Im Herzen Wiens
Unser Spaziergang beginnt Am Hof, welcher einer der geschichtsträchtigsten Plätze Wiens ist.
Der Platz Am Hof war bereits Teil des römischen Heerlagers Vindobona und war im Frühmittelalter unbesiedelt. Bis etwa 1280 lag hier der Hof der Babenberger, den sich Heinrich Jasomirgott als Residenz erbaute, ein Häuserkomplex um einen freien Platz, mit dem Wohnhaus des Herzogs als Mittelpunkt.
Ein Stückchen vorwärts in der Zeitgeschichte rücken wir, wenn wir das BA Kunstforum betreten. Die Ausstellungen zeigen die Kunst der klassischen Moderne sowie die ihrer Wegbereiter wie etwa Schiele, Kokoschka, Turner oder Lempicka. Seit 2000 werden aber auch Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst gezeigt. Das BA Kunstforum ist eine renommierte Anlaufstelle für Kunstinteressierte aus aller Welt.
Nach einem Besuch im Kunstforum eignet sich das Castello als Ort die eben bestaunten Kunstwerke wirken zu lassen. Das Interieur des Lokals lässt teilweise viel Spielraum die Gemälde nochmal vor dem geistigen Auge sichtbar zu machen, da sich ein Raum gänzlich in weiss hält. Die Möbel in der Lounge erinnern an Wolken und so will man uns womöglich vermitteln dass man im kulinarischen Himmel gelandet ist. Himmlisch sehen die Desserts zumindest aus, doch auch die restliche Speisekarte wirkt vielversprechend.
Beim Vorbeigehen an der Ferstel Passage kommen uns nostalgische Gedanken. Um die Jahrhundertwende war das Palais Ferstel und die darin enthaltene Passage, welche Freyung und Herrengasse miteinander verbindet, ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Die Passage im Palais war ein Anziehungspunkt für die gehobene Wiener Gesellschaft, wo man gustierte, flanierte und konsumierte.
Bei unserem kurzen Spaziergang blicken wir auch zum Austriabrunnen inmitten der Freyung. Der 1846 fertig gestellte Brunnen stellt das personifizierte Österreich zur Zeit der Habsburger dar.
Die Schottenkirche und das Schottenkloster ließ Heinrich II. Jasomirgott errichten und berief Benediktiner Mönche nach Wien um Sachkenntnis und Erfahrungswissen für seine Verwaltung zu erhalten.
Nach so viel historischen Hintergründen lockt uns der verborgene Gastgarten im Schottenhof, welcher zum Restaurant Zattl gehört. Der eigentliche Eingang befindet sich in der Schottengasse. Direkt am Tisch angebrachte Zapfsäulen im Schottenkeller und rustikale Holzbänke lassen einige feucht-fröhliche Abende vermuten.
Etwas gediegener geht es womöglich in der direkt angeschlossenen Splendid Bar Italia zu. Charmante Kellner und ein angenehmes Ambiente versprechen nette Abende bei Cocktails oder einem Glas Wein.
Ein weiteres der zahlreichen Palais der Wiener Innenstadt ist das Palais Kinsky,welches zu den bedeutendsten hochbarocken Palais Wiens zählt. Im zweiten Hof des Palais befindet sich das Wlaschek-Mausoleum, welches vom Besitzer Karl Wlaschek für dessen Familie in Auftrag gegeben wurde. Das Gebäude wurde 1719 für Feldmarschall Wirich Philipp Graf Daun erbaut.
Bevor man zum Mausoleum gelangt, versteckt sich noch ein schickes Restaurant mit dem etwas unkreativen Namen Freyung 4. Im Sommer lockt ein freundlicher Gastgarten inmitten der barocken Architektur des Innenhofes, doch auch die Räumlichkeiten des Restaurants wirken einladend, weshalb wir unseren Spaziergang hier beenden.
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