Goldschmiedin im 17. Bezirk

Wenn Schmuck rau sein soll, Oberflächen angeschmolzen werden und Patina ausnahmsweise eine ganz tolle Sache ist, dann sprechen wir wohl über Stücke von Helga Beck.

 

Werkstatt für viele

„Bitte läuten“ steht auf der Klingel des Juweliers Peter Eckel. Auf das Knöpfchen gedrückt, öffnet mir sein Sohn Erik Eckel auch schon die Türe. Aber nicht mit ihm, dem Chef, bin ich verabredet, sondern mit Goldschmiedin Helga Beck. Sie nimmt mich mit, einen Raum weiter in die Werkstatt. Helga Beck ist in diesem im Betrieb zur Lehre gegangen – dass sie sich danach hier eingemietet hat, verwundert nicht wirklich. Die Atmosphäre ist sogar für mich, bin ich ja zum ersten Mal da, ganz toll. Arbeitstisch neben Arbeitstisch werden von mehreren Goldschmiedinnen ganz individuelle und eigene Schmuckstücke hergestellt. Ebenso Helga Beck hat in der Werkstatt einen Tisch angemietet. Seit 2014 nun verkauft sie ihren handgemachten Schmuck schon unter dem eigenen Label iXT Design.

Über Handarbeit, Leistbarkeit und Einzigartigkeit trotz Trends

Die Prüfung zur Goldschmiedin vor ein paar Monaten war ihr wichtig. Obwohl sie schon immer mit Metall gearbeitet hat, wollte sie das – auch offiziell – professionell tun, erzählt sie. Schließlich sind alle Stücke handgemacht; auch das Material wird selbst hergestellt. Viele Teile von iXT Design sind daher Unikate. Gearbeitet wird mit Gold, Silber und Shibuichi, einer speziellen Legierung aus Kupfer und Silber, ebenso mit rohem Stein. Von Ringen und Ohrschmuck, Ketten und Armspangen kann hier schmucktechnisch alles gekauft werden – für Frauen und Männer im Übrigen. Trotz der Qualität ihrer Arbeiten, sollen sie genauso leistbar sein. Und obwohl ihre Stücke im Trend liegen, heben sie sich dennoch ab, werden durch einen besonderen Stil einzigartig.

Markenzeichen: Raue und kantige Oberflächen

Neben sehr zarten und filigranen Stücken, sehe ich Arbeiten, die Markenzeichen und Besonderheit erkennen lassen: raue und kantige Oberflächen, ebenso Patina. Denn Helga Beck ätzt und schmilzt das Äußere ihrer Stücke gerne, lässt ganz oft Zufälle entscheiden. Viele ihrer Entwürfe nämlich waren nicht geplant, sondern sind durch glückliche Fügungen, könnte man wohl sagen, entstanden. Geätzt wird im Übrigen mit Salpetersäure. Kunden aber brauchen keine Angst deswegen zu haben, meint Helga Beck mit einem Schmunzeln, giftig sind ihre Stücke deswegen nicht.

Zu kaufen im 17. Bezirk und auf vielen Märkten

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, sich die Arbeiten der Goldschmiedin also gerne vor Ort ansehen mag, der kann das im Goldschmied Eckel in der Hernalser Haupstraße im 17. Bezirk ganz einfach tun; ebenso in der Galerie unik.at in der Josefstädter Straße in Wiens 8. Gemeindebezirk. Außerdem ist Helga Beck auf den unterschiedlichsten Märken in ganz Österreich unterwegs. In Wien können ihre Arbeiten im kommenden Advent gleich zweimal bewundert werden: im „MQ Weihnachtsquartier“ und in der letzten Woche vor Weihnachten am Christkindlmarkt Karlsplatz.

STADTBEKANNT meint

Helga Beck macht Schmuck. Hergestellt per Hand sollen Armbänder, Ringe und Co. dennoch leistbar bleiben. Obwohl einige Stücke, ganz dem momentanen Trend entsprechend, filigran und zart sind, lässt sich das Besondere an den Arbeiten von Helga Beck leicht erkennen. Rau und kantig, Materialien mit Gebrauchsspuren und Patina; verätzte und angeschmolzene Oberflächen also sind Markenzeichen der Stücke von iXT Design, dem Label unter dem sie ihre Arbeiten noch vertreibt. Denn bald schon trägt es einen neuen und sehr passenden Namen: Helga Beck. Vor Ort zu sehen gibt es die Stücke im Goldschmied Eckel oder in der Galerie unik.at. Im Übrigen hält die Goldschmiedin auch Kurse auf der Fachhochschule. Gelernt wird dabei, wie schon mit einfachsten Materialien besonderer Schmuck hergestellt wird. Und „besonders“ kann Helga Beck ja ziemlich gut.

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