Wiener Stadtwanderweg

Er ist der längste aller Stadtwanderwege – mit flacher Route und Panoramablick, lila Freuden und einbeinigem Rad, bewässerten Ziegelgruben und nagenden Bibern.

Und los!

Dass ein Stadtwanderweg ausgerechnet an einem Knotenpunkt startet, vor dessen Nennung sich Autofahrer bei den Verkehrsnachrichten fürchten, klingt ironisch. Tatsächlich erwarten den Fußgänger hier im zehnten Bezirk aber viel Grün und ruhige Gewässer weitab von quietschenden Reifen und hupenden Nervöslingen.

Stadtwanderweg 7 (c) STADTBEKANNT
Stadtwanderweg 7 (c) STADTBEKANNT

Lila Laune

Los geht es also am Verteilerkreis Favoriten bei der U1-Station Altes Landgut. Hat man es über die Chaoskreuzung geschafft, wird man mit dem ersten Highlight der Route belohnt. Vor der Generali Arena werden zumindest diejenigen, die sich dem lilalen Fußball verschrieben haben, eine Gedenkminute halten. Wen es mehr in Richtung grün zieht, der kann ja einfach weiterziehen.

Parkgeflüster

Die Urselbrunnengasse bietet mit der Kleingartensiedlung schließlich mehr Natur. Vielleicht ist es auch die nahe gelegene Parkanlage Löwygrube, die hier schon zu spüren ist. Das Areal war einst eine Ziegelei und umfasst auch den Laaer Wald. Der idyllische Butterteich ist Rest einer Ziegelgrube und ebenso einen Abstecher wert wie das dekorative Holztor aus der rumänischen Maramures Region.

Vergnügungsrad

Ebenfalls Teil des Parks und des Weges ist der Böhmische Prater, der als Retro-Variante des großen Bruders, dem Wurstelprater, zu sehen ist.
Die Straße entlang spazierend, reihen sich rechts und links die verschiedenen Fahrgeschäfte und Imbissstände. Kaffeetassen-Karussell, Kinderautobahn und eine 80-jährige Raupe sind hier zu bestaunen. Es wirkt intim und beschaulich – und tatsächlich ein wenig menschenleer, einzig eine Gruppe Kinder auf ihren Fahrrädern saust vorbei. Hauptattraktion des Parks ist das Riesenrad. Es ist zwar kleiner als das Wiener Wahrzeichen, wurde dafür aber als Erstes der Welt auf nur einem Masten aufgebaut. 21,5 Meter hoch auf dem 251 m hohen Laaer Berg, verspricht es eine fabelhafte Aussicht über die Stadt.

Böhmischer Prater Attraktionen (c) STADTBEKANNT
Böhmischer Prater Attraktionen (c) STADTBEKANNT

Aussichtsreich

Weiter geht es über die Löwygrube mit Panoramablick Richtung Zentralfriedhof, Simmering und Flughafen zum Kurpark Oberlaa. Das einstige Gartenschau-Gelände bietet abwechslungsreiche Spaziergänge vorbei an Teichen, einem Streichelzoo, einem japanischen Garten und vielen historisch-architektonischen Schmankerln. Bewegungshungrige toben sich im Skateland oder am Beachvolleyballplatz aus; Romantiker flanieren durch Liebesgarten und Blumenlabyrinth. Ein Wiener Park, den man kennen sollte!

Vorbei zu den Weingärten und Feldern des Goldbergs, wo man mit Glück ein paar Hamster sieht. Wer einkehren möchte, kann dies beim Brückenwirt tun, wo Schnitzel und Käsespätzle aufgetischt werden. Serviert wird hier auch der Stempel für den Wanderpass.

Laaer Berg (c) STADTBEKANNT
Löwygrube (c) STADTBEKANNT

Biber-Promenade

Der Weg führt dann am Liesingbach entlang, wo sogar Biber wohnen. Um noch ein bisschen die Natur am südlichen Stadtrand zu genießen, machen wir einen kleinen Abstecher in die Gugumuck Gartenbar und genießen die südfranzösische Atmosphäre voll kulinarischer Verlockungen.
Auf dem Stadtwanderweg 7 zurück wird die Strecke mit der Per-Albin-Hansson-Siedlung, dem ersten großen städtischen Wohnbau nach dem Zweiten Weltkrieg, bebauter und erinnert uns mit seiner berühmten Kurve wieder an unseren Startpunkt. Nachdem wir über die laute Autobahnbrücke durch einen ruhigen Park marschieren, sind wir dann auch schon wieder am Anfang angekommen!

Oberlaa (c) STADTBEKANNT Nohl
Oberlaa (c) STADTBEKANNT Nohl

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