Historisches Wien
Wiens Geschichte ist geprägt von historisch bedeutenden Persönlichkeiten, die zumindest einen Teil ihres Lebens in der Stadt verbracht haben. So ist es nicht überraschend, dass wir auch abseits der üblichen Touristen-Hotspots Erinnerungen an die Größen dieser Stadt oder ihre berühmten Besucher entdecken.
Falcos Margareten
Hans Hölzel alias Falco war wohl das, was man einen waschechten Wiener bezeichnen würde. Hier geboren verbrachte er auch die längste Zeit seines Lebens in Wien, wo mittlerweile auch eine Stiege nach ihm benannt wurde. Seine Wurzeln liegen in der Ziegelofengasse im fünften Bezirk, wo er später auf Nummer 37 in die Wohnung seiner Großmutter einzog. Dort erinnert heute eine Gedenktafel und auch im dort ansäßigen Zum Alten Fassl, zollt man dem Popstar heute noch Tribut.
Schubert und seine Kollegen
Teil des Wien Museums ist heute jenes Haus auf der Nussdorfer Straße 54 (damals Teil der Gemeinde Himmelpfortgrund), in dem Franz Schubert 1797 geboren wurde. Die ersten Jahre seines Lebens verbrachte er dort, wo heute eine Vielzahl an Ausstellungsstücken an sein Schaffen erinnert. Wenn auch diese Anschrift die wohl bekannteste zu Franz Schubert ist, findet man zum Komponisten gleich mehrere Adressen in Wien. Das mag wohl eine Nebenerscheinung des Berufes sein, denn auch zu Ludwig van Beethoven findet man rund 20 Gedenktafeln, die hauptsächlich auf seine Wohnsitze in Wien hinweisen.
Ebenso beheimatet Schuberts Geburtshaus Gedenkräume zum Zeitgenossen Adalbert Stifter, von dem man dort die weniger bekannten Werke aus seiner Tätigkeit als Landschaftsmaler sehen kann. Schnitzler selbst wurde übrigens in der Praterstraße 16 geboren und verstarb an seinem letzten Wohnsitz in der Sternwartestraße in Währing.
Hans Moser und die Wienzeile
Zwar steht das Haus „Zum schwarzen Bären“ nicht mehr an dieser Stelle, an der Schauspieler Hans Moser einst als Johann Julier das Licht der Welt erblickte, dennoch erinnert an der Rechten Wienzeile 93 noch eine Gedenktafel daran. Nicht nur das, denn auch der Name des untergebrachten Restaurants „Zum Moser“ hält diese Wiener Größe in Erinnerung. Bis zu seinem Tod lebte Moser später in der so genannten „Villa-Moser“ auf der Auhofstraße 76-78)
Bachmanns Nähe zur Ungargasse
„Noch nie hat jemand behauptet, die Ungargasse sei schön, oder die Kreuzung Invalidenstraße-Ungargasse habe ihn verzaubert…“ stammt aus Ingeborg Bachmanns Roman „Malina“. Dennoch hat sie nicht dort gewohnt, allerdings in unmittelbarer Nachbarschaft. Aus diesem Grund erinnert heute eine Gedenktafel am unauffälligen Wohnhaus in der Beatrixgasse 26 an die drei Jahre, in denen die weltbekannte Schriftstellerin dort lebte.
Qualtinger im Heiligenkreuzer Hof
Eine besonders interessante Adresse suchte sich einst das Wiener Original Helmut Qualtinger aus. Der Heiligenkreuzer Hof verbindet die Schönlatern- mit der Grashofgasse durch einen Geheimgang. Direkt dort befindet sich, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Basiliskenhaus, auf Nummer 5 die Adresse, an der die Kabarett-und Schauspielgrößer seine letzten Lebensjahre verbrachte.
Einsteins, Edisons und Twains Wiendomizile
Aber nicht nur zu Wiener Originalen oder Berühmtheiten aus dem deutschsprachigen Raum findet man Adressen in Wien. Vier Jahre lang wohnte Albert Einstein in Wien Döbling auf der Grinzinger Straße 70. Weniger lange hielten sich Schriftsteller Mark Twain und Erfinder Thomas Alva Edison in der Stadt auf. Dennoch zollte man diesen Aufenthalten durch Gedenktafeln ihren Tribut. 1911 war Edison Bewohner des Parkhotel Schönbrunns in der Hietzinger Hauptstraße 14. An Mark Twain, den es immer wieder nach Wien verschlug, erinnern wir uns heute vor dem Hotel Krantz am Neuen Markt 5.
Nicht nur über Wiens ehemalige Bewohner gibt es abseits der stark bewanderten Pfade vieles zu erfahren. Hin und wieder lohnt es sich, einfach darauf los zu spazieren und den einen oder anderen Fleck zu entdecken, den man vielleicht erst nicht auf dem Radar hatte.