28. Mai 2010

New Songdo City – das Leben in der Zukunft

Eine Stadt, zur Gänze auf Papier geplant und entstanden aus dem Nichts. Das ist New Songdo City, das größte private Immobilienprojekt der Welt. Bis 2015 soll es fertiggestellt sein.
 
Die Stadt wird 65km westlich von Seoul in Südkorea erbaut und Teil der Incheon Free Economic Zone sein. Im nun entstehenden Songdo International Business District wird es von Wolkenkratzern, einer internationalen Schule, Museen und Kulturzentren bis hin zum Kongresszentrum alles geben. Zudem werden 80.000 Wohnungen und eine enorme Menge an Geschäftsflächen errichtet. Auch die schnellsten Internet- und Telefonverbindungen der Welt wird es hier geben.
Integriert werden außerdem architektonisch bekannte Elemente aus der ganzen Welt. So werden beispielweise der New Yorker Central Park und die Kanäle Venedigs in das Konzept von Songdo City eingebaut. Als lingua franca wird Englisch dienen.
Wozu das Ganze? 
Südkorea will sich damit einerseits zum wirtschaftlichen Knotenpunkt Asiens entwickeln, andererseits wird Songdo als Testbasis für neue Technologien dienen. Als eine der ersten Städte weltweit soll hier der “digital way of life” zur Perfektion gebracht werden.

“Ubiquitous city” – die vernetzte Stadt

Das bedeutet zum Beispiel, dass alle Informationssysteme – von Medizin bis hin zu Wohnen und Wirtschaft – miteinander vernetzt sein sollen. In Häusern, Straßen und Büros werden Computer eingebaut um eine allumfassende digitale community entstehen zu lassen. Sensoren im Wohnzimmerboden beispielsweise registrieren Stürze und rufen automatisch die Rettung. Sogar Müllkübel sind mit dem System vernetzt: werden recyclebare Flaschen in den Container geworfen, so wird der Betrag automatisch am Konto gutgeschrieben.
Höhere Lebensqualität.
40% von Songdo City sind als Grünzonen designiert. Ein ausgeklügeltes öffentliches Transportsystem wird unter anderem für Untergrundzüge nach Seoul sorgen, dazu kommt ein Netzwerk aus Wassertaxis, die in den Salzwasserkanälen der Stadt verlaufen sollen. Abgasbelastungen können so gering gehalten werden, für eine frischere Luft wird ebenso gesorgt.

Klingt alles recht spannend. 

Aber… in einer Stadt leben, in der sogar überblickt werden kann welche Flasche von wem, wann, wo in den Müll befördert wurde? In einem großen Testlabor für moderne Technologie? Soviel also zum gläsernen Menschen…
Doch eher erschreckend.

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