Kaiserliche Sommerfrische

Nur etwa 25 Kilometer südlich von Wien, ist das Städtchen Baden genau das richtige für einen kleinen, sommerlichen Tagesausflug. 

Bekannt wurde Baden für seine Schwefelquellen bereits in der Römerzeit, später machte es sich als kaiserliche Sommerresidenz einen Namen. Inspiration fanden in der Kurstadt auch Komponisten wie Mozart, Johann Strauss oder Beethoven, der 1824 die 9. Symphony in Baden vollendet haben soll. Baden nennt sich daher auch mit großem Stolz die „Stadt der Europahymne“. Auch heute sind die insgesamt 14 Schwefelquellen in Baden ein beliebtes Ziel für Kur- und Badegäste. Doch auch ein Stadtspaziergang durch die teils verwinkelten Gässchen, vorbei an den Häusern im Biedermeierstil, durch den Kurpark oder das Rosarium im Doblhoffpark, lohnt sich in jedem Fall.

 

Ein Stadtspaziergang

Den Spaziergang durch Baden beginnt der/die aus Wien Ankommende wahrscheinlich am Josefsplatz, Endstation der Badner Bahn, die im Viertelstundentakt direkt vom Karlsplatz bis ins Stadtzentrum Badens fährt. Den genauen Fahrplan findet ihr hier.
Vom Josefsplatz aus spaziert man am besten zuerst die Frauengasse entlang, vorbei an der kleinen Frauenkirche, bis man sich am Hauptplatz mit der markanten Pestsäule wieder findet. Besonders angenehm ist die Tatsache, dass das gesamte historische Zentrum Badens als Fußgängerzone deklariert ist.

Rathaus Baden (c) stadtbekannt.at
Rathaus Baden (c) stadtbekannt.at

 Ein kulinarischer Abstecher

Vor allem LiebhaberInnen der süßen Kost freuen sich in Baden ob des großen Angebotes. Konditoreien, Cafés und Bäckereien – fast an jeder Ecke kann hier bei kalorienreichen dafür schmackhaften Leckerein pausiert werden.
Eine besondere Augenweide in pink ist die Auslage der kleinen aber feinen „Zuckerlecke“ am Hauptplatz 4. Bei wärmeren Temperaturen empfiehlt sich ein Besuch beim „Eispeter“, unweit der Zuckerlecke, in der Beethovengasse 1 situiert. Gigantische Portionen und eine große Sortenauswahl, unter anderem mit laktosefreien Varianten, stehen hier am Programm.

Zuckerlecke Baden (c) stadtbekannt.at
Zuckerlecke Baden (c) stadtbekannt.at

Das Lumpentürl

Wer vom Hauptplatz aus weitergeht und schließlich nach rechts in die Pfarrgasse einbiegt, findet bei der Nummer 2 das so genannte „Lumpentürl“.
Als Baden noch von einer Stadtmauer umgeben war, wurde das Haupttor, durch welches die Stadt betreten werden konnte, nachts geschlossen. All jene StadtbewohnerInnen, die sich zu lange in den Heurigen vor den Toren der Stadt amüsiert hatten, blieb zur späten Stunde nur der Zutritt über die kleine Holztüre, falls man Geld hatte um die Wachen zu bestechen. Die Türe bekam daher den Namen „Lumpentürl“.

Das Lumpentürl (c) stadtbekannt.at
Das Lumpentürl (c) stadtbekannt.at

Pfarrkirche St. Stephan

Am Ende der Pfarrgasse befindet sich die spätgotische Pfarrkirche St. Stephan, die einen Abstecher wert ist.
Von dort ist es nur einen Katzensprung zum sich bis in den südlichen Wienerwald erstreckenden Badener Kurpark.

Pfarrkirche St. Stephan (c) stadtbekannt.at
Pfarrkirche St. Stephan (c) stadtbekannt.at

 Der Kurpark

Zahlreiche Wanderungen und leichtere Spaziergänge nehmen ihren Anfang im Badener Kurpark. Ins Helenental, nach Rauhenstein oder Rauheneck, zum Pfaffstättner Kogel oder aber nach Gumpoldskirchen lässt es sich von hier zum Beispiel marschieren.
Im Kurpark selbst finden sich verschiedenste Denkmäler, Pavillons oder auch der wunderbar kitschige Udine Brunnen, nahe dem Haupteingang.

 

Der Beethoven Tempel

Wer nicht gleich eine ausgiebige Wanderung starten möchte, kann zumindest die zehn Minuten zum Beethoven Tempel spazieren.
Dem leicht bergauf führenden Weg folgend, gelangt man zu dem kleinen, in die Landschaft eingebetteten Tempel, von dem aus man einen wunderbaren Blick über die Stadt Baden genießen kann.

Der Beethoven Tempel (c) stadtbekannt.at
Der Beethoven Tempel (c) stadtbekannt.at

 Das Casino

Hält man sich beim bergab gehen rechts, gelangt man unweigerlich zum Casino Baden und kann dort sein Glück probieren.
Neben dem Casino selbst, das täglich von 15:00 bis 3:00 Uhr geöffnet ist, sorgen vier Restaurants sowie eine Bar für das leibliche Wohl. Im Sommer, von Juni bis August, ist zudem die Rennsaison auf der Badener Trabrennbahn im Gange.

Das Casino (c) stadtbekannt.at
Das Casino (c) stadtbekannt.at

 Das Schlossergässchen

Über den Erzherzog-Rainer-Ring gelangt man zurück zum Ausgangspunkt Josefsplatz. Von hier aus empfiehlt sich aber auf jeden Fall noch ein Abstecher ins überaus charmante Schlossergässchen, das zum Doblhoffpark mit seinem berühmten Rosarium führt.
Am Ende der romantischen Gasse, in einem der kleinen Biedermeierhäuser, nämlich bei Nummer 16, befindet sich die traditionsreiche Konditorei Ullmann. Die verschiedenen Torten und Mehlspeisen sind bei Touristen wie Badenern gleichsam beliebt. Im Inneren des Lokals sitzt es sich gemütlich, aber vor allem der Schanigarten lädt zum ausgiebigen Genießen der Köstlichkeiten ein.

Das Schlossergässchen (c) stadtbekannt.at
Das Schlossergässchen (c) stadtbekannt.at

 Der Doblhoffpark

Mit dem Doblhoffpark befindet sich neben dem Kurpark eine weitere große Grünfläche in der Stadt Baden. Das Highlight im Park ist das 90.000m² große Rosarium, in dem 30.000 Rosenstöcke in 600 Sorten blühen. Die Blütenpracht erreicht ihren Gipfel während der Badener Rosentage im Juni, aber auch den Rest des Sommers lohnt sich ein Spaziergang durch die prachtvolle Pflanzenwelt.
Neben einem Kinderspielplatz sorgt vor allem der kleine Teich im Park für Abwechslung. Wie wär’s zum Beispiel mit einem kleinen Bootsausflug? Ruderboote kann man beim Teich mieten, auch Gelegenheiten zum Kaffetrinken sind beim Wasser vorhanden.

Der Doblhoffpark (c) stadtbekannt.at
Der Doblhoffpark (c) stadtbekannt.at

 Kultur

Wer sich nicht auf schlichtes Lustwandeln beschränken möchte, findet in Baden auch eine Reihe von Museen sowie Theater- und Konzertprogramm vor.
Neben dem Kaiser-Franz-Josef Museum und dem etwas schrullig anmutenden Puppenmuseum, hat Baden auch noch das so genannte Beethovenhaus zu bieten – der Komponist ist dort nicht etwa geboren, er hat hier lediglich bei einigen seiner Aufenthalte in der Stadt residiert. Offenbar Grund genug dem Künstler eine Gedenkstätte einzurichten. Zeitgenössischer geht es im 2009 eröffneten Arnulf Rainer Museum zu, das sich in den adaptierten Räumlichkeiten des ehemaligen Badener Frauenbades befindet.
Im Stadttheater kann man im Winter hauptsächlich Operetten lauschen, im Sommer übersiedelt das Theater dann in die Sommerarena, die sich im Kurpark befindet. Details zum Programm finden Interessierte hier.

Jubiläums Stadt Theater Baden (c) stadtbekannt.at
Jubiläums Stadt Theater Baden (c) stadtbekannt.at

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