Vielfältige Pflanzenwelt im 3. Bezirk
Gleich neben dem Belvedere befindet sich der Botanische Garten der Universität Wien. Hier gibt es ein riesiges Sammelsurium an Pflanzen zu bewundern und in den heißen Sommermonaten immer ein schattiges Plätzchen.
Theresias Kräutergarten
Im 18. Jahrhundert war es unter europäischen Adligen Mode, sich – in Anlehnung an klösterliche Traditionen des Mittelalters – eigene Heil- und Kräutergärten zuzulegen. So kam es, dass auch Kaiserin Maria Theresia auf Anraten ihres Leibarztes Gerard van Swieten beschloss, sich einen Hortus Medicus einrichten zu lassen. Aus diesem Grund erwarb sie 1754 zwischen Rennweg und Belvedere ein ca. 2 Hektar großes Grundstück. Die Gestaltung und Planung des Medizinalpflanzengarten übernahm der angesehene französische Pharmakologe Robert Laugier. Er wurde anschließend nicht nur zum Gartendirektor, sondern auch zum Lehrstuhlinhaber für Botanik und Chemie ernannt.
Öffnung und Wissenschaftsbetrieb
Im Zuge der Französischen Revolution wurden vormals exklusive königliche Gärten und Parks in frei zugängliche Botanische Gärten umgewandelt. Diese sollten den Bürgern nicht bloß dazu dienen, die Pflanzenwelt besser kennenzulernen, sondern auch über effiziente Anbautechniken für Nutzpflanzen informieren. Dieser Anspruch wurde auch in Wien, wo bekanntlich die Monarchen im Gegensatz zu den Jakobiner ihre Köpfe behielten, aufgegriffen und im Botanischen Garten umgesetzt. Mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts war der Botanische Garten zunehmend wissenschaftlich ausgerichtet und auf fast 8 Hektar vergrößert worden.
Alpengarten und Raritätenbörse
Heute lassen sich im Botanischen Garten über 9.500 Pflanzenarten entdecken. Angefangen bei seltenen Gebirgsblumen im Alpinum bis hin zu tropischen Exoten. Seit 2002 findet zu Frühlingsbeginn die beliebte Pflanzen- und Raritätenbörse statt, bei der auf dem Gelände allerhand pflanzbares zum Kauf angeboten wird. Am oberen Ausgang des Botanischen Gartens findet sich darüber hinaus der Alpengarten. Gegen eine kleine Eintrittsgebühr kann man sich hier von Ende März bis Anfang August in eine detaillierte alpine Bergwelt versetzen lassen.
STADTBEKANNT meint
Der Botanische Garten bietet nicht bloß Hobbygärtnern Anregungen, sondern lädt auch den Laien zum ruhigen Flanieren durch eine vielfältige Pflanzenwelt ein. Vor allem in den heißen Sommermonaten kann man es im Schatten der Mammutbäume gut aushalten und das gar unstädtische Blätterrauschen genießen.
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