Dass Wien so morbide Züge aufweist liegt vielleicht auch an der Tatsache, dass die Zahl der in dieser Stadt liegenden Toten die Zahl der Lebenden um beinah das Doppelte übersteigt: drei Millionen beträgt die „Einwohnerzahl“ des Zentralfriedhofs.

Willkommen in der Nekropole – Wir haben den Zentralfriedhof in Simmering besucht.

Der Tod muss ein Wiener sein: nicht umsonst heißt ein Lied von Georg Kreissler so. Mit Wien hat man immer schon ein wenig das Morbide verbunden.

Irgendwie, so das Wiener Klischee, sitzt der Sensenmann immer ein wenig mit am Tisch, in jedem Wienerlied steht er hinter der Theke, prostet einem zu. Wien und der Tod, das sind zwei Sachen die irgendwie zusammengehören – sei es der liebe Augustin, sein es die Friedhöfe, das in der Kapuzinergruft spazieren gehen, sei es den Begriff der “Schenen Leich”.

Aber der Wiener hat nicht nur ein besonderes Verhältnis zum Tod, er hat auch Geschmack und Feinsinn. Guckst du.

Zwischen den Bäumen und Stäuchern leben auch zahlreiche Tiere – die Ruhe und die wild wuchernden Pflanzen im alten jüdischen Teil bieten Lebensraum für Eichhörnchen, Marder, Hamster, Käutzchen, Dachse und Frösche – wenn man Glück hat kann man sogar Rehe beobachtet.

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