Wiener Modelabel – Nachhaltig und minimalistisch im 23. Bezirk

Von Anfang an war klar, Nachhaltigkeit würde die besondere Rolle bei rudolf spielen. Naturfasern also geben den minimalistischen Designs von Antonia Maedel und Lisa Mladek ihre Form. Gefärbt wird ausschließlich mit Pflanzenfarbe – in der Färberei angeschlossen an das Atelier im 23. Bezirk.

 

Klare Linien, klassisch gehaltene Schnitte

Kleidung betreffend, ist zumeist besonders interessant, wie das jeweilige Teil aussieht, welchen Schnitt und welche Farben es hat. Also fangen wir doch auch mit der Optik an: der Stil von rudolf Teilen lässt sich mit den Attributen zeitlos und schlicht wohl sehr gut beschreiben. Farblich stark in Erdtönen gehalten, Muster betreffend reduziert; klare Linien und klassisch gehaltene Schnitte machen die Stücke des Labels von Antonia Maedel und Lisa Mladek nun aus. Einfach miteinander kombinierbar sind sie, ändern sich die Grundschnitte nämlich – rudolf für rudolf Kollektion – eigentlich nicht, ganz im Gegensatz zu Farben und Materialien.

rudolf Kleider (c) STADTBEKANNT Kerschbaumer
rudolf Kleider (c) STADTBEKANNT

Die fehlende Schulternaht

Noch gibt es rudolf Stücke vor allem für die Frau. Einige Teile, Accessoires wie Mützen und Schals zum Beispiel, dürften Männern aber mindestens genauso gut passen. Selbiges gilt im Übrigen auch für einen Pullover der aktuellen Kollektion. Ihm fehlt die klassische Schulternaht, wodurch die Schulterbreite der Träger keine Rolle mehr spielt und das One-Size-Stück sozusagen nie nicht passt. Eine Männer- oder Unisexkollektion ist zukünftig geplant, Homeware gibt es im Gegensatz dazu schon jetzt. Egal um welches rudolf Stück es sich handelt, sehr viel Zeit nehmen sich die beiden Designerinnen dafür immer; arbeiten so lange am Prototypen bis es in jeder Hinsicht gefällt.

 

Nachhaltigkeit im Tun

Vielleicht steht rudolf nun für geradlinige und reduzierte Designs, mit Sicherheit aber für besondere Achtsamkeit die verwendeten Materialien und die Herstellung betreffend. War schließlich Nachhaltigkeit im Tun von Antonia Maedel und Lisa Mladek von Anfang an Ziel und sogar ausschlaggebend für die Gründung des Labels. Rohmaterialien – nur Naturfasern eben – werden eingekauft, nahezu alles ist dabei Bio-zertifiziert und stammt aus kontrolliert biologischer Tierhaltung. Den restlichen Produktionsprozess aber übernehmen Antonia Maedel und Lisa Mladek selbst, kennen ihre Produzenten wie Webereien und Strickereien damit persönlich.

rudolf Garn (c) STADTBEKANNT Kerschbaumer
rudolf Garn (c) STADTBEKANNT

Über ganze nahe Färbereien, Pflanzenfarben und Second-Hand Möbel

Gefertigt werden alle Stücke in einem Umkreis von 150 km. Mit einem Weg, einfach vom Atelier über den Hinterhof zurückgelegt, befindet sich die Färberei Lisa Mladeks Vater sogar außerordentlich nah. Ausschließlich mit Pflanzenfarbe und niemals synthetisch werden die Naturfasern hier in Wiens 23. Bezirk gefärbt. Das Atelier von rudolf selbst ist eingerichtet mit Second-Hand Möbeln und Vintage-Stücken. Regale gefüllt mit bereits in den schillerndsten Tönen gefärbten Garnen, ein Webstuhl und ein riesiger Arbeitstisch, der schon direkt beim Reinkommen auffällt, vermitteln schnell eine Idee, worum es hier geht. Wer sich rudolf Teile gerne selbst ansehen mag, kann das vor Ort im 23. Bezirk machen.

 

STADTBEKANNT meint

Mit der Idee nachhaltige Kleidung machen zu wollen, wurde das Wiener Fashion Label von Antonia Maedel und Lisa Mladek im Jahr 2014 gegründet. rudolf steht für minimalistische und reduzierte Stücke zumeist gehalten in gedeckten Tönen. Noch sind sie nur für die Frau, Accessoires wie Mützen und Schals aber sind ebenso gedacht für den Mann. Gearbeitet wird nur mit Naturfasern, gefärbt wiederum ausschließlich mit Pflanzenfarben direkt in der an das Atelier angeschlossenen Färberei. In einem Umkreis von 150 km findet die restliche Fertigung der rudolf Stücke statt. Gekauft werden kann auch direkt im Atelier in Wiens 23. Bezirk. Fazit: rudolf zeigt sehr gelungen wie Nachhaltigkeit in der Mode-Szene auch in optischer Hinsicht funktionieren kann. Meine Mini-Reise in den 23. Bezirk hat sich also sehr gelohnt.

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