4. Mai 2010

Wie oft pro Tag verwendest du Google?

Schwierig zu sagen, aber oft – das werden sich die meisten denken. Durchschnittlich 1.000 Suchen pro Jahr soll ein normaler Internetuser angeblich durchführen. Mit jeder dieser Online-Suchen geht ein nicht unerheblicher CO2-Ausstoß einher. Je nach Recherchemethode (und Forschungsursprung) kann mit der für eine Suchanfrage nötigen Energie, eine Tasse Tee erwärmt oder eine Energiesparlampe 1 Stunde lang betrieben werden. Zahlen die von Google natürlich bestritten werden.

Rührt sich das schlechte Gewissen?
Für all diejenigen, die, angesichts Klimaerwärmung, nun von schlechtem Gewissen geplagt werden, gibt es Abhilfe. Forestle und Znout beispielsweise, sind umweltschonende Suchmaschinen. Der aus Deutschland kommende Gründer von Forestle, Christian Kroll, verspricht mit jeder Suche 0,1m² Regenwald zu retten.

Wie das funktionieren soll? 

Forestle basiert auf einer Partnerschaft mit Yahoo, welche die Suchergebnisse liefert. Wird bei Forestle auf ein Werbebanner geklickt, so teilen sich die beiden Partner die daraus entstehenden Einnahmen. Forestle spendet seine an das Adopt-An-Acre-Programm der amerikanischen Naturschutzorganisation The Nature Conservancy, die damit wiederum Regenwald rettet. Pro Suchanfrage ergibt dies durchschnittlich 0,1m² Regenwald. Bisher wurden laut Forestle 2.050.420,5m² unter Schutz gestellt.
Um das Projekt möglichst transparent zu gestalten, werden monatliche Berichte über Suchanfragen und Spenden veröffentlicht.

Probleme mit dem Riesen…

Gegründet wurde Forestle ursprünglich in Kooperation mit der Google. Die Zusammenarbeit wurde jedoch von Google innerhalb weniger Tage beendet. Angeblich, weil Forestle seine User dazu auffordert, absichtlich auf Werbeanzeigen zu klicken, um die Einnahmen in die Höhe zu treiben. Das widerspricht natürlich dem Interesse der Anzeigenkunden, für die nur jene Klicks, auf die auch ein tatsächlicher Kauf folgt, von Bedeutung sind.
Forestle wurde daraufhin stillgelegt bis die – nun vertraglich gesicherte – Zusammenarbeit mit Yahoo folgte. Forestle stellt mittlerweile auf der Homepage auch klar, dass dem Projekt “künstliche” Suchanfragen schaden: “Bitte klicken Sie nur auf Anzeigen, wenn Sie ein echtes Interesse an diesen haben. Sie schaden Forestle, Yahoo und dem werbenden Unternehmen durch unechte Klicks auf Anzeigen. Wir ermitteln Suchabfragen, die künstlich verursacht wurden, und rechnen diese aus unserer Statistik heraus. Mit künstlichen Suchabfragen tragen Sie also nicht zur Rettung des Regenwaldes bei.”
Wer nicht auf Google-basierte Ergebnisse verzichten möchte, kann auch auf Znout (“zero negative output”) umsteigen. Gegründet wurde Znout als Übergangslösung während der Stillegung Forestles nach dem Ausstieg von Google. Trotz Wiederaufnahme Forestles, läuft Znout nun parallel weiter.
Die auf Google basierende Suchmaschine kauft zwar keinen Regenwald an, ist aber CO2 neutral. Der durch Suchanfragen zustande kommende CO2-Ausstoß wird hier mit dem, durch Werbeeinnahmen finanzierten, Kauf von Zertifikaten für erneuerbare Energien ausgeglichen.
Möglich ist allerdings, wie Gründer Christian Kroll in einem Standard Interview bemerkte, dass Google eines Tages auch Znout deaktiviert, sollte die Suchmaschine zu sehr “stören”.

Wer sich jetzt noch fragt, wie die beiden grünen Suchmaschinen CO2 Emissionen statistisch ermitteln, der sei auf co2stats verwiesen, auf dessen Erhebungen Forestle und Znout zurückgreifen.

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