20. September 2019

Ute Bock Bildungszentrum

Aljona (c) Flüchtlingsprojekt Ute Bock

Damit Flüchtlinge eine Chance haben!

Aljona floh vor 5 Jahren mit ihrem damals 6-jährigen Sohn aus der Westukraine. Sie floh vor Bombennächten und vor jenen Menschen, die ihren Mann verschleppt hatten.

Im Oktober 2014 lud ein LKW-Fahrer Aljona und ihren Sohn Mikolaj auf einer kleinen österreichischen Tankstelle ab. Die einzigen Worte, die die verunsicherte Mutter damals zusammenkratzen konnte, waren „Help“ und „Police“.

„Ich wusste nicht, wo wir waren, welche Sprache hier gesprochen wurde. Alles, was zählte, war, dass es keine Bomben mehr gab und dass mein Sohn und ich in Sicherheit waren“, erinnert sich Aljona. „Wenn jemand nach unseren Papieren fragte, zeigte ich einen kleinen Zettel her, auf dem unsere beiden Namen standen. Erst in Traiskirchen erfuhr ich, dass ich in Österreich war.“
Noch im Oktober wurden die beiden nach Bruck an der Mur verlegt, im Dezember ging es weiter nach Graz, wo Mikolaj schließlich eingeschult wurde. In den ersten drei Monaten besuchte Aljona mit ihrem Sohn den Volksschulunterricht. Wie ein Schwamm sogen die beiden auf, was die Lehrerin ihnen beibrachte. In der Ukraine war Aljona selbst Volksschullehrerin, nun begann sie mit Mikolaj von vorne.

„Ich habe Österreich so viel zu verdanken“, erzählt Aljona, „davon möchte ich etwas zurückgeben.“ Das ist auch der Grund, warum sie heute ehrenamtlich im Ute Bock Bildungszentrum unterrichtet. Heute hilft sie Menschen, die wie sie fliehen mussten.
„In den Asylunterkünften, in denen wir untergekommen waren, habe ich gelernt, dass Deutschlernen für jeden anders aussehen kann. In einer Unterkunft hatten wir Zettel mit deutschen Wörtern auf unseren Schränken und Kästen hängen. Ein Student unterrichtete uns jeden Abend ehrenamtlich. Die Frauen und Männer, die schon einmal eine Schule besucht hatten, taten sich leichter mit dem Lernen. Mit den anderen war es ungemein schwieriger. Bei diesen Schwierigkeiten versuche ich meinen Schülerinnen und Schülern heute zu helfen; indem ich auf ihre Bedürfnisse eingehe. Ich weiß, dass es schwierig sein kann, einen Meldezettel auszufüllen. Ich weiß, welche Probleme es bereiten kann, die Uhr zu lesen, was es bedeutet, per Mail oder gar Telefon erreichbar zu sein. Genau hier kann ich den geflüchteten Menschen im Ute Bock Bildungszentrum helfen.“

Mit dem Ute Bock Bildungszentrum gibt es einen Ort, an dem Aljona ihre Erfahrungen und ihr Wissen teilen kann. Hier lernen Menschen nicht nur Deutsch, hier lernen sie, was es bedeutet in Österreich anzukommen und zu leben. Diesen Ort muss es auch weiterhin geben. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Arbeit im Ute Bock Bildungszentrum.

Alles auf einen Blick

Ute Bock Bildungszentrum
Zohmanngasse 28 – 1100 Wien
Online spenden unter: https://www.fraubock.at/jetzt-spenden oder:
IBAN: AT625700 0520 1101 7499
BIC/SWIFT-Code: HYPTAT22
Hypo Bank Tirol

Foto: Aljona (c) Flüchtlingsprojekt Ute Bock

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