Modeboutique mit Frauenpower im 5. Bezirk
Indien, Frauenpower, einzigartige Stoffe, Mode und Kultur: mit diesen Worten lässt sich die Fürstin Marwar wohl am besten umschreiben. Und weil sie in Salzburg schon so beliebt und bekannt war, darf sich nun auch die Hauptstadt über die Niederlassung auf der Margaretenstraße freuen!
Umdrehen?
Schauplatz Wien, Margaretenstraße 100, Modeboutique Fürstin Marwar: Die Gräfin braucht ein neues Kleid für den nächsten Opernbesuch, ein Chihuahua sitzt auf einem Fauteuil, feinste Stoffe sind zu sehen, prächtige Kleider hängen an den Haken, in hinteren Raum ein Thonet Schaukelstuhl und an einer Kleiderstange hängt Pelz. Fast schon bin ich in Versuchung umzudrehen, weil ich mir hier im ersten Moment ziemlich fehl am Platz vorkam, doch dies sollte sich glücklicherweise noch ändern.
Sympathische Tina
Und das liegt nicht zuletzt an der sympathischen und überaus freundlichen Besitzerin Tina Elizabeth Tanberk. Die gelernte Betriebswirtin kommt, wie man unschwer an ihrem fast schon aufgesetzt klingenden Akzent erkennen kann, aus Amerika, und zwar aus Minnesota. Mit ihrer offenen und unglaublich herzlichen Art hat sie mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie erzählt von ihren Reisen nach Indien, Sri Lanka und Singapur und ihrem Studium in Asien und davon, wie sie vor zehn Jahren den ersten Fürstin Marwar Store in Salzburg eröffnete.
Von der Gräfin zum Taxifahrer
Dem folgt nun eben auch ein zweiter Standort in Wien, in einem Bezirk mit „tollen Leuten“, wie sie meint. Zu ihren Kunden zählen (ja, tatsächlich) Grafen, denen ich ja bei meinem Besuch über den Weg gelaufen bin, sowie auch Schauspieler und andere Prominente aber auch Taxifahrer. Sie lacht und meint „sie liebt es“, dass so viele verschiedene Menschen zu ihr kommen. Natürlich haben die meisten Sachen ihren Preis, es gibt jedoch genügend Auswahl für unterschiedlich gefüllte Geldbeutel und Tanberk betont, dass sie sich Mühe gibt, fair bei der Preisgestaltung vorzugehen.
Keine Kinderarbeit, fairer Pelz
Fairness ist ihr im Übrigen auch in Zusammenhang mit der Produktion ihrer Kleidungsstücke wichtig. Viele der Kleider wurden in Indien hergestellt und sind aus feinsten Materialien wie Pashmina oder Cashmere genäht. Wer hierbei jedoch an Kinderarbeit denkt, der irrt sich gewaltig, denn tatsächlich sind etwa ältere Männer für die feinen Stickereien verantwortlich. Und wer vorher beim Wort Pelz schon aufschreien wollte, den muss ich zumindest ein wenig ein wenig einbremsen. Ich habe mir von der „Kein-Fleisch-Essenden“ Frau Tanberk erklären lassen, dass dieser Pelz von Tieren stammt, die aus dem Grund geschossen werden, weil sie in zu großen Mengen vorhanden sein sollen. Das Fleisch wird gegessen und bevor der Rest weggeschmissen werden soll, wird er zu Pelz verwertet. Ein heikles Thema, wie ich finde, das vom Kritiker auf jeden Fall noch einmal hinterfragt gehört, aber wer es sich noch einmal genauer anhören möchte, der möge sich bitte direkt an die Geschäftsführung wenden.
Indische Herrscherin
In jedem Fall sei ein Besuch bei der quirligen Tina angeraten, denn die Pashminas, Plaids oder Kleider aus London, Italien oder Indien sind wirklich außergewöhnlich und einzigartig, sowohl in Stoffqualität als auch im Schnitt. Die Inspiration stammt hierbei vorwiegend aus Jaipur in Indien. Daher ruht auch der Name Fürstin Marwar, der auf eine starke Frau anspielt, die sich als Herrscherin des ehemaligen Fürstentums Marwar politisch engagiert hatte, aber als Frau etwa neben dem Dalai Lama an Bekanntheit eingebußt hat.
Kulinarik und Kultur
Wer das Einkaufen außerdem gerne mit Kulinarik verbinden möchte, dem sei sein Besuch an einem Mittwoch oder Donnerstag bis 21:00 Uhr empfohlen, denn da serviert Petra Kargl von Moi Moi Sweet pices kleine, feine Häppchen. Außerdem ist Besitzerin Tina die Kultur sehr wichtig, weshalb sie ihren Verkaufsraum auch gerne gleichzeitig engagierten Künstlern zur Verfügung stellt. Momentan hängen etwa Drahtinstallationen von Stefanie Wilhelm im Geschäft. Privates Einkaufen ganz ohne andere Kundschaft und abgeschirmt von der Öffentlichkeit ist übrigens auch in ihrem Showroom möglich.
STADTBEKANNT meint
Nach dem Geschäft in Salzburg hat sich die sympathische Amerikanerin Tina Elizabeth Tanberk mit der zweiten Fürstin Marwar in der Margaretenstraße in Wien angesiedelt. Ob Ballrobe, Opernkleider oder Casual Wear und Pashminas, die gelernte Betriebswirtin verkauft außergewöhnliche Kreationen in hochwertigen Stoffen mit indischem Touch. Auch Pelz hat sie im Angebot. Es sei jedoch hinzugefügt, dass sie darauf achtet, wo ihre Ware herkommt und wer sie produziert (Details sind zu erfragen). Wer jedoch denkt, ihre Ware wird nur an die High Society verkauft, der irrt, ihre Kundenbreite reicht von der Gräfin zum Taxifahrer. Außerdem engagiert sich Tanberk auch sehr für Kunst und Kultur und stellt ihren Geschäftsraum Künstlern zur Verfügung. Und obendrein bittet Fürstin Marwar jeden Mittwoch und Donnerstag zu Häppchen und Tee. Awesome!
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