Wenn Staubsauger zu Lampen werden

Kupfermähne heißt das Label, Upcycling das Konzept dahinter. Möbel und allerlei anderes, was nicht mehr gewollt ist, wird nicht nur völlig neu – nein, was dabei rauskommt, könnte wohl innovativer und individueller kaum sein.

Bauchentscheidungen

„Gegen Wegwerfwahn und Ikeaisierung“ lautet das Motto von Kristina und ihrem Label Kupfermähne aus Wien. Mülldeponien und Dachböden sind der Grundstein für ihre Arbeiten. Was hier ist, hat für andere sehr an Wert verloren – wohl alles eine Frage der Perspektive, denn Kristina sieht mehr in den Stücken. In den meisten Fällen entscheidet sie aus dem Bauch heraus, was Potenzial hat und was nicht. Durch besondere Formen und Farben fallen ihre Stücke auf; das bloße Aussehen ist dabei schon Grund genug zur Inspiration. Schon während Kristina das Stück in Händen hält, sieht sie was aus dem Weggeschmissenen werden könnte. Grenzen oder Regeln gibt es dabei kaum.

Einzelstücke sind sie alle

Begonnen bei alten Möbeln über sämtliche andere Gegenstände wie Kameras, Bücher oder Töpfe kommt quasi alles in Frage. Upcycling entsprechend wird bei den meisten Stücken die ursprüngliche Funktion nicht wiederhergestellt, sondern eine neue Aufgabe ist das Ziel. So werden aus Büchern schon mal Uhren oder aus Staubsaugern, alten Kannen und sogar ehemaligen Wasserhähnen auch gerne Lampen. Aber nicht alles muss zwingend eine neue Form oder Funktion bekommen, manches bleibt auch gleich: dann werden eben alte Teedosen zu neuen Teedosen. Egal, was sie also mal waren, welchen Nutzen sie nun erfüllen und welche Optik sie neuerdings haben, Einzelstücke sind sie alle.

Lampe (c) Kupfermähne
Lampe (c) Kupfermähne

Schubladen und ihre Folgen, wenn nichts mehr hinein passt

Wenn etwas kaputt geht, das ideellen Wert hat, fällt die Trennung davon oft schwer. Unsicher schaut man sich dann um, so Kristina, nach links, nach rechts und, wenn man alleine ist, dann wird etwas Feines, aber eben Kaputtes schnell in der letzten Schublade verstaut – schon ist die Bedrückung darüber kleiner. Doch irgendwann geht auch die größte, letzte Schublade nicht mehr zu. Ein upgecyceltes Stück aus dem Internet diente dann für sie als Inspiration. Und im Winter 2014: da war es dann soweit; Kristina wurde auf die Idee gebracht, ihre Kreationen doch auf Pop Up Märkten anzubieten. Und weil viele solcher Märkte die Aussteller gerne als Label präsentieren wollen, brauchte auch Kristinas Tun einen Namen. Kupfermähne, was im Übrigen für ihre naturrote, wellige Haarmähne steht, war damit geboren.

STADTBEKANNT meint

In einer Zeit des Konsums und der Schnelllebigkeit von Gütern aller Art macht sich schon seit einigen Jahren ein völliger Gegentrend breit. Upcycling und Recycling sind heute keine hippen Begriffe mehr, sondern Teil der Alltagssprache. Und Kupfermähne ist nun ein wunderbares Beispiel für den Bereich Möbel und Wohnaccessoires. Wenn außergewöhnliche Unikate Grund zur Freude sind, Neues aus Altem gerne Massenproduziertem vorgezogen wird, dann sind die Stücke von Kristina und ihrem Label Kupfermähne wohl eine ziemlich gute Idee. Zu kaufen gibt es sie gerade in der „Werkbank“ im siebten Bezirk; ein eigenes Geschäft hat Kristina (noch) keines. Highlight sind buchstäblich die Lampen – gemacht aus Wasserhähnen, Ziegelsteinen oder Maßstäben. Staunen über die Kreativität und Innovation ist garantiert.

In der „Werkbank“ sind die Stücke von Kupfermähne zu kaufen. Ab Herbst ist das Ausstellen auch wieder auf Pop Up Märkten geplant. Die aktuellsten Infos dazu gibt es auf der Facebook Seite.

Foto: Kupfermähne

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