Nationalratswahl am 29. September
In weniger als einer Woche wählt Österreich den Nationalrat, Sebastian Kurz hat wieder Aussicht auf den Bundeskanzler-Stuhl und bei den ORF-Duellen ging es mitunter hitzig her. Was die Tage vor der Wahl noch mit sich bringen, wie die Prognosen aussehen und wie kommenden Sonntag richtig gewählt wird.
Proteste & Koalitionsbedingungen
Mit großen Schritten rückt die Nationalratswahl näher und wie nicht anders zu erwarten, wurde die Wahltrommel noch einmal ordentlich gerührt. Weder ÖVP noch SPÖ sind dazu bereit, ihren aktuellen Schuldenstand bekannt zu geben, dafür haben sie allerdings den Öko-Trip für sich entdeckt: Die ÖVP spricht sich deutlich gegen das Wegwerfen von noch essbaren Lebensmitteln aus, die sich im Laufe eines Jahres auf rund 80.000 Tonnen summieren. Die SPÖ springt auf diesen Nachhaltigkeitszug auf und fordert die verpflichtende Weitergabe dieser Lebensmittel an soziale Einrichtungen.
Trotz dieses genialen ÖVP-Geniestreichs fanden am Samstag Proteste gegen eine Neuauflage der türkis-blauen Koalition statt, Wien sagt „Nein danke“ zu ÖVP-FPÖ reloaded. Währenddessen kann sich NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger eine Zusammenarbeit mit der ÖVP durchaus vorstellen, allerdings nur unter der Bedingung absoluter Transparenz, eines Klima- und Umweltpakets, einer Steuerreform sowie einer allgemeinen Bildungs- statt Schulpflicht.
Ob ihr alle richtig wählt …
…, das werden uns die ersten Hochrechnungen Sonntag Abend zeigen. Laut neuester Umfragewerte hat derzeit die ÖVP mit 34% die Nase vorn, nicht ganz so dicht gefolgt von der SPÖ mit 22%. Dieser dicht auf den Fersen ist die FPÖ mit 20%. Mit deutlichem Abstand folgen die GRÜNEN mit 12%, NEOS liegen momentan auf Platz vier mit 8%. Das Schlusslicht bildet die Liste JETZT mit 2% aller Stimmen, was für einen Platz im Nationalrat aber leider nicht ausreichend wäre. Noch ist jedoch nichts in Stein gemeißelt, die Würfel sind noch nicht gefallen und wir dürfen gespannt dem kommenden Wahlsonntag entgegenblicken!
Kringel, Kreuzerl, Hakerl, alles ist erlaubt!
Wer nicht bereits eine Wahlkarte beantragt hat, kann dies persönlich bis zwei Tage vor der Wahl, Punkt zwölf Uhr, noch erledigen. Wer diese Gelegenheit versäumt, rafft sich am Sonntag auf, legt das spannende Buch zur Seite, unterbricht die neue Netflix-Serie und macht sich auf ins Wahllokal, um seine/ihre Stimme abzugeben. Ob im Pyjama oder im Smoking, in Leggings oder mit Hosenzug ist dabei völlig gleichgültig, es kommt einzig und alleine darauf an, von seinem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Dabei gilt: Nicht nur das altbekannte Kreuzerl ist von Gültigkeit, solange man die gewählte Partei eindeutig und zweifelsfrei erkennen kann, ist (fast) alles erlaubt.
Außerdem gut zu wissen: Vergibt man Vorzugsstimmen, so müssen diese der gewählten Partei angehören, anderenfalls sind diese ungültig. Wem zweimal kreuzen, kringeln und schreiben zu viel ist, der kann auch nur Vorzugsstimmen (maximal 3) abgeben und wählt damit automatisch die zugehörige Partei.
Welcher Wahlmodus auch immer zu einem passt, Hauptsache man findet überhaupt einen: Wählen gehen ist angesagt!