9. Oktober 2014

Kinotipps für Oktober

METRO Kinokulturhaus Kinosaal (c) STADTBEKANNT
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OKT
2014
Dracula Untold
Eine der vielleicht am häufigsten in Sachen Verfilmung zum Handkuss (Nackenbiss?) gekommenen Figuren meldet sich zurück: Mit einer Story rund um seinen Ursprung darf nun Luke Evans in die Rolle von Vlad Tepes aka Dracula schlüpfen und dem geneigten Publikum vorführen, wie der untote Blutdurstige zum jenem übernatürlichen Wesen geworden ist (Spoiler: Tragisch, natürlich). Man wird sehen, ob Regiedebütant Gary Shore in Dracula Untold einige Idee vorweisen kann, um der Origins-Handlung neue Aspekte abzuringen.

 

3
OKT
2014
Gone Girl – Das perfekte Opfer
David Fincher darf man mittlerweile getrost als Meister des Thriller-Genres bezeichnen. Solch (Meister)Werke wie Sieben, Fight Club, Zodiac und Verblendung haben seinen Status zementiert. Gone Girl – Das perfekte Opfer führt ihn, nach kleinen, aber nicht minder erfolgreichen Abstechern ins dramatische Fach (Der kuriose Fall des Benjamin Button und The Social Network) wieder zurück in seine gewohnte Umgebung. Diesmal geht es um eine spurlos verschwundene Ehefrau (Rosamund Pike), deren Ehemann (Ben Affleck), obwohl er scheinbar alles daran setzt sie zu finden, dennoch als Haupverdächtiger gilt. Aber wie so oft bei Fincher ist es niemals so einfach, wie man auf den ersten Blick vermuten würde.

 

3
OKT
2014
Hüter der Erinnerung – The Giver
Utopie und Dystopie hat ja in seiner Wechselwirkung eine lange filmische Tradition, so ist es auch kein allzu großes Wunder, wenn sich Regisseur Phillip Noyce (Salt, Patriot Games) der Romanverfilmung The Giver von Lois Lowry angenommen hat. In dem internationalen Bestseller und auch im Film selbst wird die Geschichte eines Jungen erzählt, der auserwählt wurde, die Rolle eines Erinnerungsspeichers einzunehmen, da in der gesellschaftlichen Utopie der Erzählung (ohne Krieg, Schmerz, Leid und Entscheidung) Emotionen in einem Prozess namens “Sameness” ausgelöscht werden. Das hier natürlich jede Menge Konfliktmaterial vorhanden ist – man denke auch an Vergleichbares wie etwa Fahrenheit 451 – versteht sich von selbst. Eine prominente Besetzung rund um Jeff Bridges, Meryl Streep, Alexander Skarsgård und ja, richtig gelesen, Taylor Swift sollte dem Film den nötigen Aufwind inmitten des nun schon abflauenden Young-Adults-Romanverfilmungstrends geben.

 

10
OKT
2014
The Equalizer
Das Regisseur Antoine Fuqua ein Händchen für harte Thriller mit ebensolchen Protagonisten hat, dürften Filme wie Tears of the Sun, Brookyln’s Finest und natürlich Training Day mehr als bewiesen haben. Auch die Tatsache, das bei letzterem Denzel Washington eine seiner denkwürdigsten Rollen überhaupt abgeliefert hat, müsste bei der demnächst anlaufenden TV-Serien-Verfilmung The Equalizer die Vorfreude steigern. Darin mimt Washington einen ehemaligen Black-Ops Agenten, der seine Vergangenheit hinter sich lassen will, aber nicht wirklich dazu imstande ist. Die russische Mafia, eine befreundete Prosituierte (Chloë Grace Moretz), Washington als Racheengel – mehr muss nicht gesagt werden, um sich ein Bild des Films machen zu können.

 

10
OKT
2014
Annabelle
Der Sequel, Prequel und Spin-Off Wahn Hollywoods treibt bekanntlich in fast jedem erdenklichen Genre sein (zumeist sinnbefreites) Unwesen. So scheint es auch nicht verwunderlich, das der letztjährige Überraschungserfolg von James Wans Horrorfilm The Conjuring gleich ein Prequel und Spin-Off in einem spendiert bekommt. Mit Annabelle nimmt die titelgebende Puppe mehr oder minder den Fokus der Erzählung ein, in der ein Pärchen von Cultisten zuerst terrorisiert und danach vom erwähnten, nun auch von einem übernatürlichen Wesen besessenen Vintage-Sammlerstück tyrannisiert wird. Es bleibt abzuwarten, ob hier mehr als eine “seriösere” Variante von Chucky die Kinoleinwand heimsucht.

 

10
OKT
2014
Wish I Was Here
Zach Braff, bekannt geworden durch seine Rolle als JD in der Kult-Serie Scrubs, liefert mit Wish I Was Here seine zweite Regiearbeit ab. Gemeinsam mit seinem Bruder Adam schrieb er das Drehbuch über einen erfolglosen Schauspieler, der, um seine Frau mit der Kindererziehung zu entlasten, beschließt seinen Nachwuchs im Heimunterricht zu erziehen. Dass er dabei auf eigene Bildungslücken stößt und daher einfach Wissen erfindet sorgt nicht nur für Unterhaltung sondern regt auch zum nachdenken an. Denn wie schon in seinem Erstlingswerk Garden State versteht es Braff geschickt Humor mit Drama zu verbinden. Da er erpicht darauf war das Drehbuch so zu verfilmen, wie er es sich vorgestellt hat und keine namhafte Produktionsfirma dieses Risiko eingehen wollte, beschloss er einen Teil über Kickstarter finanzieren zu lassen. Mit großem Erfolg, innerhalb von nur 48 Stunden war der großteils des benötigten Budgets bereits gespendet. Seine Ambition war, wie er im Interview verriet: Einen Film von Fans für Fans zu machen.

 

16
OKT
2014
Teenage Mutant Ninja Turtles
Nach den Transformers nimmt sich Michael Bay die nächste schöne Kindheitserinnerung vor, mit dem festen Ziel sie für alle Zeit zu vernichten: die Teenage Mutant Ninja Turtles. Diesmal genügt es ihm aber nicht das Vorhandene einfach in einer unmöglich rasanten Schnittfolge auf die Leinwand zu bringen, er musste die Vorgeschichte der Turtles auch noch abändern. Sie sind nun keine mutierten Schildkröten mehr, sondern außerirdische … Schildkröten, vermutlich vom Planet der Schildkröten. Was Bay aber auch diesmal in rauer Menge bietet: Action, Explosionen, eine (vermutlich) recht freizügige Megan Fox, noch mehr Explosionen und hin und wieder ein paar sinnfreie Dialoge.

 

ab 16
OKT
2014
Retrospektive John Ford
John Ford zählt ohne Zweifel zu einem der ganz großen, legendären Filmemacher. Wenn sogar jemand wie Orson Welles ihn als ein Vorbild angibt, dann will das schon was heißen. Immer wieder gelang es Ford in seiner Karriere (ähnlich dem etwas später die Kinoleinwand erobernden Alfred Hitchcock) seine ganz eigene Vision innerhalb spannender Geschichten zu verpacken. Ob nun das Depressionsdrama The Grapes of Wrath (1940), das Spätwerk The Man Who Shot Liberty Valance (1962) oder das Westernmeisterwerk The Searchers (1956) – sie alle zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie es Ford gelang amerikanische Mythen zu dekonstruieren und ein durchwegs kritischen Blick auf die amerikanische Gesellschaft zu werfen, ohne dabei die Unterhaltung des Publikums aus den Augen zu verlieren. Das Filmmuseum bietet nun all jenen, die noch nie etwas von ihm gehört haben, und all jenen, die seine Werke wieder einmal sehen möchten, die Gelegenheit dies zu tun – und man sollte sie nutzen.

 

17
OKT
2014
Der Richter – Recht oder Ehre?
Der neue Film mit Robert Downey Jr. und Vera Farmiga in den Hauptrollen läuft bei uns unter dem etwas langweiligen Titel Der Richter – Recht oder Ehre? (Originaltitel: The Judge – auch nicht viel aussagekräftiger). Aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen. Schon jetzt wird Der Richter – Recht oder Ehre? als ein heißer Oscarkandidat gehandelt (auch wenn die Saison noch gar nicht richtig begonnen hat) und könnte nicht nur den Darstellern, sondern auch Filme und Filmemacher ein paar Nominierungen einbringen. Erzählt wird die Geschichte von einem erfolgreichen Richter, der in seine kleine Heimatstadt zurückkehrt, um seinen des Mordes beschuldigten Vater zu unterstützen. Natürlich möchte Hank (Robert Downey Jr.) herausfinden, was wirklich hinter dem Verdacht steckt und sich gleichzeitig zu seinem entfremdeten Vater annähern. Versprochen wird ein eindringliches und spannendes Drama mit hochkarätiger Besetzung, ob das auch gehalten wird ist eine andere Frage.

 

23
OKT
2014
Die Boxtrolls
Es kommt selten vor, das allein die Produktionsfirma eines Films den wohl größten Anreiz offenbart, tatsächlich ins Kino zu gehen. Eine dieser Ausnahmen wird aber wohl Die Boxtrolls sein, welcher von Laika Entertainment in mühevoller Kleinstarbeit auf die Leinwand gebannt wurde. Zur Erklärung: Es handelt sich hierbei um eine animierte Stop-Motion Fantasy-Komödie von den Machern (nicht nur technisch) herausragender Werke wie dem unterschätzten ParaNorman, Corpse Bride und dem wunderbaren Coraline. Allen genannten Filmen zugrunde liegt die Tatsache, das es sich um vergleichsweise düster anmutende Erzählungen handelt, die auch ein erwachsenes Publikum anspricht. Mit einer tollen Riege an Synchronsprechern (von Ben Kingsley über Jarred Harris und Nick Frost bis hin zu Tracy Morgan) und einer komplexen Story rund um die titelgebenden, müllsammelnden Höhlenbewohner, die nach und nach verschwinden, sollte einem ausgezeichneten Amüsement nichts im Wege stehen.

 

ab 23
OKT
2014
VIENNALE 2014
Herbstzeit ist Cineastenzeit ist Viennale-Zeit, soviel steht fest. Wie gewohnt geben sich bei Österreichs größten und wichtigstem Filmfestival wieder Spielfilme aus aller Herren Ländern die Hand, Dokumentar- und Kurzfilme nehmen erneut prominente Rollen ein und auch eine grandiose Retrospektive (diesmal zum legendären Westernregisseur John Ford) in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum dürfte Filmfans wieder in Massen in die Festivalkinos treiben. Auch in seiner 52. Ausgabe präsentiert sich die Viennale unter Leitung von Hans Hurch als abwechslungsreicher Tummelplatz kommender Kinohighlights und interessanter Geheimtipps: So findet sich etwas das neue Werk von Jean-Luc Godard, Adieu au langage, Amour Fou von Jessica Hausner, Iain Forsyth und Jane Pollards Doku 20,000 DAYS ON EARTH, ein Tribut an den Schauspieler Viggo Mortensen sowie die Spezialprogramm in Gedenken an den unlängst verstorbenen Filmemacher Harun Farocki in der ersten Vorschau zum Spielplan wider. Das gesamte Programm der Viennale 2014 ist ab 14.10., 20:00 Uhr auf www.viennale.at einsehbar, Tickets sind ab 18.10., 10:00 Uhr erhältlich. Wenn die Server bei der Online-Ticketbestellung nun erneut so belastbar sind wie im Jahr zuvor, steht einem vergnügten Festivalbesuch nichts mehr im Wege.

 

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