem Öl-getränkten Lappen zu putzen. Ist die Kette aber völlig verrostet so gibt es spezielle Mittel, mit denen man dem Rost entgegen wirken kann. Diese Rostlöser finden sich eigentlich in jedem halbwegs gut sortierten Baumarkt.

Danach die Kette noch einmal gut schmieren. Am besten eignet sich dafür logischerweise Fahrradkettenöl. (ACHTUNG: Dabei aber niemals Motoröle oder sonstige 3 in 1 Mischungen verwenden, da diese die Kette nur verkleben!) Ein Zeichen, wann es Zeit wird die Kette zu wechseln ist, wenn diese immer wieder über die Ritzen springt. Nicht nur, dass dies die Übersetzung beschädigt, nein, es kann auch zu Unfällen führen und die Übersetzung und Kettenblätter vollkommen zerstören.

Sitzt alles?

Oft lösen sich Lenker oder Sitz vom Rahmen. Ein bisschen Fett und die Sache hat sich wieder erledigt. Vor allem nach dem Winter, wo durch Straßensalz, Feuchtigkeit und Kälte die Räder besonders beansprucht werden, ist es wichtig sich zu vergewissern, ob denn alles sitzt und niet- und nagelfest miteinander verbunden ist. Dabei sollte man vor allem die Schrauben aller tragenden Bauteile wie Lenker, Vorbau, Kurbeln und Kettenblätter auf ihren festen Sitz hin überprüfen. Dabei gibt es einen einfachen Trick. Durch kurzes anheben und fallenlassen des Rades, lassen sich etwaige Schwachstellen lokalisieren und in weiterer Folge ausmerzen.

„Mehr Licht!“

Licht ist ein essentieller Faktor für die Sicherheit. Bei älteren Rädern ist hier besondere Vorsicht geboten. Die Drähte, die den Dynamo zu den Dioden verbinden, könnten durch Salz und anderen äußeren Bedingungen schwer in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Daher immer vor Fahrtantritt überprüfen, ob die Verbindungen gewährleistet sind. Außerdem ist zu beachten, dass Dynamos vor allem bei feuchten Gegebenheiten wie sie jetzt noch herrschen, anfangen durchzudrehen und dadurch kein Strom mehr erzeugt werden kann. Von dem her empfiehlt es sich für den Herbst und Winter auf die Batterien-betriebenen LEDs zurück zu greifen, da diese einfach zuverlässiger sind.

Wiener Radwerkstätten

Wenn dann aber doch ein zwei Weh-Wehchen auftauchen sollten, sucht man am besten eine der vielen Wiener Radwerkstätten auf. Um das geliebte Bike fit für die Saison zu machen, empfiehlt es sich einen Blick zu riskieren. Schon für ein paar Euro oder sogar gratis bieten diese Werkstätten ihre Werkzeuge für den „Do it yourself“- Kunden an. Wer also ein bisschen Geschick mitbringt, dem sind folgende Adressen zu empfehlen.

The Vienna Bikekitchen

Die Fahrradküche ist ein Kollektiv bestehend aus freiwilligen Mitarbeitern, welche sich ganz dem Rad verschrieben haben. Der Verein steht nach eigener Aussage für eine Förderung der Fahrradkultur in Wien. Die The Vienna Bikekitchen – Werkstatt öffnet jeden Donnerstag ab 17:00 Uhr seine Pforten.

The Vienna Bikekitchen
Goldschlagstraße 8
1150 Wien

Fahrrad. Selbsthilfe. Werkstatt. WUK

Der Klassiker. Die Urmutter aller Fahrradwerkstätten in Wien. Für 4,- Euro bist du dabei und kannst dich einen ganzen Nachmittag austoben, immer an deiner Seite natürlich auch ein Betreuer der dir gegebenenfalls auch mit Rat und vielleicht sogar Tat zur Seite steht. Die Fahrrad.Selbsthilfe.Werkstatt im WUK hat von Montag bis Mittwoch 15:00 bis 19:00 Uhr und jeden 1. und 3. Samstag im Monat von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An Feiertagen und in den Weihnachtsferien ist die Werkstatt geschlossen.

Fahrrad.Selbsthilfe.Werkstatt im WUK
Währinger Straße 59
1090 Wien

Cooperative Fahrrad

Gegen eine Kaution von 10,- Euro kann man auch in der Werkstatt von Cooperative Fahrrad allgemeines Werkzeug zur Selbstreparatur ausleihen und benutzen.

Cooperative Fahrrad
Gumpendorfer Straße 111
1060 Wien

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