4. September 2013

Regierung gegen Opposition

Ausblick Stephansdom (c) STADTBEKANNT

Am Konfrontationstisch

Die Lichter im großen ORF Studio gehen an, Ingrid Thurnher sitzt am Tisch stellt die Fragen und genau wie ganz Österreich erwartet sie Antworten. Die Zukunft Österreichs steht auf dem Spiel.

Das dritte und vierte Duell der großen Fernseh – Konfrotationsreihe des ORF vor den Nationalratswahlen ging in die nächste Runde. Michael Spindelegger der Spitzenkandidat der ÖVP und jetzige Vizekanzler gegen den Herausforderer Frank Stronach. Das zweite Aufeinandertreffen lautete, noch Bundeskanzler Werner Faymann gegen den Oppositionellen Josef Bucher.

Der Abend stand im Zeichen: „Regierung gegen Opposition“. Begleitet wurde das gestrige Frage- und Antwortspiel, wie am letzten Donnerstag von den jeweiligen Fans der beiden Kandidaten, die nach jeder gekonnten Antwort ihres Kandidaten, einen Applaus der Freude, Zuneigung, Aufmunterung und Zustimmung spendeten. Klaus Dutzler hatte auch am gestrigen Abend die Filme, die vor jedem Zweikampf eingespielt wurden aufbereitet und sorgte somit für die richtige Einführung in die Gespräche.

Jeder gegen Jeden

Das ORF Motto: „Jeder gegen Jeden“ und die Verwendung der Worte „Konfrontation“ und „Duell“ wurden am Dienstagabend wortwörtlich genommen und brachten uns hitzige Diskussionen. Hatte man das Gefühl Spindelegger und Faymann wären beide die Reinkarnation einer Schlaftablette, dann haben sie uns gestern eines Besseren belehrt. Nicht etwa die Abwehrhaltung wurde von den beiden Regierungsvertretern eingenommen, sondern es wurde vielmehr auf Angriffsmodus geschalten, vor allem von Seiten des Bundeskanzlers, in der Auseinandersetzung mit Josef Bucher.

Ahnungslosigkeit und Charakterlosigkeit

Eine regelrecht wilde Debatte brach aus beim Thema Hypo Alpe Adria: „Die Ahnungslosigkeit ist atemberaubend” und der „Milliarden – Fehler“ und die damit einhergehende „Charakterlosigkeit“ sei auf die Kärntner Politiker bzw. die „BZÖ Familie“ zu schieben, meinte Faymann. Weitere brennende Themen waren u.a. die Pensionen, Griechenland und die Bildung, wobei das Angebot von Seiten des BZÖ gemeinsam am Lehrerdienstrecht zu arbeiten, von Seiten der SPÖ abgelehnt wurde und von Faymann mit der Loyalität zum Koalitionspartner begründet wurde. Im zweiten, das das erste Duell des Abends war, pünktlich als ORF Primetime, war Frank Stronach diesmal viel ruhiger als beim letzten Gefecht gegen Bucher.

Ahnungslosigkeit und …

Anscheinend fehlte jedoch diesmal das „Du“ im Rededuell gegen Spindelegger und vor allem die außenpolitische Kompetenz. Die Neutralität ist für Österreich(er) unantastbar und dies sollte eigentlich auch bis nach Kanada zu Frank Stronach vorgedrungen sein. Schuster, bleib bei deinen Leisten kann man da nur schreiben. Weitere Themen waren u.a. Schulden bzw. der Schuldenabbau, die Hypo, Österreich als Wirtschaftsstandort und der Euro, wobei Stronach seine eigenen Worte vergessen hatte bzw. sich nicht mehr daran erinnerte, einen Euroausschluss verlangt/vorgeschlagen zu haben.

Wenn man die derzeitige Regierungskoalition bzw. die beiden Spitzenkandidaten der SPÖ und ÖVP beobachtet, dann sieht alles nach der Fortführung der Liebesbeziehung zwischen Faymann und Spindelegger aus. Trotz Unstimmigkeiten in den vergangenen Jahren und in den jeweiligen Parteiprogrammen, würden beide Seiten eine weitere Legislaturperiode miteinander verbringen und Österreich führen. Für Team Stronach und vor allem für das BZÖ stehen die Sterne nicht allzu gut. Der einzige Weg „ist“ und „bleibt“ die Opposition.

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