Neuer Trendbezirk im Fokus

Der 15. Bezirk wird der neue Wiener Trendbezirk – oder ist er es gar schon? Wir wandern mit euch vom Schwendermarkt über Kaffeehäuser und Restaurants, durch die Reindorfgasse und bis in die Herklotzgasse zum entspannten Tagesausklang im Co-Working-Space!

Up and Coming!

Der 15. Bezirk ist ein bisschen so wie das Berliner Wedding: seit Jahren wird der Bezirk als neuer Trend-Bezirk, als “the place to be” und als zukünftiger Hot-Spot gehandelt. Den richtigen Durchbruch scheinte er jedoch nie zu haben – bis jetzt: denn wenn man sich in Rudolfsheim-Fünfhaus mal ein bisschen umsieht, dann möchte man schon längst hier wohnen! Neue Ideen, junge Shops und eine angeregte Grätzl-Gemeinschaft gibt es hier zu entdecken. Vom Schwendermarkt fast bis zur Gumpendorfer Straße – wir wandern rund um die Reindorfgasse!

Schwendermarkt (c) STADTBEKANNT
Schwendermarkt (c) STADTBEKANNT

Wo das Grätzl beginnt

Der Schwendermarkt, oder auch “Rudolfsheimer Markt” ist einer der ältesten noch bestehenden Märkte Wiens (seit 1833!) und ist von Montag bis Samstag geöffnet. Nicht immer war er so belebt, wie er heute ist – Ende 2014 und bis ins Jahr 2015 kam es zu einer großen Bürgerinitiative durch die der Markt im 15. wieder revitalisiert werden sollte. Und es funktionierte!

Neben den Marktstandln, haben sich hier auch zahlreiche empfehlenswerte Lokale niedergelassen, wie zum Beispiel das Restaurant LANDKIND, das einerseits als Bauernladen andererseits als Restaurant funktioniert. Seit einiger Zeit dort ansässig ist die Weinviertelerie. Dort gibt es Obst, Käse, Wurst und Wein aus dem Weinviertel. Aber auch zukunftsweisende Initiativen und Projekte haben am Schwendermarkt ihren Ursprung. So wie etwa das Unternehmen “Unverschwendet” des Geschwisterpaars Cornelia und Andreas Diesenreiter. Sie sammeln unverkäufliche Lebensmittel und machen daraus Marmeladen, Chutneys und Eingelegtes, das sie direkt am Schwendermarkt (Stand 18) verkaufen.

GOTA Coffee (c) STADTBEKANNT
GOTA Coffee (c) STADTBEKANNT

Und auch zum Kaffeetrinken sollte man sich Zeit nehmen!  Gleich auf der anderen Straßenseite – gegenüber des Marktes – befinden sich die GOTA Coffee Experts und verkaufen hippen Third Wave Coffee. Zum gemütlichen Kaffeehausklatsch empfiehlt sich das ein affe in der Schwendergasse – ein klassisches Retro-Kaffeehaus im Wiener 50er Jahre Stil!

Ein Affe Tresen (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Ein Affe Tresen (c) STADTBEKANNT

Hip, eben!

Wie ist er denn nun, der 15. Bezirk? Eine bunte Mischung aus verschiedensten Kulturen und traditionellen Überbleibsel aus früheren Zeiten. Was er aber hauptsächlich ist: Hip! Denn unsere Route führt uns direkt in die Reindorfgasse und dort, bei der Hausnummer 44, ist das Eben44 beheimatet. Der ‘ethical concept store’ ebenBERG von Laura Ebenberg und das Label amateur fashion von Birgit Rampula bieten in diesen Räumlichkeiten trendige und nachhaltige Mode und ein kleines Kaffee- und Kuchenangebot! Aufgepeppt wird das Geschäft außerdem mit regelmäßigen PopUps von anderen Labels und dazugehörigen Eröffnungsevents.

amateur fashion Shop (c) STADTBEKANNT
amateur fashion Shop (c) STADTBEKANNT

Gemütlich geht auch

Das Schöne am 15. Bezirk ist aber auch, dass hier zwar hippe Shops zu finden sind und sich viel tut – man aber auch ganz gemütlich in den Tag hineinleben kann. Und die Reindorfgasse ist hierfür das beste Beispiel. Direkt neben dem Eben44 befindet sich das gemütlich-kleine Buchcafé Melange, das zum Lesen und Verweilen einlädt. Ein paar Schritte weiter zahlt es sich aus, einen Blick in die denkmalgeschützte Kirche in der Reindorfgasse zu wagen. Sie wurde zwischen 1787 und 1789 errichtet, um 1980 restauriert und ist innen mit zahlreichen sakralen Kunstwerken ausgestattet. Und um gleich beim Messwein zu bleiben: bei der Hausnummer 10 kann man im REINWEIN köstliche Weine, Craftbeer und Antipasti genießen!

Buchcafe Melange Sitzecke (c) STADTBEKANNT
Buchcafe Melange Sitzecke (c) STADTBEKANNT

Vom Vorort zum Hotspot

Historisch gesehen bestand das heutige Rudolfsheim-Fünfhaus aus vielen einzelnen Vororten. Neben Fünfhaus, Reindorf (rund um die heutige Reindorfgasse), Rustendorf (an der heutigen Mariahilfer Straße) und Braunhirschen (innerhalb von Reindorf), gab es da auch noch den Vorort Sechshaus. Dort, wo sich heute die Sechshauser Straße befindet, hatten sich im 18. Jahrhundert sechs Häuser angesiedelt – und voilá – so entstand auch schon der Name. 1890 wurden die Vororte schließlich in Wien eingemeindet und erst im Jahr 1938 wurden Rudolfsheim und Fünfhaus zum 15. Bezirk vereinigt! Wir wandern jetzt besagte Sechshauser Straße entlang, denken an alte Zeiten und entdecken bald unseren nächsten Stop: Some like it Hot! Der seit 1998 bestehende Verein hat sich ganz dem Swing-Tanz gewidmet und bietet im Vereinslokal Lindy Hop-, Charleston- und Balboa-Kurse.

Turnhalle Lokal (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl
Turnhalle Lokal (c) STADTBEKANNT Wetter-Nohl

Sportlicher Abschluss

Unsere Runde neigt sich schon fast dem Ende zu, aber einen Ort müssen wir uns noch anschaun. Ein paar Schritte weiter kreuzen wir die Fünfhausgasse und biegen links in die Herklotzgasse ein. Hier hat sich der Co-Working-Space und Veranstaltungsort brick-5 angesiedelt. In diesem Hub vereinen sich unterschiedlichste Unternehmer, aber auch Künstler und Konzertveranstalter. Die Projekte könnten unterschiedlicher nicht sein: neben der hier beheimateten Ski-Manufaktur Ünique-Skis, die handgefertigte Skis direkt hier im 15. Bezirk herstellen, finden auch Flohmärkte, Konzerte oder Ausstellungen hier statt. Direkt angeschlossen befindet sich das gastronomische Herz des brick-5: die Turnhalle, die 2017 eröffnet wurde. Eine bunte Ansammlung von Ideen und Konzepten macht das Creative-Hub in der Herklotzgasse fast ein bisschen exotisch – und doch könnte es nirgends besser hinpassen als in den aufstrebenden 15. Bezirk!

Fotos

Keine Bewertungen

Bewertung “Stadtspaziergang: 15. Bezirk”

Bewertung
Bewerten