Ein Spaziergang durch den 7. und 8. Bezirk.
Von der U-Bahn-Station Thaliastraße hinein in den Siebten und von dort weiter durch den Achten bis zum Rathaus – das ist die sportliche Route für unseren Spaziergang.
Frische Luft im Josef-Strauss-Park
Wir nehmen die U6, steigen bei der Station Thaliastraße aus und marschieren stadteinwärts. Über die Bernardgasse erreichen wir die Kaiserstraße, wo sich eine der raren Grünflächen des 7. Bezirks befindet – der Josef-Strauss-Park, der vor kurzem neu gestaltet wurde und durch sein freundliches Erscheinungsbild zu einer Erkundungstour einlädt. Neben Spiel- und Sportmöglichkeiten sowie hübschen Aufenthaltsbereichen wurde auch ein Gemeinschaftsgarten mit zehn Hochbeeten angelegt. Die Gartenzeit kann kommen!
Viele Zufluchtsmöglichkeiten
Hinter dem Park erhebt sich die katholische Altlerchenfelder Pfarrkirche, die 1861 auf den Titel „Zu den sieben Zufluchten“ geweiht wurde. Diese werden auf dem Altarbild wiedergegeben.
Wer eher im gastronomischen Milieu Zuflucht sucht, hat in dieser Gegend zahlreiche Gelegenheiten: Die gemütliche Kaffeebar Quentin setzt auf Diversität und Austausch, fördert junge KünstlerInnen und wartet mit kostenlosen Angeboten wie Wuzzler oder Darts auf. Weniger spektakulär, dafür umso uriger ist das Bernard Stüberl, in dem man Altwiener Küche zu moderaten Preisen genießen kann. Einen Augenblick! In der Schottenfeldgasse bietet sich ein weiteres Lokal zur Einkehr an: das Augenblick, wo frische, regionale und saisonale Speisen und Getränke serviert und allerlei Veranstaltungen organisiert werden.
Vom Engel zum Tiger zum Schauspieler
Wir überqueren die Bezirksgrenze und biegen in die Lerchengasse ein. Das Haus mit der Nummer 18 zieht durch seine schmucke Fassade die Aufmerksamkeit auf sich. Diese hat das 1727 erbaute Gebäude „Zum weißen Engel“ (mit gleichnamiger Gaststätte) erst nachträglich im Jugendstil, genauer im Jahr 1903, bekommen.
Gleich daneben kann man im kleinen, aber feinen Tigerpark, den es seit 1995 gibt, eine kurze Pause einlegen. Von der Parkbank aus lässt sich auch der in den 1980er Jahren errichtete und nach dem Schauspieler und Kabarettisten Max Böhm benannte Gemeindebau begutachten. Das von Eva Weil geplante Gebäude wird von turmartigen Gebäudeteilen geprägt und ist mit Dekor von Johann Jascha ausgestattet. Jascha hat auch die Widmungstafel für Böhm neben dem Hauseingang gestaltet.
Paradies für Zuckergoscherln
In der Parallelstraße, der Albertgasse, erstreckt sich von der Nummer 13 bis zur Nummer 17 der Ludo-Hartmann-Hof. In der Zwischenkriegszeit erbaut, ist vor allem das Untergeschoss des zurückversetzten Mitteltrakts interessant: Die Säulen wurden in Form von Palmenstämme gestaltet. Passenderweise serviert dort das Thai-Restaurant Mamamon vorzügliche exotische Kost. Zuckergoscherln statten am besten dem hübschen CupCakes-Laden in der Albertgasse 17 einen Besuch ab. Die Einrichtung ist so süß wie die Törtchen. Im Greißler nebenan kann man schließlich noch – „unverpackt. ehrlich.“ – Einkäufe tätigen und um Abfall zu vermeiden, nur so viel mitnehmen, wie für die Küchenschlacht zu Hause nötig ist.
Chapeau!
Weiter geht es über die Josefstädter Straße und vorbei am Palais Strozzi in die Piaristengasse, wo uns eine besondere Location erwartet: der Piaristenkeller. Spezialitäten aus der Kaiserzeit sowie eine Weinschatzkammer sind die beste Voraussetzung für lukullische Genüsse. Hut ab vor den Ausstellungsstücken im angeschlossenen Kaiser Franz Joseph Hutmuseum beziehungsweise „Hut auf!“, denn man kann auch selbst probieren, welche Hutkreationen dem eigenen Haupt am meisten schmeicheln.
Schriftsteller und Bäcker
FreundInnen der Literatur können noch einen Abstecher in die nahegelegene Kochgasse machen und Stefan Zweig gedenken, der von 1907 bis 1919 in einer Wohnung in der Hausnummer 8 lebte. Zurück in der Florianigasse gehen wir vor bis zum Haus mit der Aufschrift „Innungshaus der Bäcker Wiens“, in dem seit 1898 ein Bäckermuseum situiert ist. Im Innenhof sehen wir das sogenannte Bäckerkreuz, eine gotische Steinsäule, auf der unter anderem ein Relief des Heiligen Nikolaus, Schutzpatron der Bäcker, zu finden ist. Um den Spaziergang auch kulinarisch zu beenden, kehren wir in der Buchfeldgasse 10 noch im rosnovskyundco ein. Eine Gaststätte gibt es hier schon seit 1823, jetzt wird traditionelle österreichische Küche mit einem mediterranen Touch kredenzt.
Wo wir waren
Kaffeebar Quentin
Kaiserstraße 96
Josef-Strauss-Park
Bernardgasse 34
Altlerchenfelder Pfarrkirche „Zu den sieben Zufluchten“
Ceija-Stojlka-Park
Bernard Stüberl
Bernardgasse 12
Cafe Bar Augenblick
Schottenfeldgasse 92
Miethaus (ehem. „Zum weißen Engel“)
Lerchengasse 18
Tigerpark
Max-Böhm-Hof
Tigergasse 22
Ludo-Hartmann-Hof
Albertgasse 13–17
Mamamon
Albertgasse 15
CupCakes
Albertgasse 17
Der Greißler
Albertgasse 19
Palais Strozzi
Josefstädter Straße 39
Piaristenkeller
Piaristengasse 45
Stefan Zweig Haus
Kochgasse 8
Innungshaus der Bäcker Wiens/Bäckermuseum
Florianigasse 13
rosnovskyundco
Buchfeldgasse 10
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