11. Oktober 2010

Wien hat gewählt – muss man jetzt Angst haben?

Straches Idee, jetzt Integrationsstadtrat werden zu wollen kann man zwar nur als geschmacklosen Scherz auffassen – genauso gut könnte er nach seiner Wiener Blut-Kampagne Stadtrat für Gentechnik werden – und dass ein knappes Drittel der Österreicher aus Berufsprotestwählern oder potentiellen Zombies besteht, die zu faul sind um selber zu denken, gilt auch schon seit der NRW1999 oder der GBW1996 als bewiesen und sollte eigentlich nicht mehr weiter schockieren. Trotzdem erschüttern die nackten Zahlen, die sich einfach nicht leugnen lassen, genauso wie ein Blick auf den Kontostand erschüttert auch wenn man eigentlich eh irgendwie weiß, wie sehr man sich im Minus befindet – aber so schlimm hätte man es sich dann doch nicht vorgestellt.

Was wird sich nun in dieser Stadt ändern?

Dass UNO Wahlbeobachter verlautbaren lassen, die Wahl wäre zu Gunsten der FPÖ gefälscht worden kann man leider ausschließen, also sollten die restlichen Parteien die Wahl vielleicht als Anstoß nehmen, beherzter heiße Eisen anzufassen, ihr Profil zu schärfen, ihr Klientel ernster zu nehmen und direkter anzusprechen. Obwohl, da klingt die Sache mit den Wahlbeobachtern noch wahrscheinlicher.

Rot Schwarz oder „Bobos Traum“

Auch wenn rot-schwarz für Stillstand und Proporz steht, vielleicht kann durch die deutliche stärkere SPÖ ja de facto alles so bleiben wie bisher – die ÖVP-Wien Führung schiebt man mit ein paar lukrativen Posten einfach aufs Abstellgleis. Die Grünen sind wohl der weniger bequeme Partner – auch wenn mehr Radwege und billigere Öffis offenbar nicht die Emotionsthemen im Wahlkampf waren.

Muss man jetzt Angst haben?

Ich möchte hier beschwichtigen: Angst haben muss man nur zu einem Drittel, genauer gesagt zu etwa 27%.
Was meint ihr? Welche Folgen hat die Wahl?

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