Neue alte Nahversorger
Das Einkaufen am Markt entbehrt nicht einer gewissen Romantik. Immerhin hat schon die Oma gern den Käs oder das Brot am Lieblingsstandl geholt …
Der persönliche Kontakt mit dem Standler, das Plaudern, das Verhandeln, das Kosten, das Leute beobachten – all das gehört bei einem Marktbesuch dazu. Darüber hinaus ist das Gustieren und Flanieren am Markt auch kulturell interessant, da hier mehr als irgendwo sonst Wiener Charme, orientalisches Flair und südländische Esskultur zu einem bunten Gesamtbild verschmelzen. Fazit: Am Markt erlebt man definitiv mehr als im Supermarkt und kann sich mit etwas Glück und Verhandlungsgeschick über Schnäppchenkäufe und kulinarische Besonderheiten freuen. STADTBEKANNT hat für euch die wichtigsten Wiener Märkte besucht und herausgefunden, wie es sich abseits von Billa & Co so einkauft…
Karmelitermarkt
Dieser abwechslungsreiche Markt im Zweiten bietet alles von türkischen Spezialitäten über Obst, Gemüse und Fleisch bis hin zu frischer Bio-Ware. Besonders am Sonntag lohnt sich der Besuch: Dann stellen nämlich die Bauern ihre Standln neben den dauerhaften Verkaufshütten auf und verkaufen allerlei Feines aus kleiner Produktion. Von Rohmilchkäse über Bio-Brot von Gragger bis hin zu Bio-Fleisch und Fisch bleibt da kein Wunsch offen. Es lohnt sich, früh zu kommen!
Karmelitermarkt
Karmeliterplatz
1020 Wien
Rochusmarkt
Klein, aber gar nicht schwach im Sortiment präsentiert sich der beschauliche Rochusmarkt und zeigt, dass es auch ohne großes Brimborium geht. Flankiert von allerlei Lokalen und Kaffeehäusern ist hier eine übersichtliche Anzahl Standln zu finden, die landwirtschaftliche Produkte wie Obst, Gemüse, Blumen, Brot, Honig, Käse, Saft und Marmelade, aber auch Textilien und sonstiges Allerlei verkaufen. Über allem thront der Kirchturm der barocken Rochuskirche. Mit Sicherheit einer der schönsten Märkte Wiens!
Rochusmarkt
Landstraßer Hauptstraße
1030 Wien
Naschmarkt
Diesen Markt kennt wohl jeder, der in Wien auch nur einigermaßen sattelfest ist: den Naschmarkt. Traditionsgemäß zieht dieser doch recht zentral gelegene Markt mit seinen zahlreichen Gastronomiebetrieben viele Touristen und Wien-Besucher an. Was nicht bedeutet, dass es hier nicht auch für Wiener noch reichlich zu entdecken gäbe! Unsere Tipps: Der samstägliche Flohmarkt (Verhandlungsgeschick von Vorteil!) und Dr. Falafel’s fabelhafte Kichererbsenbällchen.
Naschmarkt
1060 Wien
Meidlinger Markt
Wenig Glamour und Glanz ist am Meidlinger Markt zu finden, dafür aber viele alteingesessene Marktstände, die quasi im Familienbetrieb von einer Generation zur nächsten weitergeführt werden. Zwischen den Urwienern ebenso vertreten sind türkische oder rumänische Stände. Auf den ersten Blick wirkt der Markt etwas ausgestorben – doch etwas rührt sich auch hier: In den letzten Jahren hat der sichtlich in die Jahre gekommene Standort einen Aufschwung erfahren.
Meidlinger Markt
1120 Wien
Schwendermarkt
Ähnlich wie der Meidlinger Markt kämpfte auch der traditionsreiche Schwendermarkt im Fünfzehnten schon mit Existenzproblemen – bis neue, hippe Geschäfte, Lokale und Standler kamen, die frischen Wind in das Grätzl an der äußeren Mariahilferstraße wehten! Dafür sind wir ihnen dankbar. Immerhin wäre es mehr als schade gewesen, wenn ein seit 1833 existierender Markt einfach so von der Bildfläche verschwunden wäre…
Schwendermarkt
Mariahilferstraße 196
1150 Wien
Meiselmarkt
Unterirdisch und versteckt im Einkaufszentrum der U3-Station Johnstraße befindet sich mit dem eher kleinen Meiselmarkt ein beliebter wie unspektakulärer Nahversorger. Neben Obst- und Gemüseständen, allesamt üppig mit bunter Vielfalt beladen, gibt es auch einen heimischen Bäcker, ein orientalisches Süßigkeitengeschäft sowie Fisch und Fleisch in allen Varianten. Was das Preisspektrum betrifft, so ist man hier klar auf der unteren Hälfte der Skala angesiedelt – hier kaufen Anrainer ein und nur selten Hipster. Das Flair des Meiselmarktes sowie die umherziehenden Gerüche sind dafür etwas gewöhnungsbedürftig.
Meiselmarkt
Hütteldorferstraße 81b
1150 Wien
Brunnenmarkt
Weitgehend türkisch-orientalisch präsentiert sich das Angebot des großen und gut besuchten Wiener Brunnenmarktes, der sich von der Thaliastraße ausgehend durch die Brunnengasse hin zum Yppenplatz zieht. Als ständiger Straßenmarkt mit über 160 Ständen ist der Brunnenmarkt eine europäische Besonderheit. Das Sortiment: Obst, Gemüse, orientalische Antipasti, Kräuter, Feinkost heimischer Bauern, dazwischen immer wieder Ramsch in Form von Textilien und Deko-Objekten. Am Ende des Marktes wartet der hippe Yppenplatz mit seinen Standln, Lokalen und Geschäften. Hier ist einfach immer etwas los!
Brunnenmarkt
Brunnengasse
1160 Wien
Kutschkermarkt
Der liebenswerte Kutschkermarkt wird von vielen Anrainern für sein hochwertiges und erlesenes Warenangebot geschätzt. Bio-Gemüse, nachhaltige Kindermode, Mittagslokale und ein Shop mit Retro-Möbeln sind hier ebenso zu finden wie der famose Käsestand von Pöhl. Für all dies wird der Kutschkermarkt vor allem von Jungfamilien und Personen mit Sinn für Nachhaltigkeit geschätzt. “The place to shop” im Achtzehnten!
Kutschkermarkt
Kutschkergasse
1180 Wien
Hannovermarkt
Unweit der U6-Station Jägerstraße und der stadtbekannten Kletter-Location Boulderbar findet sich ein urtümlicher Straßenmarkt: der Hannovermarkt. Neben den Betreibern der fixen, überdachten Marktstände zieht es immer wieder Tandler hierher, die auf klapprigen Tischen und in Kisten ihre Waren feilbieten. Passend zur Bevölkerung der Brigittenau ist auch das Sortiment bunt gemischt: Von Wiener Kitsch, bäuerlicher Feinkost und Gemüse bis hin zu türkischem Käse und Datteln ist hier alles dabei. Außerdem ist der Hannovermarkt immer für ein Schnäppchen gut!
Hannovermarkt
Hannovergasse/Othmargasse
1200 Wien