14. Februar 2013

Filmkritik: Quellen des Lebens

Eine deutsche Familiengeschichte

Wir waren im Kino und haben uns Quellen des Lebens für euch angeschaut. Das sagen wir dazu:

Quellen des Lebens erzählt bewegend, mitreißend und mit viel Humor die Geschichte von Robert Freytag und seiner Familie über drei Generationen hinweg – und damit zugleich die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, von den braunen über die schwarzen und über die roten bis zu den Flower Power Zeiten.

Die Rückkehr von Roberts Großvater Erich aus der Kriegsgefangenschaft löst bei seiner Familie in der fränkischen Provinz der 50er Jahre nicht nur Freude aus. Niemand hat mehr mit seiner Ankunft gerechnet. Schon bald aber wird er mit seiner Gartenzwerg-Fabrik ein Teil des deutschen Wirtschaftswunders. Sohn Klaus wiederum, literarisch eher mäßig begabt, träumt während des gesellschaftlichen Umbruchs der 60er Jahre von einer Schriftstellerkarriere. Er verliebt sich in die hochtalentierte und aus wohlhabendem Elternhaus stammende Gisela, die wiederum zu einer bedeutenden Schriftstellerin wird.

Ihr gemeinsames Kind Robert will dabei nicht so recht in die Pläne und Träume der 68er Boheme in West-Berlin passen, und so schicken die Eltern den kleinen Robert auf eine lange Odyssee durch die eigene Familie und in die unterschiedlichsten Orte der Republik. Sie ist erst zu Ende, als Robert als junger Erwachsener seine große Jugendliebe wiederfindet.

Oskar Roehlers melancholisch-ironisches Familienepos entstand parallel zu seinem autobiographischen Roman Herkunft und entführt den Zuschauer in die Welt der alten Bundesrepublik und West-Berlins: zwischen Gartenzwerg, Käseigel und Italienreise.

 

Regie: Oskar Roehler

Mit: Jürgen Vogel, Meret Becker, Moritz Bleibtreu, Lavinia Wilson, Lisa Smit, Leonard Scheicher, Kostja Ullmann, Ilyes Moutaoukkil, Sonja Kirchberger, Margarita Broich, u. a.

Deutschland 2013, 173 Min.

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