Rund um den Augarten im 2. Bezirk

Auf einem sonnigen Spaziergang vom Gaußplatz bis zum Augartenspitz passieren wir nette Lokale mit ansprechender Aussicht.

Der Augarten: Bereits im 18. Jahrhundert ein „Allen Menschen gewidmeter Erlustigungs-Ort“, wie es das Eingangsportal verkündet, zählt er auch heute noch zu einem der Lieblingsplätze der Wiener. Und das wundert uns nicht, hat man doch die Qual der Wahl, wenn es darum geht, an einem sonnigen Tag ein nettes Plätzchen zu finden. Wir stellen uns dieser Wahl nicht, sondern probieren einfach alles aus.

 

Kaffee am Gaußplatz

Augarten Gaussplatz (c) STADTBEKANNT
Augarten Gaussplatz (c) STADTBEKANNT

Ausgangspunkt des Spaziergangs ist der kreisförmige Gaußplatz, der die Grenze zwischen 20. und 2. Bezirk markiert. Mehrere Straßen treffen hier sternförmig aufeinander – ihr Treffpunkt wird durch einen schlichten und doch aufsehenerregenden glänzenden Metallring „eingekreist“, der dem Platz sein markantes Gesicht verleiht. Um ihn versammeln sich verschiedenste Schmankerl, die es zu erkunden gilt. Sogleich sticht einem die kleine Augartenkirche ins Auge, an deren Stelle früher eine Notkirche stand. Etwas versteckter präsentiert sich ein Kunststeinrelief in der Treustraße, das die Berufsgruppen der ersten Siedler Brigittenaus zeigt – Fischer, Jäger, Holzfäller und Gärtner. Auch befindet sich hier die Bäckerei Prindl, die ihre Waren zu jeder Tages- und Nachtzeit feilbietet.

Augarten Palermo (c) STADTBEKANNT
Augarten Palermo (c) STADTBEKANNT

Uns zieht es jedoch ins Restaurant Palermo am Gaußplatz 1, wo wir einen Espresso trinken. Trotz der urig-gemütlichen Innenausstattung nehmen wir im Gastgarten Platz, der auf Grund seiner Lage zwischen den Straßen zwar etwas an Gemütlichkeit einbüßt, dies aber mit einem Rosenblätterdach, dem Blick auf die begrünte Mitte des Gaußplatzes und der Möglichkeit, vom schönen Wetter zu profitieren, wieder wett macht.

 

Kaiserspritzer im Bunker

Nun wird es aber höchste Zeit, durch den Augarten zu flanieren. Wir betreten das Areal über die Wasnergasse. Ganz in der Nähe befindet sich das große Schmidtsche Votivkreuz, das es sich seit der letzten Renovierung im Augarten gemütlich gemacht hat. Die Reliefs zeigen die Leidenswerkzeuge Jesu.

Augarten Votivkreuz (c) STADTBEKANNT
Augarten Votivkreuz (c) STADTBEKANNT

Über mehr oder weniger versteckte Wege und teils waldähnliche Abkürzungspfade führt der Weg parallel zur Oberen Augartenstraße zur Bunkerei. Klingt ungemütlich – war es ursprünglich auch. Es handelt sich tatsächlich um einen ehemaligen Schutzbunker aus dem zweiten Weltkrieg. Heute bietet sich dagegen ein umso ansprechenderes Bild: Da es nicht regnet, sind die Türen des gemütlichen Gastgartens weit geöffnet und bieten ausreichend Platz unter Linden- und Kastanienbaum. Bei einem Kaiserspritzer lassen wir die Seele baumeln. Gleichzeitig können wir uns dem Anblick des gigantischen Betonriesens nicht entziehen, der hier vor nun über 70 Jahren Platz nahm. Der 13-stöckige Gefechtsturm im Augarten als der Größte seiner fünf Geschwister ist ein imposantes Bauwerk und Mahnmal zugleich.

 

Mittagsteller im Augartencafé

Augarten Jagdschloss (c) STADTBEKANNT
Augarten Jagdschloss (c) STADTBEKANNT

Nun nähern wir uns dem ehemals kaiserlichen Jagdschloss, in welchem heute das Café Restaurant Augarten untergebracht ist, um dort in den Genuss altösterreichischer Küche zu kommen. Qualität hat ihren Preis – deshalb entscheiden wir uns für die moderateren Mittagsteller, die ausgezeichnet schmecken. Außerdem isst das Auge ja bekanntlich mit – und dieses ist mit dem Ausblick mehr als zufrieden.
Da sich hier außerdem die Porzellanmanufaktur Augarten befindet, können Interessierte einen Blick hinter die im selben Gebäude befindlichen Glasvitrinen werfen, die Klassisches und Ausgefallenes präsentieren.

Cafe Augarten (c) STADTBEKANNT
Cafe Augarten (c) STADTBEKANNT

Wer kulinarisch immer noch nicht genug hat, kann den Augarten nun verlassen und wird noch am Augartenspitz fündig: In der Blumauergasse sehen wir das Pancho, in dem man bekanntlich sehr gut brunchen kann. Wer also noch Platz für ein Stück Mexiko hat, setze sich in den Schanigarten, um die restlichen Sonnenstunden des Tages noch auszukosten.

 

STADTBEKANNT meint

Auf unserem Spaziergang klappern wir Lokale rund um und im Augarten ab – vom Italiener am Gaußplatz, über Bunkerei und Augartencafé bis hin zum Mexikaner am Augartenspitz. Dabei gäbe es auch die einfachste Alternative: Auf der Wiese Platz nehmen, die Augen schließen und genießen. Das tun die Wiener zwar zu Hauf, aber glücklicherweise ist das Areal so groß, dass immer das ein oder andere ruhige Plätzchen übrig bleibt.

 

Prindl – Jägerstraße 2
täglich: 00:00 – 24:00 Uhr

Palermo – Gaußplatz 1
täglich: 11:00 – 23:00 Uhr

Bunkerei – Obere Augartenstraße 1
Di-Sa: 12:00 – 22:00 Uhr
So und Feiertag: 9:00 – 22:00 Uhr

Café Augarten – Obere Augartenstraße 1
1.4. – 31.10.2015
Mo-Fr: 10:00 – 22:00 Uhr
Sa-So: 9:00 – 22:00 Uhr

Pancho – Blumauergasse 1A
täglich: 18:00 – 2:00 Uhr (So kein Brunch)

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