29. Mai 2013

Junges Wien

Wo ist das junge Wien? 

Was das alte mit dem jungen Wien gemein hat, ist schnell beantwortet: die Gemütlichkeit. Denn genauso wie ältere Semester bei Opern- oder Theaterbesuch und Kaffeeplauscherln auf ein gemäßigtes Tempo Wert legen, schätzen auch die jungen Wiener die heimische Lässigkeit. Und weil die junge Szene trotzdem schnell wechselt, reden wir über die eingesessenen Jungbrunnen der Stadt.

Am Wochenende frönt man dieser Lässigkeit bei einem späten und ausgedehnten Frühstück auf dem Wiener Naschmarkt, der nicht mehr nur Lebensmittel- und Gewürzmarkt ist, sondern mit seinen asiatischen und mediterranen Restaurants lockt (auch Nachtschwärmer, die so gar nicht nach Hause wollen, finden in unmittelbarer Nähe Unterschlupf in durchgehend geöffneten Lokalen).

Vor allem im Sommer hat sich das MQ, das MuseumsQuartier, mit seinem großen Innenhof und den darin aufgestellten charakteristischen Liegen (Enzis), als beliebter urbaner Treffpunkt etabliert. Sonntags beschallen DJs das Gelände der ehemaligen kaiserlichen Hofstallungen und neben den wichtigen Institutionen Leopold Museum, MUMOK (Museum für Moderne Kunst) sowie den Schauräumen für zeitgenössische Kunst finden sich Bars und Lokale. Spätestens seit 2005 ist auch der Donaukanal zwischen Schwedenplatz und Urania Anziehungspunkt: Damals eröffnete die Strandbar Herrmann und brachte als erste Beachfeeling in die Großstadt. Ein paar Meter stromaufwärts liegt das Badeschiff, wo tagsüber geschwommen und nachts getanzt wird, am Ufer haben sich kleine, feine Bars angesiedelt. Bereits seit 1995 Fixpunkt am Kanal: das legendäre Flex, der erste Wiener Club mit internationalem Anspruch.

Freunde kleiner Bars und Clubs sind am Gürtel, in den Stadtbahnbögen unter der U-Bahn-Linie U6, bestens aufgehoben: In Chelsea, Rhiz oder B72 lassen sich mit einer Flasche Bier bei feiner Musik, ob aus der Dose oder live von der Jetzt-noch-Geheimtipp-Band gespielt, die besten Abende verbringen. 


„Darf’s a bisserl mehr sein?“

Weitere Fragen zu Wien und deren interessante Antworten findest du in Wann verlor das Riesenrad seine Waggons? von Axel N. Halbhuber erschienen im Metroverlag. 

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