10. August 2016

Stadtbahnbögen

Stadtbahnbögen (c) STADTBEKANNT

Wiener Stadtbahnbögen – Eine Flaniermeile für NachtschwärmerInnen

Wo der Gürtel den 16. und 17. Bezirk auf der einen und den 8. Bezirk auf der anderen Seite trennt, dort befinden sich die stadtbekannten Stadtbahnbögen. Ein sehr langweiliger, funktioneller Name für etwas so spannendes. Die Viadukte der ehemaligen Stadtbahn beziehungsweise der heute wahnsinnig beliebten U6 beherbergen allerhand Sehenswertes.

Architekt Otto Wagner hatte damals wohl noch nicht den Plan eine Lokalmeile zu erschaffen, wo es zum Trinken, zum Essen und zum Konzerte-Anschauen alles gibt, was die nächtlichen Wien-BesucherInnen so braucht. Zu dem, was die Stadtbahnbögen heute sind, haben sie sich nämlich erst durch eine Initiative der Stadt Wien in den 1990er Jahren entwickelt. Vorher fand man hier Wiens Rotlichtviertel.

 

Los geht’s!

Der Weg ist zwar kurz, aber extrem fordernd, wenn man die vielen Lokale alle besucht und womöglich braucht man sogar mehr als nur einen Abend dafür. Kein Problem haben wir uns gedacht und das mal ausprobiert.

Wir steigen bei der Station Thaliastraße aus und nehmen den Ausgang, der uns Richtung Lerchenfelder Straße führt. Auf dieser Seite befindet sich nämlich der Achte Bezirk und den wollen wir uns genauer anschauen.

Lage: Wir brauchen eine Unterlage

Wiener Stadtbahnbögen Gürtelbräu (c) STADTBEKANNT Friedl
Wiener Stadtbahnbögen Gürtelbräu (c) STADTBEKANNT Friedl

Wir beginnen also zu gehen. In Richtung Norden – Dort befindet sich unser erster Stopp, bei dem wir für einen ordentlich gefüllten Magen sorgen, bevor der Streifzug weitergeht. Im Gürtelbräu gibt’s deftige Hausmannskost – Grillteller, Schnitzel, Holzfällernockerl – und Bier. Die perfekten Angebote, um einen ausgiebigen, langen Abend zu verbringen eben. Wer schon besonders früh anfangen will: zwischen 15:00 und 17:00 Uhr ist Bier Happy Hour!

Gürtelbräu
Lerchenfelder Gürtel 48
1080 Wien

Cocktails, Tanz und Live-Musik

Wiener Stadtbahnbögen Chelsea (c) STADTBEKANNT Friedl
Wiener Stadtbahnbögen Chelsea (c) STADTBEKANNT Friedl

Von der einen Happy Hour kann man auch gleich in die nächste wechseln und diesmal aber statt Bier Cocktails trinken – das geht im Loop gleich nebenan besonders gut und ist meist auch mit Live-Musik verbunden. Aber ganz so lange bleiben wir nicht, denn schon ruft das Chelsea nach Gästen. In den Stadtbahnbögen 29-32 finden wir dieses einzigartige Lokal, das als erstes die Stadtbahnbögen belebte. Neben der Live Musik wird hier aber vor allem auch Fußball gezeigt – es lohnt sich also für die wichtigen Fußball-Ereignisse schon früh da zu sein, einen guten Platz zu ergattern und dann später auf die Tanzfläche zu stürmen. Oder einfach weiterzuziehen.

loop
U-Bahn Bogen 26
1080 Wien

Chelsea
Lerchenfelder Gürtel 29
1080 Wien

Ans andere Ufer und schnell wieder zurück

Wiener Stadtbahnbögen Rhiz (c) STADTBEKANNT Friedl
Wiener Stadtbahnbögen Rhiz (c) STADTBEKANNT Friedl

Weiter ziehen wir auf jeden Fall, denn nicht allzu weit vom Chelsea findet man auch die Pizzeria La Cintura. Und obwohl diese auf der anderen Straßenseite in der Sanetty Straße liegt, wagen wir es, kurz die Straße zu überqueren und eine der Riesenpizzen zu verdrücken. Lange bleiben wir auch nicht, denn das La Cintura ist heißgeliebt für die Pizzen, die Einrichtung an sich fühlt sich dafür nicht allzu einladend an.

Schnell zurück zu den Stadtbahnbögen also und weiter ins rhiz. Auch hier läuft Live- Musik. Ähnlich wie das Chelsea, wo wir schon waren – nur ohne Fußball. Manchmal finden auch Poetry-Slams statt – egal was, es ist definitv immer etwas los.

La Cintura
Sanetty Straße 4
1080 Wien

rhiz
Lerchenfelder Gürtel 37
1080 Wien

Die berüchtigte Station

Da sind wir nun also, an der achso beliebten Station Josefstädter Straße. Hier kann man es sich aussuchen: Kebap, Käsekrainer oder vielleicht doch lieber Café Carina. Das Nachtlokal trägt zwar den Namen Café ist aber bis in die frühen Morgenstunden geöffnet. Sehr praktisch, falls wir auf unserer Tour nochmal zurückkommen wollen. Diese U-Bahn Station hat sich aber nicht durch das Café einen Namen gemacht, sondern hauptsächlich durch so manche Junkies und Obdachlose, die sich sehr gerne hier tummeln.

Café Carina
Josefstädter Straße 84
1080 Wien

Ein gediegener Abschluss und ein fulminantes Ende

B72 Stadtbahnbögen (c) STADTBEKANNT
B72 Stadtbahnbögen (c) STADTBEKANNT

Na gut, es geht weiter und das Ende naht. Da man in solchen Stunden schon auch mal andächtig wird, könnte man an dieser Stelle einen Abstecher zur Breitenfelder Pfarrkirche wagen, die sich nicht weit entfernt von den Gürtelbögen befindet. Aber wahrscheinlich kann man es zu diesem Zeitpunkt kaum mehr erwarten zu dem einzigartigen Konzert im B72 zu gehen, für das man schon seit einem halben Jahr die Karten hat. Hier spielen nämlich Alternative und Indie KünstlerInnen, die vielleicht noch nicht jeder kennt. Und wenn man besagte Karten nicht mehr ergattert hat, dann nimmt man die nächste Tür und betritt das NOX, das nicht nur bis 06:00 Uhr morgens geöffnet hat, sondern auch gute Musik bietet. Ausgetanzt und ausgefeiert, kann man sich nun entweder eines der immer anwesenden Taxis rufen oder einfach zur U-Bahn Station Alser Straße vorgehen, bei der man glücklicherweise sogar noch einen McDonald’s fürs Frühstück findet. Aber das ist schon wieder eine ganz neue Geschichte.

B72
Hernalser Gürtel Bogen 72-73
1080 Wien

NOX
Stadtbahnbögen 70/71
1080 Wien

STADTBEKANNT meint

Wir hatten viel Spaß auf unserer nächtlichen Tour von der U-Bahn Station Thaliastraße bis zur U-Bahn Station Alser Straße und können jedem empfehlen, die Stadtbahnbögen selbst zu erkunden. Ob Bar, Live-Musik, Tanzen, Mitternachtssnack oder Katerfrühstück … hier gibt es viel und langweilig wird es garantiert nicht!

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