12. Oktober 2018

Skiing in a Summer Wonderland …

Ski Sommer (c) STADTBEKANNT Mehofer

Warum in Kitzbühel auch bei +20 Grad Ski gefahren wird

Skifoan! Es ist soweit. Kaum ist die Sommerbräune vom Urlaub auf den Seychellen verklungen, springen der Tiroler und der Tourist schon rein in die Skischuhe und stürzen sich ins Wintersportvergügen. In Kitzbühel startet am 13. Oktober die Wintersaison. Schnee auf der Piste gibt’s bereits. Trotz Spätsommer, trotz über 20 Grad Celsius. “Echt” ist er nicht, gelagert wurde er in Depots unter Planen, und gekostet hat seine Herstellung unzählige Kilowattstunden Strom aus toten Bäumen – aber Hauptsache “die Gäscht” kommen und hinterlassen Berge von Geld, wo vorher Natur war.

Dass Touristen und Einheimische das Angebot freudig annehmen, reicht den Verantwortlichen in Tirol schon als Grund für den Umwelt-Wahnsinn. Problematisch an der Argumentation: die Gäste würden wohl noch viel mehr Wahnsinn freudig annehmen. Warum nicht Sonnenbaden bei -10 Grad? Dazu müsste man nur einen beheizbaren Sandstrand aufschütten und den Tiroler Bergsee auf +30 Grad erwärmen! Warum kein Erlebnis-Tirol-Einkaufscenter mitten im Naturschutzgebiet? Und warum keine bustauglichen betonierten Straßen bis direkt unters Gipfelkreuz? Sollen die grünen Umweltfuzzis nur heulen – was der Wirtschaft gut tut, tut doch letztlich uns allen gut!

Oder nicht. Spätestens wenn’s in ganz Tirol einmal ausschaut wie in den verdreckten Nebenbuchten eines All-Inclusive-Clubs, werden “die Gäscht” nämlich ausbleiben und sich ein neues Urlaubsparadies finden, das man nachhaltig zerstören kann. Auf der zerstörten Landschaft bleiben wir allerdings für immer sitzen.

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