11. Mai 2020

Russisches Wien

Schwarzenbergplatz (c) STADTBEKANNT

Russland in Wien

Es gibt unzählige Möglichkeiten, um den Sommer in Wien genießen zu können. Also „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“. Getreu diesem Motto widmen wir uns in diesem Jahr den Spuren, die so ein manches Volk bei uns hinterlassen hat.

Begebt euch diesmal mit uns auf die Spuren Russlands.

Palais Rasumofsky

Palais Rasumofsky (c) STADTBEKANNT
Palais Rasumofsky (c) STADTBEKANNT

Das Palais Rasumofsky wurde am Beginn des 19. Jahrhunderts, im klassizistischen Stil, für den russischen Diplomaten und Namensgeber der Gasse Andrej K. Fürst Rasumofsky erbaut. Als Mäzen unterstützte Rasumofsky die weltberühmten Musiker Mozart, Haydn und Beethoven. Erwähnenswert ist auch, dass im Palais über 150 Jahre lang (bis ins Jahr 2005) die Geologische Bundesanstalt untergebracht war. Vis-à-vis befanden sich die Stallungen des Fürsten, die später zu Wohnstätten umfunktioniert wurden. Vis-à-vis befanden sich die Stallungen des Fürsten, die später zu Wohnstätten umfunktioniert wurden:

Josef Stalin

Schönbrunner Schloßstraße 30 Stalin (c) STADTBEKANNT
Schönbrunner Schloßstraße 30 Stalin (c) STADTBEKANNT

1913 ist das Jahr, an dem wohl einige der bedeutendsten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts gleichzeitig in Wien gelebt haben, bevor ihre Karrieren ihren individuellen Lauf nahmen. Inwieweit sich die Wege von Stalin, Trotzky, Tito, Hitler und Freud zufällig im täglichen Leben gekreuzt haben, wird wohl stets nur auf Mutmaßungen basieren. Wo etwa Stalin seine Zeit in Wien verbrachte, ist sehr wohl bekannt. Auf der Schönbrunner Schloßstraße 30 erinnert heute noch eine, von mehreren Seiten umstrittene, Tafel, die dem Aufenthalt des späteren Diktators gedenkt. Sein Besuch im Vielvölkerstaat der Donaumonarchie soll einst Teil der Recherche für seinen Artikel „Marxismus und die nationale Frage“ gewesen sein.

Russisch-orthodoxe Kathedrale

Russisch-orthodoxe Kirche (c) STADTBEKANNT Zohmann
Russisch-orthodoxe Kirche (c) STADTBEKANNT Zohmann

Ein unentdecktes Juwel liegt in der Jauresgasse: hier, in einer ruhigen Ecke des dritten Gemeindebezirks wo sich nur wenige WienerInnen hinverirren, steht nämlich direkt neben der russischen Botschaft eine russische Kathedrale, die man sich eher in Moskau oder St. Petersburg als in Wien vorstellen würde. Tritt man in den Kirchenraum ein, so befindet man sich sofort in einer komplett anderen Welt: der reiche Goldschmuck glänzt in dem durch die Fenster eintretenden Sonnenlicht und erhellt die Malereien von Bibelszenen, die sich über alle Wände erstrecken – typisch für russisch-orthodoxe Kirchen. Das wichtigste in der Kirche ist allerdings die Ikonostase – die Bilderwand – die in der russisch-orthodoxen Liturgie eine besondere Rolle spielt: hinter ihr findet nämlich ein großer Teil der Messe statt.

Befreiungsdenkmal

Schwarzenbergplatz (c) STADTBEKANNT
Schwarzenbergplatz (c) STADTBEKANNT

Das monumentale sowjetische Soldaten-Denkmal am Schwarzenbergplatz wurde 1945 in Wien zum Gedenken an rund 17.000 Soldaten der Roten Armee errichtet, welche in der Schlacht um Wien gefallen sind. Das Denkmal löste bei den WienerInnnen so manche Kontroversen aus. So wurde der fremde Soldat im Volksmund auch „Erbsenprinz“ genannt. Vermutlich führte dieser Name auf eine Erbsenspende von Josef Stalin im Mai 1945 zurück. Außerdem kursierte das Gerücht, dass der Hochstrahlbrunnen vor der 12 Meter hohen Rotarmisten-Figur mit goldenem Helm und Fahne errichtet wurde, um die Skulptur zu verdecken. Jedoch wurde der Hochstrahlbrunnen bereits 1873 im Beisein von Kaiser Franz Joseph I. in Betrieb genommen.

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