3. März 2019

Opfertag für die Wirtschaft

Christuskirche am Matzleinsdorfer Platz (c) STADTBEKANNT

Urlaub am Kar-nicht-frei-Tag

Die Fleißigen und Arbeitsamen in diesem Land dürfen aufatmen. Ebenso alle, die ein Großunternehmen ihr Eigen nennen. Der komplett freie Karfreitag, höchster Feiertag der Evangelischen, ist wohl bald Geschichte.

Stattdessen dürfen sich Arbeitnehmer jedweder Konfession einen “persönlichen Feiertag” – gemeint ist ein Urlaubstag – aussuchen. Den hätten sie zwar so oder so, aber was opfert man nicht alles für das Gemeinwohl. Was bleibt, ist ein dickes Plus für die Wirtschaft. Die hat es auch nötig, wie Ministerin Hartinger-Klein deutlichst betont. Immerhin schafft nur die Wirtschaft die Arbeit und ohne Arbeit ist der Mensch eh wertlos. Die Initiative der Bundesregierung markiert somit einen wichtigen Etappensieg gegen die ewig jammernden, wirtschaftsschädigenden Arbeitnehmer, die gehofft haben, einen ganzen Tag zum in-der-Hängematte-liegen geschenkt zu bekommen. Dass es arbeitsrechtlich noch reichlich komplizierten Pallawatsch zu beseitigen gibt, ehe die Regelung in Kraft treten kann, hemmt den Elan der Regierung kaum. Zum Glück sind da Profis am Werk.

Fazit

Arbeiten für den Profit anderer ist der Zweck des Daseins und hat Spaß zu machen, auch am Feiertag. Und, liebe Gläubige, wie steht es im Alten und im Neuen Testament der Volkspartei? “Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut.” Wer nicht spürt, wie gut es einem beim Arbeiten geht, dem ist nicht mehr zu helfen. Gerade die Evangelischen sollten das wissen.

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