5. Juni 2017

Krone vs Österreich

Krone Zeitungsstandl (c) STADTBEKANNT

Die „Krone“ wirft „Österreich“ respektlose Berichterstattung vor und unser Autor nimmt sich ein Beispiel an Michael Jeannée und schreibt diesen Artikel stockbesoffen.

 

Vor langer, langer Zeit beschränkte sich die Auswahl an Boulevardblättern auf die große „Kronen Zeitung“ im kleinen Österreich. Natürlich gab es auch noch „Täglich Alles“ und andere Vertreter aus dem Skurrilitätenkabinett, aber in Wahrheit lagen Manipulation, Lügen, Rassismus und Hetze fest in der Hand von Hans Dichand. Doch dann kamen nicht nur ein, sondern gleich zwei neue Herausforderer auf den Markt und siehe da: seit „Österreich“ und „Heute“ auf die Bildfläche getreten sind, erscheint einem die „Krone“ gar nicht mehr so niveaulos, sondern eher wie ein gemütliches Altherrenmagazin. Ein bisschen raunzen, ein paar abfällige Kommentare über Randgruppen, aber im großen und ganzen haben sich doch alle lieb.

 

Österreich versus Krone

Was ist nun in den letzten Tagen geschehen: Die Zeitung „Österreich“, bekannt für Artikel über Auftritte von Musikern, die überhaupt nicht stattgefunden haben sowie für tägliche Verunglimpfungen von Ausländern, Behinderten und anderen sozial schwachen, fühlt sich von der „Kronen Zeitung“ missverstanden. Bei der Berichterstattung über den Tod von Alois Mock fehlten Michael Jeannée, der sich für die Produktion seiner Fake-News stets auf die Kraft inspirierender Substanzen verlässt, der nötige Respekt für den Verstorbenen. Man muss in so einem Fall nicht nachrecherchieren, denn bei Artikeln von „Österreich“, so sie nicht überhaupt frei erfunden sind, kann man von einem gewissen Grundniveau ausgehen, das nie überschritten wird – Michael Jeannée wird also in seiner Annahme durchaus richtig liegen.

 

Wein auf Bier das rat ich dir

Ich beschließe meinem Vorbild zu folgen und kippe mir ein Stamperl Sliwowitz hinein. Aus irgendeinem Grund sympathisiere ich langsam mit dem Krone-Kolumnisten, aber auch die diversen „Österreich“ Schlagzeilen erscheinen mir mittlerweile glaubwürdig. Vielleicht sind ja wirklich die Ausländer an allem Schuld? Wien ist ja tatsächlich sehr gefährlich, aus dem Haus gehen sollte man wohl nicht mehr. Nach einem weiteren Gläschen Wein denke ich mir, dass wenn sich zwei üble Schundblätter darum streiten, wessen Niveau niedriger ist, sich normalerweise der Dritte freuen sollte. Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat sich „Heute“ allerdings noch gar nicht zu dem Vorfall geäußert.

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