11. März 2015

Kinotipps für März

Top Kino (c) STADTABEKANNT

Die Filmstarts für März im Überblick

Der März bietet dem Filmbegeisterten gleich zwei Werkschauen, die mehr als lohnenswert sind. Zum einen zeigt das Filmmuseum das frühe Schaffen des Altmeisters Jean-Luc Godard. Zum anderen zeigt das Gartenbaukino nicht nur alle Filme vom überaus talentierten Paul Thomas Anderson, sondern auch einige seiner wichtigsten Einflüsse, wie zum Beispiel Der Tod kennt keine Wiederkehr von Robert Altman. Zusätzlich gibt es im März auch neues vom Brenner, der schon wieder was zu ermitteln hat, Julianne Moore in ihrer mit dem Oscar prämierten Rolle, Will Smith als übercoolen, abgebrühten Gauner und einen gefühlvollen Roboter, der einen Umsturz herbeiführen will.

5
MÄR
2015

Seventh Son

Jeff Bridges darf in Seventh Son mal wieder in der Rolle des abgebrühten Mentors auftreten, noch dazu in einem Fantasy-Actionspektakel. Während er in etwa in R.I.P.D. noch Revolver-schwingend auf Monsterjagd ging, darf er nun im gleichen Stil die Schwerter für sich sprechen lassen. Welche Rolle Julianne Moore als “Mother Malkin” übernehmen dürfte, liegt dabei doch recht nahe. Aber egal, immerhin hat der Film das gewisse 80er Jahre Actionflair für sich gepachtet und auch der Rest der Besetzung – u.a. Kit “Jon Snow” Harington sowie Djimon Hounsou – dürfte auf nettes Popcorn-Kino für Zwischendurch hinweisen.

 

5
MÄR
2015

Das ewige Leben

Dem Brenner passiert schon wieder was. Muss ja auch so sein. Sonst wäre es wohl keine Wolf Haas Romanverfilmung. Diesmal verschlägt es den mürrischen Schnüffler in seine Heimat Graz. Einige seiner ehemaligen Freunde freuen sich aber gar nicht über das Wiedersehen, denn es ruft unangenehme und längst verdrängt geglaubte Erinnerungen an ein gemeinsam verübtes Verbrechen hervor. Doch trotz aller Widrigkeiten und Feindseeligkeiten, Brenner wäre nicht Brenner, wenn er sich von solchen “Lapalien” unterkriegen lassen würde. Die nun schon vierte Wolf Haas Verfilmung von Wolfgang Murnberger und mit Josef Hader in der Hauptrolle. Das ewige Leben bleibt der gewohnt lakonischen, schwarz-humorigen Stimmung seiner Vorgänger treu und bringt mit Tobias Moretti, Roland Düringer und Margarethe Tiesel gleich drei österreichische Schauspielgrößen ins Ensemble ein.

 

5 – 19
MÄR
2015

Werkschau Paul Thomas Anderson

Großartige Filme stehen im Gartenbaukino ja im steter Regelmäßigkeit am Programm. Da wundert es auch kaum jemanden, wenn mal eine wirklich besondere Werkschau zu einem der renommiertesten Regisseure der Gegenwart gezeigt wird. Mit gerade erst knapp einem halben Dutzend Filmen hat sich der US-Filmemacher einen Namen für ungewöhnliche und eindruckvolle Arbeiten gemacht: Neben Pflichtfilmen wie dem Charakterdrama There Will Be Blood, der Scientologie-Parabel The Master oder auch der ungewöhnlichen Komödie Punch-Drunk Love zeigt das Gartenbaukino passend dazu auch Begleitwerke, die man gesehen haben sollte (u.a. Altmans Neo-Noir The Long Goodbye oder Tatis Mon oncle). Überaus sehenswert.

 

6
MÄR
2015

Focus

Will Smith spielt in Focus das was er am Besten kann. Einen charmanten, über-coolen Profi auf seinem Gebiet. Wie es schon in Men in Black hieß: den Besten der Besten, eben. Diesmal ist er jedoch ein erstklassiger Gauner, der in Buenos Aires den großen Coup plant. Dummerweise kommt ihm jedoch seine frühere Prakitkantin und Ex-Freundin (Margot Robbie) in die Quere und könnte seinen Plan vereiteln, wenn er es nicht schafft, sie auf ihre Seite zu ziehen. Focus ist eine humorvolle Gauner-Liebeskomödie mit gekonnt inszenierten Raubzügen, erfindet jedoch das Genre-Rad nicht neu.  Das Konzept kennt man zwar schon zu genüge aus Filmen wie Ocean’s Eleven oder The Grifters, trotzdem bietet Focus charmante Darsteller, stimmige Locations und somit auch einen unterhaltsamen Kinobesuch.

 

6
MÄR
2015

Chappie

Neill Blomkamp bleibt dem Sci-Fi Genre treu. Nach dem beeindruckenden Spielfilmdebüt mit District 9 und dem mehr als enttäuschend banalen Nachfolgewerk Elysium, widmet er sich auch in Chappie gesellschaftlich relevanten Fragen und einer brisanten Thematik, verpackt in ein Science Fiction Setting und angereichert mit ordentlicher Action. Chappie spielt in einem dystopischen, totalitären Polizeistaat. Überwacht und kontrolliert von hochentwickelten Robotern (ähnlich denen aus Elysium), gibt es beinahe keine persönliche Freiheit oder Individualität. Eine Untergrundgruppe entführt einen dieser Polizeiroboter und ändert seine Programmierung. Fortan entwickelt sich zwischen ihnen und Chappie (so nennt sich der Roboter) nicht nur eine Freundschaft, sondern die Maschine lernt auch zu denken und fühlen, kurz er entwickelt ein eigenes Bewusstsein. Aber nicht nur das, er entschließt sich auch die Untergrundbewegung im Kampf gegen die Regierung zu unterstützen. Chappie klingt zwar nicht nach dem originellsten Stoff, aber es bleibt abzuwarten was Blomkamp aus der Thematik schöpft. Er hat ohne Zweifel das Talent dazu eine gelungene Mischung aus Sci-Fi Action und intelligentem Inhalt zu kreieren (siehe District 9), bleibt zu hoffen, dass er sich daran hält und nicht erneut den einfallslosen, plakativen Moralapostel spielt (siehe Elysium).

 

12
MÄR
2015

Jean-Luc Godard. Die erste Welle

Es besteht kein Zweifel: Jean-Luc Godard zählt zu den bedeutendsten Filmemachern. Ob man ihn nun mag oder nicht, seine Filme unterhaltsam findet oder nicht, ist hierbei zweitrangig. Sein Einfluss auf die Filmbranche, vor allem auf den Film als Kunstwerk, sowohl von Seiten der Rezeption als auch Produktion, ist unbestreitbar. In der Filmgeschichte und auch Filmwissenschaft nimmt er einen besonderen Stellenwert ein, weil es nur wenige Regisseure verstehen sich die “Sprache” des Films, seine Regeln und Mechanismen, derart intensiv einzuverleiben, wie es Jean-Luc Godard gemacht hat. Gleichzeitig bzw. mit fortschreitendem Schaffen genau diese Regeln auch zu biegen und zu brechen, sich von Konventionen zu befreien um neue filmische Ausdrucksmöglichkeiten zu finden, ist eine Seltenheit und zeugt von Mut und Selbstvertrauen. Jean-Luc Godard ist und bleib Inspirationsquelle und Vorbild ganzer Generationen von Filmemachern. Umso wichtiger die umfangreiche Werkschau im österreichischen Filmmuseum, die zwar nur die ersten acht Jahre seiner Schaffensperiode umfasst (immerhin 15 Spielfilme und zahlreiche kürzere Projekte!), aber zum Glück nur den Auftakt zu einer mehrteiligen Präsentation seines faszinierenden filmischen Werks bildet. Ein absolutes Muss sowohl für Godard- als auch ernsthafte Filmbegeisterte.

 

13
MÄR
2015

Kingsman: The Secret Service

Regisseur Matthew Vaughn nimmt sich mal wieder der Verfilmung eines Comics an, abermals ist ein Werk von Mark Millar die Vorlage. Nach dem Überraschungserfolg von Kick-Ass ist nun The Secret Service an der Reihe, warum das Kürzel Kingsman noch davorgepackt wurde ist wohl nur der Marketingabteilung bekannt. Schließlich konnte Colin Firth als Superspion/Mentor engagiert werden – da stehen ja ohnehin alle Zeichen auf “Very british”. Wie dem auch sei: Firth hat in Kingsman: The Secret Service einen jugendlichen Delinquenten auserkoren, in den (Geheim-)Dienst der Krone einzutreten und einen ungewöhnlichen Superschurken (Samuel L. Jackson, endlich in der Antagonistenrolle zu sehen!) zur Strecke zu bringen. Wenn Vaughn seinen Qualitätsstandard – Layer Cake, Kick-Ass und X-Men: First Class – aufrecht halten kann, dann sollte einem gelungenen Abend also nichts im Wege stehen.

 

13
MÄR
2015

Still Alice

Das die Diagnose “Alzheimer” wahrlich eine ebenso schwerwiegende wie schreckliche ist, zeigt die in der Hauptrolle mit einem Oscar ausgezeichnete Julianne Moore in Still Alice nachdrücklich. Dabei verwehrt der Film aber größtenteils die typischen Mittel eines Dramas rund um einen unheilbare Krankheit und zeigt vielmehr den Kampf der Protagonistin um das Bewahren ihrer selbst. Großartig gespielt von Moore und angereichert mit nicht minder hochkarätigen besetzten Nebendarstellern (u.a. Alec Baldwin, Kristen Stewart) zeigt der Film den Umgang einer starken Frau mit einer ihr Bewusstsein auflösendes Krankheit.

 

17 – 22
MÄR
2015

Diagonale

Graz heißt erneut den österreichischen Film willkommen. Die Diagonale 2015 bietet erneut einen interessanten und vielschichtigen Überblick über das heimische Schaffen. Gleich der Eröffnungsfilm hat es in sich: Karl Markovics zweiter Spielfilm Superwelt, den man durchaus als “heiß erwartet” bezeichnen kann, angesichts seines qualitativ hochwertigem und beeindruckendem Debütfilm Atmen. Abgesehen davon bietet das Filmfestival unter anderem auch Werke von Wolfgang Murnberger, Florian Flicker, Peter Kern, Marie Kreuzer, Jessica Hausner und Nikolaus Geyrhalter. Außerdem gibt es auch Kurzfilme und Kurzdokus und natürlich auch eine Preisverleihung. Der Kartenvorverkauf startet am 11. März um 10 Uhr. Wer also vom 17. bis 22. März Zeit hat und Lust auf gutes, heimisches Kino, sollte sich unbedingt einen Aufenthalt in Graz gönnen und die Diagonale besuchen. Es lohnt sich bestimmt.

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