Die Perle der Wachau

Elegant schmiegt sich Dürnstein direkt am Donauufer an den Vogelsteigberg, von dem aus die Burgruine Dürnstein über die Flussbiegung blickt.

Wie aus dem Hügel herausgehauen wirkt das kleine Städtchen mit seinen engen, gepflasterten Gassen, zahlreichen Treppen und Terrassen, die allesamt auf die Donau blicken, und pittoresk, fast schon kitschig, ist das Ortsbild, das irgendwie an Frankreich erinnert. Nur 80 Kilometer von Wien entfernt findet man sich bei einem Ausflug in die Perle der Wachau plötzlich in einer komplett anderen Welt und Zeit wieder, mittelalterlich ist wohl das richtige Wort.

Löwenherz

Denn Dürnstein blickt nicht nur auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, sondern spielte auch eine große Rolle in der Zeit der Kreuzfahrer: der Sagenumwobene englische König und Kreuzfahrer Richard Löwenherz wurde, als er auf dem Rückweg vom Kreuzzug durch Wien kam, gefangen genommen und nach Dürnstein überstellt, wo er einige Monate von Leopold V. von Österreich und dem Burgherren von Dürnstein, Hadmar von Kuenring, festgehalten wurde. Ob der König nun auf der Burg selbst oder im darunter liegenden Ort gefangen war, ist nicht belegt. Wenn man allerdings von den engen Gassen auf die mächtige Ruine hinaufblickt, die halbverfallen über der Stadt thront, dann fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit der Kuenringer und der Kreuzzüge, und man kann die Gegenwart von Richard Löwenherz beinahe spüren.

Donauradweg Dürnstein (c) STADTBEKANNT
Donauradweg Dürnstein (c) STADTBEKANNT

Der blaue Turm

Das zweite Wahrzeichen von Dürnstein, oder eigentlich das Wahrzeichen der gesamten Wachau, ist der berühmte blaue Turm des Stifts Dürnstein, der direkt am Donauufer liegt. 1710 wurde dem einst gotischen Bau mit prunkvoller Barockisierung sein endgültiges Aussehen gegeben, und durch umfassende Renovierungsarbeiten strahlt vor allem der blaue Turm, benannt nach seiner charakteristischen Originalfarbe, in altem Glanz.

Wein und Marillen

Was Dürnstein sonst noch zu bieten hat? Die berühmten und von der EU als Herkunftsbezeichnung geschützten Wachauer Marillen, der aus den Marillen gewonnene Schnaps und natürlich viel Wein: unzählige Heurigenbetriebe schenken den berühmten, hier gewonnenen Wein aus, der in der Region schon seit vielen Jahrhunderten angebaut wird.

Anreise

Erreichen kann man Dürnstein mit dem Auto, der ÖBB oder natürlich mit dem Schiff von Wien aus – die MS Admiral Tegethoff fährt an vielen Sonntagen die Strecke Wien – Dürnstein. Eine komplette Wachaurundreise lohnt sich übrigens: etwa das nur wenige Kilometer entfernte Weissenkirchen mit seiner Wehrkirche, das ebenso malerische Krems oder die beiden beeindruckenden Stifte Melk oder Göttweig sind auch einen Besuch wert.

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