6. März 2024

Historische Adressen: Musikalische Landstraße

Weinlechnergasse (c) STADTBEKANNT

Persönlichkeiten aus 1030 Wien

Würden Orte die Melodien der einst dort tätigen Musiker spielen, ertönten im 3. Wiener Gemeindebezirk unterschiedlichste Klänge von Klassik bis Jazz. Also nehmen wir die Landstraße in Hinblick auf einige musikalische Genies genauer ins Visier.

Das Wolferl im Dritten

Landstraßer Hauptstraße (c) STADTBEKANNT
Landstraßer Hauptstraße (c) STADTBEKANNT

Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) bezog in Wien einige Quartiere – sein letztes war der idyllische Friedhof St. Marx (Leberstraße 6-8), der einzige noch erhaltene der fünf Vorstadtfriedhöfe, die ab 1784 angelegt wurden. Im St. Marxer Friedhof erinnert ein Grabdenkmal an den Musiker – an welcher Stelle genau sein Leichnam beigesetzt wurde, weiß man jedoch nicht.
Und es gibt noch eine zweite Adresse Mozarts in 1030, nämlich die Landstraßer Hauptstraße 75. Hier befindet sich eine Gedenktafel mit dem Bronzerelief des Kopfes Mozarts von Margarete Hanusch und mit der Inschrift „An dieser Stelle stand das Haus, in welchem W.A. Mozart im Jahre 1787 wohnte“. In der Zeit von April bis September, in der Mozart mit seiner Familie in besagtem Haus logierte, brachte der Komponist die Arbeit an der Oper „Don Giovanni“ entscheidend weiter. Außerdem beendete er im August des Jahres 1787 die berühmte Komposition „Eine kleine Nachtmusik“ (Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur, KV 525) mit ungefähr 16 Minuten Aufführungsdauer.

Ludwig van Beethovens zahlreiche Wohnstätten

Landstraßer Hauptstraße 26 (c) STADTBEKANNT
Landstraßer Hauptstraße 26 (c) STADTBEKANNT

Außergewöhnlich viele Wohnungen kann man bei Ludwig van Beethoven (1770-1827) verzeichnen, der innerhalb der 35 Jahre, die er in Wien verbrachte, circa 70 Mal seine Wohnstätte wechselte. Zwei Jahre lang, von 1817 bis 1819, lebte Beethoven im Vorgängerbau des heute in der Landstraße Hauptstraße 26 befindlichen Gebäudes, wie zwei Gedenktafeln erklären. In der Hausnummer 31, wo sich im 19. Jahrhundert das Gasthaus Zur goldenen Birne befand, verkehrte (wie viele andere Persönlichkeiten) auch Beethoven, während er selbst in der Ungargasse 5 – im Haus Zur schönen Sklavin – wohnte. Dort vollendete er 1824 seine 9. Sinfonie.

Die Mahler-Wohnung in der Auenbruggergasse

Auenbruggergasse (c) STADTBEKANNT
Auenbruggergasse (c) STADTBEKANNT

Gustav Mahler (1860-1911), zehn Jahre lang Hofoperndirektor in Wien, wohnte ebenfalls im 3. Bezirk. Von 1898 bis 1909 residierte und komponierte er im vierten Stock eines von Otto Wagner erbauten Mietshauses in der Auenbruggergasse 2. Darüber gibt eine neben dem Hauseingang angebrachte Tafel Auskunft; die ehemalige Mahler-Wohnung kann nicht besichtigt werden, da sie sich in Privatbesitz befindet. Im nahegelegenen Belvedere-Garten sowie am Ring pflegte Mahler seine Spaziergänge zu machen und das in einer atemberaubend rasanten Geschwindigkeit.

Jazz-Weltstar Joe Zawinul

Joe Zawinul Park (c) STADTBEKANNT Preindl
Joe Zawinul Park (c) STADTBEKANNT Preindl

„Josef ‚Joeʻ Zawinul (1932-2007), der begnadete Jazzer-Pianist, Keyboarder, Komponist, Arrangeur und Bandleader aus Wien-Erdberg hat in der Weinlechnergasse seine Jugend verbracht und von hier aus seine Weltkarriere gestartet.“ So lautet die Information unterhalb der eingravierten Klaviertastatur am Denkmal im ehemaligen Klopsteinpark zwischen Landstraßer Hauptstraße und Baumgasse, der 2008 nach dem berühmten Jazzmusiker in Joe-Zawinul-Park umbenannt wurde. Seine berufliche Karriere führte Zawinul in die USA, dennoch blieb er mit Wien verbunden. Eine weitere wichtige Location Zawinuls im 3. Bezirk war der von ihm 2004 eröffnete Jazzclub Birdland (benannt nach dem New Yorker Birdland) im Untergeschoss des Hotel Hilton, der jedoch nur vier Jahre existierte.

Kommentieren

Die Emailadresse wird nicht angezeigt