Seit wann dürfen alle Bürger in den Wiener Prater?

Worauf Joseph II. (1741–1790) hinauswollte, ist selbst den Historikern nicht klar. Einerseits verschärfte er ab seinem Amtsantritt als Kaiser 1765 viele Bestimmungen und stellte die Bevölkerung unter Beobachtung. Andererseits öffnete er viele Orte, die bis dato dem Hof vorbehalten waren. So auch die Grünanlagen. Als er 1775 den Bürgern den Augarten zugänglich machte, beschwerten sich die Adeligen, dass sie nun nicht mehr unter ihresgleichen spazieren könnten. Joseph soll geantwortet haben: „Meine Herren, wenn ich nur unter meinesgleichen bleiben wollte, müsste ich in der Kapuzinergruft promenieren.“

Schon neun Jahre davor, am 7. April 1766, hatte er den Prater geöffnet, auch wenn die Gitter erst 1774 entfernt wurden. Er bewilligte einige Kaffee- und Wirtshäuser, was in weiterer Folge zur Entwicklung des Wurstelpraters führte. Allerdings boomte auch die käufliche Liebe auf dem weitläufigen Gelände. Aber dafür richtete Joseph II. ja den Polizei- und Spitzelapparat ein.

"Darf’s a bisserl mehr sein?"

Weitere Fragen zu Wien und deren interessante Antworten findest du in Wann verlor das Riesenrad seine Waggons? von Axel N. Halbhuber erschienen im Metroverlag.

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