Ein Blick auf’s grüne Herz

Der Naschmarkt. Wir haben ihn schon so oft besucht, gesehen, geliebt und manchmal ob der Menschenmassen auch gehasst. Aber heute wollen wir ihn ganz bewusst neu besuchen. Dass wir Wiener kulinarisch (und kulturell!) nämlich ziemlich viel aus der Steiermark abbekommen haben, merkt man bei einem Spaziergang durch den Naschmarkt auf jeden Fall. Folgt uns auf eine Reise mit schönen Bildern, kulinarischen Highlights und ganz viel Steiermark!

Steirischer Naschmarkt

Gleich vorweg – bevor wir unseren Marsch am Wiener Naschmarkt starten – auch in Graz hätte es einmal einen Naschmarkt nach Wiener Vorbild geben sollen. Der Bezirksvorsteher vom Grazer Stadtteil Gries, Johann Haidinger, hatte schon seit den 90er Jahren die Idee eines Marktgebiets am Griesplatz. Derzeit befindet sich an dem Verkehrsknotenpunkt ein Parkplatz. Wie schön wäre also eine Fressmeile wie in Brüssel oder ein Marktgebiet mit internationalen Spezialitäten wie in Wien? Der Plan wurde leider bis heute noch nicht verwirklicht, obwohl 2003, 2009 und 2012 erneut darüber diskutiert wurde. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt!

Hobbypaparazzi und Fotowettbewerb

Der Spaziergang am Wiener Naschmarkt beginnt für uns bei der Kettenbrückengasse. Am westlichen Ende des Markts findet man noch weniger Restaurants, sondern zahlreiche Gemüse- und Obsthändler, internationale Standler, die neben frischem Gemüse auch Falafel und Gewürze verkaufen. Der Naschmarkt ist nicht nur Genusswelt, sondern auch ein willkommener Ort für Fotografen, Touristen und Hobbypaparazzi. Da reihen wir uns perfekt ein, denn neben Einkaufen und Genießen wollen wir auch die schönsten Motive für den Fotowettbewerb von Steiermark Tourismus entdecken und tolle Preise gewinnen. Wir zeigen euch, wo sich die Steiermark versteckt!

Der Steirerapfel

Und da blitzt er uns schon ins Sichtfeld: der steirische Apfel. Zahlreiche Sorten sind in Österreich und auch hier am Naschmarkt erhältlich. Vom Golden Delicious über den Jonagold bis zum Kronprinz Rudolf, der 1873 in der Steiermark entstanden ist. Neben der Südsteirischen Weinstraße gibt es in der Steiermark nämlich sogar eine Apfelstraße. McDonald’s sei Dank könnt ihr euch sogar die Nährwertangaben eines steirischen Apfels ganz genau anschaun. Wir haben uns gleich einen gekauft – bei diesem Anblick kann man ja auch nicht anders!

Hochquellwasser aus dem Hochschwabgebiet

Bevor wir aber tatsächlich reinbeißen, waschen wir die goldene Vitaminbombe beim nächsten Trinkwasserbrunnen. Wusstet ihr, dass das Wiener Wasser zum Großteil aus der Steiermark kommt? Eine der größten Trinkwasserquellen Europas ist die Kläfferquelle im Salzatal. Bei Schneeschmelze fließen aus ihr in etwa 860 Millionen Liter Wasser pro Tag. 860 Millionen (!!!) Liter. Das ist so viel Wasser, dass es nicht einmal von der Leitung aufgenommen werden kann. Das Wasser braucht am Weg nach Wien keine einzige Pumpe, da das Gefälle groß genug ist um die fast 100 Kilometer (Luftlinie) nach Wien ganz von alleine zu meistern. Die überschüssige Wasserkraft wird außerdem zu Strom für die umliegenden Gebiete verwandelt.

Das steirische Kürbiskernöööl

Wer einen Steirer oder eine Steirerin kennt, der weiß, dass es nicht Kernöl, sondern Kernööööl heißt. So wie man das Steirisch eben sagt. Am Naschmarkt findet man verschiedenste Sorten des steirischen schwarzen Gold. Aber aufgepasst! Nicht jedes Kürbiskernöl ist auch tatsächlich steirisch. Dafür hat die EU Kommission bereits 1996 das Siegel Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. genehmigt. Diese “geschützte geografische Angabe” stellt sicher, dass das Öl auch tatsächlich aus der angegebenen Region stammt. Von der guten Flasche nehmen wir doch gleich mal eine mit und kochen uns später eine Eierspeise mit Kürbiskernöl, oder – etwas ausgefallener – Vanilleeis mit Kürbiskernöl!

Steirische Schokolade

Wo wir gerade beim Eis sind. Am Naschmarkt, auf Höhe des Theater an der Wien, findet man die Schoko Company – ein Paradies für Schokoladenliebhaber und Eisspezialisten. Hier werden die zahlreichen steirischen Zotter Schokoladen verkauft. Von der Trinkschokolade über Mitzi Blue bis zu den altbekannten sortenreichen Variationen.

Neben der Schokolade gibt es in der Eisoase auch Eis, das mitunter aus Zotter Schokolade produziert wird, schon einige Preise als bestes österreichisches Eis des Jahres abgeräumt hat und in Wien nur hier am Naschmarkt erhältlich ist. Herrlich! Für uns gab es doppelt Schokolade und Mohn mit Beeren. Aber überzeugt euch selbst – es ist eine Geschmacksbome!

Steirische Produkte

Und was kommt sonst noch so aus der Steiermark? Na, da hätten wir zum einen den steirischen Kren g.g.A., steirische Käferbohnen oder den steirischen Holunder. Aber auch Birnen, Beeren, Honig, Fleisch und was man sonst noch essen kann kommt aus der Steiermark. Bei all diesen regionalen Produkten ist es kein Wunder, dass sich in der Steiermark Buschenschank an Buschenschank reiht, wo dann nicht nur gespeist, sondern auch Wein getrunken wird. Nicht ganz so, aber ähnlich kann man das am Naschmarkt auch tun.

Wein trinken am Naschmarkt

Am Naschmarkt selbst kann man zum Beispiel in Rafael’s Vinothek Weine genießen. Zu empfehlen sind Weine vom Weingut Jaunegg, Tement oder Fink. Aber eigentlich sind eh alle Weine aus der Südsteiermark zu empfehlen! Ansonsten kann man in fast jedes Delikatessen-Geschäft reinspazieren und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einen steirischen Wein im Sortiment finden. Empfehlen können wir Delikatessen Pöhl bei Stand 167. Aber aufgepasst – Fotos mit Betrunkenen kommen am Fotowettbewerb wohl eher nicht sooo gut an. 😉

Backhendlsalat, Landsknechte und exotische Kernölvarationen

Wer sich am Naschmarkt ins Restaurant setzen will und Steirisches genießen möchte, der kann sich entweder im ältesten Gasthaus des Naschmarkts niederlassen und im Gasthaus “Zur Eisernen Zeit” einen steirischen Backhendlsalat mit Kürbiskernöl und Kürbiskernen bestellen oder aber er findet sich im Landsknecht-Treff ein. Dieses Lokal wurde 1999 als Hommage an die Schachensteiner Landsknechte von Thörl bei Kapfenberg eröffnet. Ein Stückchen Steiermark in Wien – wenn auch jetzt das Lokal einen neuen Besitzer hat. Etwas exotischer geht es im DOAN zu – dort steht ein Salat mit gebratenen Hühnerbruststreifen, Avocado, Blattsalat und Kernöldressing auf der Speisekarte. Und weil wir grade bei Geflügel sind: beim Fleischer und gleichzeitig Restaurant “Zum Gockelhahn” werden alle möglichen Geflügelvariationen angeboten. Unter anderem auch das steirische Sulmtaler Hendl.

STADTBEKANNT meint

Wien hat sich die Kulinarik, Kultur und sogar die Steirer selbst schon so einverleibt, als wären sie Teil dieser schönen Stadt. Man merkt fast nicht mehr, dass man täglich von steirischen Äpfeln, Kürbiskernöl, steirischem Kren oder sonstigen steirischen Spezialitäten umgeben ist. Am Naschmarkt versammelt sich die kulinarische Steiermark – man muss nur wieder einmal bewusst seinen Blick darauf richten. Wer es schafft, die Steiermark nicht nur selbst sondern auch für andere in Form von Fotos einzufangen, der sollte sich schleunigst am Fotowettbewerb von Steiermark Tourismus beteiligen. Jede Erinnerung an das grüne Herz von Österreich – und seien es nur die grünen Stände des Naschmarkts, kann eingesendet werden. Lasst euch inspirieren und gewinnt tolle Preise!

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