25. Juni 2012

Jennifer Rostock im Gespräch

Stadtbekannt traf die deutsche Pop-Rock-Band Jennifer Rostock vor ihrem Konzert am Wiener Donauinselfest. Eine gut gelaunte Jennifer Weist und ihre vier Jungs im Gespräch über Inselerfahrungen, Hochhauskonzerte und Österreichs Brüste.

Vorweg die übliche Frage nach dem Bandnamen. Es gibt da so einige verschiedene Versionen – was stimmt nun wirklich?

Joe: Alles stimmt.
Christoph: Wir lassen uns keine neuen Geschichten mehr darüber einfallen, dafür sind wir zu alt.
Deswegen stimmt einfach alles.

Ihr spielt nicht zum ersten Mal in Wien – was schätzt ihr an dieser Stadt?

Jennifer: Die Mädels sind sehr offen hier, oder? Generell in Österreich.
Chris: Ja es ist schon so – das erste was man macht, wenn man aufsteht hier, ist Brüste anfassen.
Jennifer: Ja ist doch gut oder? Wenn wir das heute schon gemacht haben, dann ist damit ja schon mal der halbe Tag gerettet.

Joe und Jennifer sind auf der Ostsee-Insel Usedom aufgewachsen – heute spielt ihr auf der Donauinsel. Fühlt man sich da zu Hause?

Jennifer: (lacht) Darüber hab ich bis jetzt eigentlich noch gar nicht nachgedacht.
Joe: Ja, also am Wasser zu spielen ist doch immer besonders schön.
Jennifer: Ja und es sieht auch schön aus wenn man von der Bühne oben runterguckt. Die meisten Leute glauben ja immer wir sind auf Usedom ohne Strom aufgewachsen. Aber es ist doch vielmehr so, dass du gar nicht merkst, dass du auf einer Insel bist. Du merkst dich erst gar nichts, wenn du über die Brücke auf die Insel fährst. Man ist da nicht so abgeschnitten wie man vielleicht denkt. Eigentlich war das doch ganz normal dort.

Apropos Insel – welche drei Musikalben würdet ihr auf eine verlassene Insel mitnehmen?

Chris: Rancid – And out come the wolves.
Joe: Katy B.
Christoph: Aber das ist doch kein Stück zeitlos Joe, das ist doch bloß ein vorübergehender Trend. Da fall ich doch nicht drauf rein.
Joe: Also ich fall gerne drauf rein.
Alex: Best of Cher – das ist doch zeitlos.
Christoph: Bravo Hits Best of `94 war geil.
Jennifer: Und ich finde der Sountrack von Eiskalte Engel – der ist doch zeitlos.

Mit dem Titel Feuer hattet ihr in Österreich im Gegensatz zu Deutschland einen Charterfolg. Haben die Österreicher mehr Feuer?

Joe: Ich denke es liegt wohl eher daran, dass der Song in einer österreichischen Coca Cola Werbekampagne verwendet wurde. (lacht)
Alex: Psst. Das darfst du doch nicht sagen.
Jennifer: Echt ist das so? Aber nein, ich denke die Österreicher haben mehr Feuer.

Mit eurem dritten Album konntet ihr euch zuletzt in den oberen Chartplätzen platzieren. Wird Jennifer Rostock immer besser?

Joe: Ich denke, das ist doch auch nur ein Anzeichen dafür, dass unsere Fanbase irgendwie von Jahr zu Jahr ein bisschen wächst und das ist natürlich was Gutes und ich hoffe mal, dass das nicht so schnell aufhört.

Ihr hattet relativ bald einen Major-Label-Vertrag, gibt einem das Sicherheit, oder büßt man damit auch etwas an künstlerischer Freiheit ein?

Jennifer: Also ich denke, wir haben damit keine Freiheiten eingebüßt. Glaube auch, dass wir mit Warner einfach eine gute Plattenfirma gefunden haben, die einfach schon wussten wie wir ticken und die haben uns dann auch so belassen wie wir sind. Egal ob es da jetzt um‘s Aussehen oder um die Musik geht, die wir machen wollten. Wir haben hier eigentlich immer unsere Freiräume leben können, deswegen ist das bisher auch total super – gute Zusammenarbeit.

Arbeitet ihr schon an Songs fürs vierte Album?

Joe: Ja immer. Man hört ja nicht auf Songs zu schreiben, nur weil das Album fertig ist.
Jennifer: Wir machen immer irgendwas. Ich mein das sieht man ja auch, dass wir zum Beispiel jedes Jahr ein Album rausgebracht haben und jetzt ja auch dieses Jahr ein Live DVD-Album rausbringen. Irgendwas machen wir also immer.

Hurricane Festival, Donauinselfest und Southside Festival an einem Wochenende. Was braucht man um da durchzuhalten?

Joe: Das dürfen wir nicht sagen. (lacht)

Legale Dinge?

Joe: Ja natürlich den Spaß an der Sache und eine ordentliche Portion Schnaps. Das wären so die Tricks.
Christoph: Und ansonsten bräuchten wir hald einen Fluxkompensator für die Zeitreise. (lacht)
Jennifer: Ja das stimmt – weil logistisch geht das meist nicht so wirklich.

Bands wie die Ärzte und die Toten Hosen feiern ihre 30er – wie lange soll‘s Jennifer Rostock geben?

Jennifer: Länger auf jeden Fall. Das wäre natürlich total schön, wenn wir das noch mindestens doppelt so lange machen könnten und wir irgendwann unser 20-30-Jähriges feiern, immer noch Leute zu unseren Konzerten kommen und unsere Alben kaufen und wir dann schon 10 Alben gemacht haben. Das wäre natürlich klasse.
Joe: Ja jetzt sind wir irgendwie an dem Punkt, wo einem erstmals bewusst wird, dass wir das ganze jetzt schon fünf Jahre und drei Alben lang machen. Und das finde ich höchst amüsant – im positiven Sinne.
Jennifer: Das ist schon krass ja – aber wir können schon noch eine Weile. (lacht)

Wo würdet ihr gerne mal ein Konzert spielen?

Joe: Vielleicht sowas wie Japan. In Tokyo auf einem Hochhausdach.
Jennifer: Ja irgendwo, wo man die ganze Welt sehen kann. So nach dem Motto „guck doch mal, die ganze Welt.“ (lacht)

Welche Frage möchtet ihr besser niemals gestellt bekommen?

Jennifer: (lacht) Ja eigentlich die nach unserem Bandnamen, wie der entstanden ist.

Wer wird Europameister?

Chris: Spanien.
Alex: Griechenland.
Jennifer
: Ne, dann sag ich einfach Deutschland.
Joe: Also mir ist das scheiß egal.
Christoph: Und ich bin aus Prinzip dagegen.

Foto: (c) Jennifer Rostock

Stefan Weiss

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