Der Zoo im Schlosspark Schönbrunn

Wie schön war doch die gute alte Zeit. Damals, als Kind. Mit Eltern, Geschwistern und Großeltern in Schönbrunn, staunend, mit weit aufgerissenen Augen angesichts der vielen großen Tiere, der friedlichen wie gigantischen Elefanten, der ulkigen Ameisenbären, der bunten Fische, kecken Affen und furchteinflössenden wie eleganten Raubkatzen.

Die Erwachsenen haben Fotos gemacht und geplaudert. Manchmal, wenn man Glück hatte, gab es Eis oder sonstige Köstlichkeiten. Und am Abend, wenn die Eltern längst nach Hause wollten, ging der Kampf los: Nein, Mama, ich will noch nicht. Ich muss mir noch die Riesenschildkröten anschauen! Die giftigen Schlangen! Den Pfau mit seinen schönen Federn! Und die Bären natürlich!

Tiergarten Schönbrunn Bär (c) Mautner stadtbekannt.at
Tiergarten Schönbrunn Bär (c) Mautner stadtbekannt.at

Neuer alter Tiergarten

Endlos lang scheint das her zu sein, aber der Tiergarten fasziniert wie eh und je. Vielleicht auch deswegen, weil in den letzten Jahren viel verbessert und erneuert wurde. Die meisten Tiere sind heute artgerecht und modern untergebracht. So können auch eingefleischte Tierfreunde heute den Zoobesuch genießen.

Tiergarten Schönbrunn Echse (c) Mautner stadtbekannt.at
Tiergarten Schönbrunn Echse (c) Mautner stadtbekannt.at

Zu den neueren Anlagen zählen beispielsweise die „Orang.erie“, wo seit 2009 die Orang-Utans untergebracht sind, sowie die große Südamerika-Anlage, die seit 2010 unter anderem Wasserschweine, Tapire und Nandus beherbergt. Reptilien finden im 1999 generalsanierten Terrarienhaus eine adäquate Unterkunft.

Tiergarten Schönbrunn Schlange (c) Mautner stadtbekannt.at
Tiergarten Schönbrunn Schlange (c) Mautner stadtbekannt.at

Die Eisbären, deren beengte Lage so manchem Zoobesucher in der Vergangenheit immer wieder negativ auffiel, bekam ebenfalls ein neues Zuhause: Im Mai 2014 wurde das „Franz Josef Land“, eine riesige neue Eisbären-Landschaft mit reichlich Wasserfläche, sowie der dazugehörige „Polardom“ eröffnet. Da haben die pelzigen weißen Besucherlieblinge endlich Platz.

 

Raum zum Jagen

Viel Platz haben auf jeden Fall die Sibirischen Tiger. Die Riesenkatzen werden bis zu 25 Jahre alt; ausgewachsene Tiere bringen bis zu 280 kg auf die Waage. Will man die zumeist träge herumliegenden oder relaxt umher streifenden Katzen in Aktion erleben, sollte man sich die Fütterung anschauen: Täglich außer Mittwoch und Samstag um 14:00 Uhr bekommen die Tiger ihre fleischlastigen Mahlzeiten.

Tiergarten Schönbrunn Tiger (c) Mautner stadtbekannt.at
Tiergarten Schönbrunn Tiger (c) Mautner stadtbekannt.at

Nasses Vergnügen

Garantiert feucht-fröhlich läuft in Schönbrunn die Robbenfütterung ab. Dank der Rundum-Tribüne haben viele Zuseher gleichzeitig die Möglichkeit, dabei zu sein, wenn die Pfleger den hungrigen Mähnenrobben Fische zuwerfen. Die Robben zeigen beim Ergattern der Fische eine bemerkenswerte Motivation – da wird gerauft, von einer Klippe ins Wasser geplatscht (ungeachtet der Zuseher, die hierbei geduscht werden), um die Wette geschwommen. Auch die Strategie des Pfleger-Anbettelns wird, sehr zur Belustigung der Zoobesucher, oft angewendet. Täglich um 10:30 und 15:30 steigt das Spektakel.

Tiergarten Schönbrunn Seelöwe (c) Mautner stadtbekannt.at
Tiergarten Schönbrunn Seelöwe (c) Mautner stadtbekannt.at

Gemütliche Langbeine

Am 17. Juni 2013 haben die Schönbrunner Giraffen zuletzt Nachwuchs bekommen. Pfleger tauften das männliche Jungtier auf den klingenden Namen Lubango. Mit knapp 1,70 m Größe und etwa 60 kg Gewicht wurde die „kleine“ Giraffe geboren – sie wird im Laufe ihres Lebens noch auf das dreifache heranwachsen.

Tiergarten Schönbrunn Giraffe (c) Mautner stadtbekannt.at
Tiergarten Schönbrunn Giraffe (c) Mautner stadtbekannt.at

Schön, aber gefährlich

Zu einer der Hauptattraktionen des Aquarienhauses zählt ob seiner bedrohlichen Schönheit der Rotfeuerfisch. Heimisch im roten Meer und dem Indopazifik, zählt der Rotfeuerfisch zu den giftigen Skorpionfischen. Ihre langen Stacheln verwenden sie jedoch nicht zur Jagd, sondern bloß zur Verteidigung. Für Menschen ist ihr Gift nur in den seltensten Fällen tödlich, auch wenn es zu höchst schmerzhaften Schwellungen und Fieber führt.

Tiergarten Schönbrunn Fisch (c) Mautner stadtbekannt.at
Tiergarten Schönbrunn Fisch (c) Mautner stadtbekannt.at

Andere schwimmende Gefahren im Tiergarten Schönbrunn: Stechende Rochen, Quallen und Piranhas (welche nicht einmal so gefräßig sind, wie ihr Ruf besagt).

Tiergarten Schönbrunn Qualle (c) Mautner stadtbekannt.at
Tiergarten Schönbrunn Qualle (c) Mautner stadtbekannt.at

Ein lohnendes Ausflugsziel

Falls ihr nun gleich Lust bekommen habt, dem Tiergarten Schönbrunn mal wieder einen Besuch abzustatten: Der Zoo hat bis Ende September täglich von 9:00 – 18:30 Uhr geöffnet. Im Winter wird bereits ein bis zwei Stunden früher geschlossen, damit der Tag-Nacht Rhythmus der Tiere nicht gestört wird.

Die Eintrittspreise für Erwachsene sind mit 18,50 Euro nicht gerade niedrig, Tierliebhaber sollten sich daher überlegen, ob sie nicht gleich die Jahreskarte um 49,- Euro in Anspruch nehmen wollen.

Erreichbar ist der Tiergarten bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die U4, Straßenbahnlinien 10, 58 und 60, sowie vier Busse der Wiener Linien halten in Gehweite des Eingangs.

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