2. Dezember 2015

Up to the next level

Rolltreppe Liechtensteinstraße (c) STADTBEKANNT Schönbauer

Wien, 1. Dezember. Das Wetter ist schlecht, doch am Event des Jahres geht kein Weg vorbei. Bei strömenden Regen tummelten sich hunderte Rolltreppen-Partybesucher – keiner will es sich entgehen lassen. Nach einem Jahr der Durststrecke, ist die Rolltreppe am Schottentor beim Ausgang zur Liechtensteinstraße wieder in Betrieb genommen worden. Vorbei ist die Zeit, in der man mühselig Stufen bewältigen musste, wir sind ja nicht mehr im Mittelalter. Auf Grund eines Wassergebrechen war die Rolltreppe außer Betrieb, aber warum die Reparaturen dieses Ausmaß an Zeit verschlungen haben, konnten wir leider nicht herausfinden, dafür ist aber die Freude um die Wiedereröffnung umso größer.

Rolltreppe Liechtensteinstraße (c) STADTBEKANNT
Rolltreppe Liechtensteinstraße (c) STADTBEKANNT

Rolltreppen – Radau

Zu Ehren des automatischen Niveau-Bewältigers gab es um 19:00 Uhr eine Flashmob-Party mit feierlicher Zeremonie, in der das Eröffnungsband durchschnitten wurde. Damit wurde der 1. Dezember auch zum offiziellen Rolltreppentag erhoben, an dem es verpönt ist, auf „normalen“ Stufen Höhenunterschiede zu bewältigen. Deswegen wurde auch das allgemeingültige Gesetz „rechts stehen, links gehen“ aufgehoben, um mit dem erhöhten Fahrgastaufkommen klarzukommen. 13.000 Gäste haben bei dem Facebook-Event zugesagt, nicht ganz so Viele sind schlussendlich auch gekommen. Getränke und Musik waren selbst mitzubringen, die Stimmung war großartig. Jeder wollte mit der Rolltreppe fahren, man musste in etwa 10 Minuten anstehen um überhaupt diese Ehre zu haben – schlimmer als im Prater, dort muss man nie anstehen um mit etwas zu fahren. Das alles geschah natürlich unter den wachsamen Augen des Fahrtreppen-Sicherheitspersonals der Wiener Linien. Die Mühen waren aber nicht umsonst, denn es gab für jede Fahrt ein kleines Stück Schokolade.

Rolltreppe Liechtensteinstraße (c) STADTBEKANNT
Rolltreppe Liechtensteinstraße (c) STADTBEKANNT

„Eskalation“ vorprogrammiert

Der Flashmob erregte nicht nur Aufmerksamkeit auf Facebook. Einige Polizeiwagen inklusive Besatzung waren vor Ort, damit die Rolltreppen-Enthusiasten in ihrer Begeisterung die öffentliche Sicherheit nicht gefährden. Für die Polizisten dürfte es, dem breiten Grinsen im Gesicht nach zu urteilen, aber auch ein außergewöhnlich amüsanter Einsatz gewesen sein. Für die Wiener Linien war die Aktion eher weniger erfreulich – überall war Sicherheitspersonal, um Schäden zu verhindern. Nach einer halben Stunde musste die Station Schottentor sogar komplett gesperrt werden, damit nicht noch mehr Partygäste kommen. Nicht einmal die U2 traute sich noch, in der Station zu halten. Damit spielten die Wiener Linien Türsteher für die erste Rolltreppen-Party Österreichs. Es lief aber alles friedlich ab, die einzigen, die leider keinen Spaß hatten, sind diejenigen, die einen kleinen Umweg über das Rathaus zum Schottentor nehmen mussten.
Man kann nur hoffen, dass die Wiener Linien in Zukunft öfter ihre Rolltreppen reparieren – es herrscht rege Begeisterung um die automatischen Stufen.

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