28. Juni 2023

Das Siebensternviertel und seine Kirchen

Ulrichskirche (c) STADTBEKANNT

Kirchen sind wahre Ruheoasen!

Gotteshäuser haben die herrliche Eigenschaft, meistens aufzufallen. Die schöne Außenwand, der hohe Kirchturm oder das Läuten der Kirchenglocken. Es sind äußerst interessante Orte und noch dazu kann man sie großteils gratis besichtigen. Genug Attribute, um den Kirchen des Siebensternviertels ein Kapitel zu widmen.

Auferstehungskirche

Die evangelisch-lutherische Kirche würde man gar nicht bemerken, wüsste man nicht, dass das Wohnhaus bei Nummer 44 auch die Auferstehungskirche versteckt hält. Hier wartet also keine prunkvolle Fassade auf die erwartungsvollen Passanten. Auch der Innenraum ist eher schlicht und modern, aber mit seinen grün-blauen Kirchenfenstern eine Augenweide, wenn das Licht richtig einfällt. Sowohl die Pfarrgemeinde, als auch die Kirche selbst sind noch relativ jung. 1929 wurde die evangelische Pfarrgemeinde Wien-Neubau und Fünfhaus gegründet und zwischen 1959 und 1962 fand die Errichtung der Kirche nach den Plänen von Friedrich Rollwagen und Henry Lutz statt.

Auferstehungskirche
Lindengasse 44A
1070 Wien

Schottenfelder Pfarrkirche

Schottenfelderkirche iWestbahnstrasse (c) Mautner stadtbekannt.at
Schottenfelderkirche iWestbahnstrasse (c) Mautner stadtbekannt.at

Der 10. August ist ein besonderer Tag für die Leute in Wien-Schottenfeld. Naja, zumindest ist das der Tag des Kirchenpatrons – dem Heiligen Laurentius. Von ihm hat die Schottenfelder Kirche ihren Namen. „Pfarrkirche St.Laurenz am Schottenfeld” ist die offizielle Bezeichnung für das Bauwerk in der Westbahnstraße. Der wunderschöne Innenraum wurde von 2006 bis 2011 renoviert. Dunkles Holz und ein heller Boden ergeben ein offenes Ambiente.
Die Kirche ist auch durch ihren langjährigen Priester Pater Urban Loritz bekannt, der dem nahegelegenen Urban-Loritz-Platz seinen Namen gegeben hat.

Schottenfelder Pfarrkirche
Westbahnstraße 17
1070 Wien

Ulrichskirche

Die Ulrichskirche, auch benannt „Pfarrkirche Hl. Ulrich und Maria Trost” steht an einem der wohl beschaulichsten und romantischsten Fleckchen des siebten Bezirks. Umringt von niedrigen, verwinkelten Häuschen und zahlreichen Lokalen, die zu einem Gläschen Wein im Freien einladen, steht das Gotteshaus und möchte besichtigt werden. Der Standort der Kirche ist gut gewählt. Schon im lang vergangenen Jahr 1211, als St. Ulrich noch grüne Vorstadt und Wien quasi ein Dorf war, befand sich eine Kapelle an diesem Ort. Später wurden größere Kirchen darüber gebaut, zerstört, wiedererrichtet. Ihre heutige Form hat die Ulrichskirche seit einer Renovierung 1834, ihr weiß-gelbes Außenkleid wurde erst 1995 wieder aufgefrischt. Im Inneren ist der Sakralbau stark vom Barock geprägt – wuchtige Säulen treffen auf schwülstig-prunkvolle Altargemälde und Bilder. Neugierigen sei es empfohlen, einmal um die Kirche herumzuwandern: Hier befindet sich nämlich eine steinerne Dreifaltigkeitssäule, die einer Betrachtung wert ist!

Ulrichskirche
St.-Ulrichs-Platz
1070 Wien

Mechitharistenkirche

Die armenisch-katholische Mechitharistenkirche, auch bekannt als „Maria Schutz”, befindet sich gut versteckt in der Mechitharistengasse. Sie wurde 1874 nach Plänen des Architekten Camillo Sitte erbaut und zeigt sich auch heute noch prunkvoll im Stile der Neorenaissance. Durch das viele Gold und die ornamentreichen wie farbenfrohen Malereien erinnert Maria Schutz vor allem in ihrem Inneren frappierend an italienische Kirchen.

Übrigens: Zu der Ordenskirche der Mechitharisten gehört ein gar nicht so kleines Kloster, in dessen historischen Mauern nicht nur die Mönche selbst, sondern auch ein Museum mit zahlreichen armenischen Kunstschätzen, eine Bibliothek sowie eine Destillerie Platz finden. Tipp für Feinschmecker: Der Klosterlikör Mechitharine, erhältlich in mehreren Geschmacksrichtungen von süß bis bitter, wird von den Mönchen selbst hergestellt und kann in der Neustiftgasse 19 käuflich erworben werden.

Mechitharistenkirche
Mechitaristengasse 4
1070 Wien

Stiftskirche „Zum heiligen Kreuz”

Stiftskirche (c) STADTBEKANNT Zohmann
Stiftskirche (c) STADTBEKANNT Zohmann

Die Stiftskirche ist dem Militär verschrieben – auch wenn man es ihr gar nicht so ansehen möchte. Sie wurde schon 1739 erbaut und unter Maria Theresia noch einmal erweitert. Als Militärdepot diente sie aber eigentlich nur von 1785 bis 1799 – danach nicht mehr. Erst ab 1921 wurde sie als „Garnisonkirche” genutzt. Die enge Verbindung zum Militär ist nicht verwunderlich, befindet sich die Kirche „Zum heiligen Kreuz” doch in unmittelbarer Umgebung von der Stiftskaserne in der (ja, der Name wiederholt sich) Stiftsgasse. Heute finden in der Stiftskirche auch immer wieder militärseelsorgliche Gottesdienste statt.

Stiftskirche „Zum heiligen Kreuz”
Mariahilfer Straße 24
1070 Wien

STADTBEKANNT meint

Wien hat viele eindrucksvolle Kirchen zu bieten. Wir waren im Siebensternviertel unterwegs und haben die schönsten Kirchen des Grätzls besucht. Gerade an heißen Sommertagen empfiehlt sich der Besuch einer dieser Kirchen. Ganz egal ob man nun religiös ist oder nicht, die prachtvollen Gebäude bieten einen perfekten Platz um sich ein wenig abkühlen zu lassen und zur Ruhe zu kommen.

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