27. Mai 2010

Schwarztee – ein bittersüßer Austrokrimi

Berenike hat sich ein neues Leben aufgebaut, nachdem sie von Wien ins Salzkammergut ausgewandert ist. Einen eigenen Tee- und Literartursalon hat sich die Mittdreißigerin aufgebaut, der gerade beginnt, Gewinn abzuwerfen. Auch mit den BewohnerInnen der kleinen Gemeinde Altaussee ist sie langsam aber doch warm geworden, einem neuen Leben scheint nichts mehr im Wege zu stehen.

Aber natürlich kommt es anders, als gedacht: Die gut besuchten Lesung in Berenikes Teesalon von Sieghard Lahn, einem umstrittenen Autor, wird von einem ebenso kontroversen Journalisten nicht überlebt. Nicht nur die Geschäfte im Teesalon laufen von da an schleppend, auch steht Berenike plötzlich im Mittelpunkt der polizeilichen Ermittlungen.

Trotz Mantras, feurigen Teekreationen und der beruhigenden Landschaft des Salzkammerguts findet Berenike keine Ruhe mehr, ihre Vergangenheit scheint sie einzuholen. Die innere Unruhe bringt sie dazu, selbst zu ermitteln, in ihre Vergangenheit zurückzukehren und sich ihren Dämonen zu stellen.

Ein spannender Krimi, mit mehr als nur einem Höhepunkt, andauernder Spannung, einem gut durchdachten Netz von Verdächtigen und Opfern, der mit dem Erfolgsdruck der Wiener Gesellschaft hart ins Gericht geht und gesellschaftspolitische Themen berücksichtigt. Die dunkle Vergangenheit Österreichs wird in die Gegenwart gebracht, regt zum Nachdenken und hoffentlich zum Umdenken an.

Die Autorin Anni Bürkl schafft somit einen bittersüßen Kriminalroman, frei nach dem Motto “Texte und Tee“.

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