Wo die großen Meister wohnen
Mit über 1,4 Millionen Besuchern jährlich zählt das Kunsthistorische Museum in Wien zu den weltweit bedeutendsten Kunstmuseen seiner Art.
Trotzdem gehen wir alle eigentlich viel zu selten ins Museum. “Zu aufwändig”, heißt es da, oder: “Ich kenn’ mich ja gar nicht aus mit Kunst”. Dabei ist es weder viel Aufwand, noch erfordert es grandiose Vorkenntnisse, um einmal ganz und gar in die Welt der großen Gemälde und exquisiten Kunstschätze einzutauchen! Die Kunst spricht nämlich für sich allein – und berührt auf ganz individuelle Weise unser Innerstes …
Alte Schätze, die begeistern
Das Ticket ist gekauft, die Kamera bereit – auf geht’s ins Kunst-Abenteuer! Zu sehen gibt es allerhand. Den meisten Besuchern dürfte etwa die goldene Saliera von Benvenuto Cellini ein Begriff sein, die 2003 auf spektakuläre Weise aus dem Museum gestohlen wurde und erst 2006 wieder auftauchte. Heute ist das hübsche Salz- und Pfeffer-Behältnis für die adelige Tafel in der Kunstkammer ausgestellt.
Ebenfalls höchst sehenswert sind die “Stars” der Gemäldegalerie: dazu zählen etwa ein Selbstportrait von Peter Paul Rubens, Arcimboldos sommerlicher Obst-Kopf (wer dieses Bild noch nicht kennt, wird staunen!) oder Albrecht Dürers Portrait des Habsburger Kaisers Maximilian I. mit Granatapfel und markanter Nase.
Abwechslung muss sein!
Neben den Dauerausstellungen bietet das Museum auch wechselnde Sonderausstellungen zu besonderen Themen-, Epochen- oder Künstlerschwerpunkten. Im Jahr 2018 kann das Museum mit gleich mehreren Sonderausstellungen aufwarten. Ein “Special” etwa gilt dem 100jährigen Todestag des Wiener Jugendstilkünstlers Gustav Klimt. Unter dem Motto “Stairway to Klimt” kann noch bis 2.9. der riesenhafte Gemäldezyklus in der Museums-Eingangshalle bestaunt werden – und zwar aus nächster Nähe von einer eigens errichteten Brücke aus!
Auch die Eremitage von St.Petersburg gastiert bis 2.9. mit einigen Gemälden in Wien. Den Besucher erwarten erlesene Werke von Tintoretto, Botticelli, van Dyck oder Rembrandt. Na wenn das kein Fest für Kunstliebhaber ist!
Pieter Brueghel zu Gast
Ab Herbst wird es eine Schwerpunktausstellung mit Werken des niederländischen Renaissancemalers Pieter Bruegel der Ältere geben. Seine Bilder – berühmt sind etwa “Die Bauernhochzeit” oder “Großer Turmbau zu Babel” strotzen nur so vor Detailreichtum. Mit den gar scheußlichen Höllendarstellungen hat dieser Brueghel auch nichts zu tun – die hat nämlich sein Sohn, Pieter Brueghel der Jüngere, gemalt.
Was sonst noch so dazugehört
Was nicht viele wissen, aber auch wissenswert ist: das Kunsthistorische Museum besteht nicht nur aus seinem Haupthaus gegenüber dem Naturhistorischen Museum, sondern hat auch jede Menge musealer “Anhängsel” in anderen Gebäuden. In der Neuen Burg befinden sich etwa das Ephesos Museum, die Hofjagd- und Rüstkammer oder die Sammlung alter Musikinstrumente. Wer schon immer wissen wollte, welches Gewand Ritter und Burgfräuleins zum Feiern trugen, welche Geige Mozart als Kind spielte und welche Ausrüstung man für die höfische Jagd mit zahmen Falken brauchte, bekommt hier auf anschauliche Weise die Antworten geliefert. Auch die Kaiserliche Schatzkammer in der Hofburg und die Kaiserliche Wagenburg im Schönbrunn gehören zu den Sammlungen des Kunsthistorischen Museums. Na servas!
STADTBEKANNT meint
Wer die meisterlichen Gemälde von Klimt, Brueghel, Dürer und Co. oder weltberühmte Objekte wie die Saliera noch niemals in seinem Leben aus der Nähe gesehen hat, wird im Kunsthistorischen Museum Wien gehörig ins Staunen kommen. Es lohnt sich außerdem, die Sonderausstellungen im Auge zu behalten – und die zahlreichen anderen Standorte der KHM-Sammlungen zu besuchen!
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