24. Juni 2013

Weniger ist mehr, oder nicht?

Dekorieren ist „in“ – schließlich will jeder Mensch seiner Umgebung eine individuelle Duftmarke verpassen. Und das egal, ob in den eigenen vier Wänden oder im Büro.

Warum und wie dekoriert man seine nächste Umgebung? Gute Frage, der die Messe Frankfurt mit einer Studie zum Einrichten und Dekorieren in Deutschland – Hauptsache individuell – nachgegangen ist. Das Fazit: Die 20- bis 30-Jährigen möchten ihre Individualität unterstreichen, indem sie Blümchenvorhänge, Formel 1-Wandtattoos oder buntes Besteck in ihrer Wohnung einführen. Sehr beliebt sind zudem dekorative Leuchten, Lichtleisten und Kerzen. Wohnaccessoires – gerne auch mit Zusatznutzen – übernehmen laut Studie die Rolle von Identitätsstiftern. Siehe persönliche Fotos, Collagen und Reisesouvenirs. „Weniger ist mehr“ gilt hingegen für die 50- bis 60-Jährigen. Sie dekorieren mit Blick auf die Qualität und Nachhaltigkeit der Produkte.

Dekorieren ist daher eine Sache des Alters, aber natürlich auch des Geschmacks, der individuell verschieden ist. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Richtlinien, die vor Überfrachtung in der Wohnung und im Büro bewahren können.

1. Drei, Fünf, Sieben – das Auge nimmt Gruppierungen in dieser Stückanzahl als natürlicher und harmonischer wahr. Ob das nun drei schöne Steine, fünf Blumen in einer Vase oder sieben bunte Würfel am Schreibtisch sind, das Auge freut sich, speziell wenn die Dinge in verschiedenen Höhen oder Größen arrangiert sind.

2. Durch eine Mischung von Vintage-Accessoires mit modernen Einrichtungsgegenständen und Möbeln kann das Eigenheim sehr einzigartig gestaltet werden. Ein Möbelstück aus den 20-er oder 60-er Jahren kann dem modernen Raum einen exzeptionellen Charme verleihen. Auch hier eine einfache Regel: Verschiedene Farben und Materialien lassen sich ruhig miteinander verbinden, auch wenn man vorerst glaubt, sie würden nicht zusammenpassen. So entsteht eine einzigartige, individuelle Kombination, die den Raum zum wahren Unikat macht.

3. Kontraste können sehr anregend sein, beispielsweise wenn man Kleines mit Großem kombiniert. Auch die gut erhaltene Kaffeetasse der Großmutter kann neben der neuesten Espressomaschine in neuem Glanz erstrahlen oder als Blumenübertopf für ein modernes Arrangement am Arbeitsplatz dienen. Hier gilt: Ein sehr spezieller Einrichtungsgegenstand, der sich stark vom Rest unterscheidet, kann als Eyecatcher dienen.

4. Raum zum Atmen. Natürlich ist es verlockend, jedes einzelne Fach eines Setzkastens zu füllen, aber wenn man nur ein besonders wertvolles Exemplar darin positioniert, kommt es besser zur Geltung. Dasselbe gilt für Regale und Abstelltische in der Arbeit. Ein schöner Bildband oder eine kleine Skulptur setzen beispielsweise den Tisch selbst besser in Szene.

5. Leere Wände schreien geradezu nach Füllung. Doch Achtung: Auch hier droht Überfrachtung. Eine gute Lösung ist, die Fotos oder Bilder nach Themen zu gruppieren oder sie mit gleichfarbigen Bilderrahmen zusammen zu führen. Das macht es dem Auge leichter, sich zu verorten. Dabei kann man Fotos und Bilder durchaus in unterschiedlichen Größen zusammenstellen.

6. Weil die Welt manchmal sehr trist erscheint, tendieren viele dazu, zumindest ihre eigenen vier Wände in ein Farbenbad zu tauchen. Idealerweise konzentriert man sich pro Raum auf zwei Farben, die man dann in verschiedenen Mustern und Materialien immer wieder aufgreift. Andererseits kann es auch spannend sein, einen ganzen Raum monochrom zu gestalten. Auch für das Büro kann man gewagte Farben überlegen, dabei gilt es jedoch auf die Farbenwirkung zu achten. Orange wirkt freundlich und inspirierend, Grün ausgleichend, Blau beruhigend und entspannend.

7. Eine echte Alternative zu weit verbreiteten Tapetenmustern sind selbst gestaltete Wandtattoos. Anbieter wie Wandtattoo.at oder Silbensalon.de bieten die Umsetzung eigener Ideen für Wand, Spiegel und Fenster. Aber Achtung! Lassen Sie genug Raum, um den Inhalt wahrnehmen zu können.

8. Man soll keineswegs auf Pflanzen vergessen, die nicht nur für eine angenehme Optik, sondern auch für entsprechende Luftfeuchtigkeit im Raum sorgen. Heutzutage legt man einen immer größeren Wert auf Pflanzen in Büroräumen. „Bei der Bürosuche äußern viele UnternehmerInnen den Wunsch, nach ausreichend Platz für die Begrünung des Büros. Andere wiederum suchen ausschließlich Büroräumlichkeiten mit Balkon oder Terrasse. So soll für den Pausenaufenthalt ein Ort zur Verfügung stehen, wo man sich entspannen kann“, weiß Claudia Pichler von BAR Bürosuche Wien. Damit werden den Angestellten genug Entspannungspunkte und eine angenehme Arbeitsstimmung geboten sowie ihre Leistungsfähigkeit und Kreativität werden gefördert.

9. Die Atmosphäre eines Raumes zu unterstreichen, gelingt nicht nur mit diversen Pflanzen aber auch mit einem Teppich. Dabei gilt: Großer Raum, großer Teppich. Kleiner Raum, kleiner Teppich. Teppiche können aber auch dezent eingesetzt werden, um ein bestimmtes Möbelstück in Szene zu setzen, wie einen Sessel oder Tisch. In der Wohnung kann es ein bunter und ausgefallener Teppich sein, wobei man für den Arbeitsplatz eher klare Linien und klassische Farben wählen sollte. Wichtig für Arbeitsräume, die mit Teppichen ausgestattet werden sollen ist, dass diese leicht zu reinigen und robust sind.

Kommentieren

Die Emailadresse wird nicht angezeigt