6. Oktober 2017

Ist dein Fahrrad fit für den Herbst/Winter?

Citybiker (c) STADTBEKANNT

Wie ihr sicher und heil durch die kalte Saison kommt

Es ist Herbst, wettertechnisch eigentlich ungeeignet für ausschweifende Radtouren, jedoch gibt es eine kleine Gruppe von Menschen die sich gegen diese meteorologische Gegebenheiten wehrt. Schließlich soll Regen, Schnee und Nebel entgegengewirkt werden. Für diese Helden des Alltags hat STADTBEKANNT einen „Wie komm ich fit durch den Herbst/Winter”- Fahrradguide erstellt.

 

Schmieren, schmieren, schmieren …

Dabei erfinden wir das Rad nicht neu. Wasser und Feuchtigkeit rufen Rostbildung hervor, soweit so klar. Aber wie kann ich diesen potenziellen Gefahrenherden Einhalt gebieten?

Vor allem die Monate von September bis Jänner sind bekannt für Niederschläge und eher unangenehme Temperaturen. Also: schmieren schmieren schmieren. Nicht nur, dass durch den Rost der Drahtesel an jedem Ende quietscht und knarzt, sondern er gefährdet  auch die Sicherheit im Straßenverkehr. Um dem entgegenzuwirken bedarf es weder großen Sachverstandes noch Mühen oder gar Kosten.

Bevor man sich überhaupt hinaus in den Herbst wagen sollte, empfiehlt es sich zunächst im Klaren zu sein ob das Rad überhaupt Herbst-/Winterfest ist. Dabei sollte man folgende Dinge beachten:

Der erste Blick sollte dem Antrieb gelten, also der Kette. Diese kann mit ein paar wenigen Schritten wieder auf Vordermann gebracht werden. Vor allem in Zeiten in denen Salz die Ketten besonders in Anspruch nimmt, ist es wichtig diese dementsprechend zu pflegen. Ist die Kette nur marginal verschmutzt so reicht es sie mit einem Öl-getränkten Lappen  zu putzen. Ist die Kette aber völlig verrostet so gibt es spezielle Mittel mit denen man dem Rost entgegen wirken kann. Diese Rostlöser finden sich eigentlich in jedem Baumarkt.

Danach die Kette wieder gut schmieren. Am besten eignet sich dafür logischerweise Fahrradkettenöl (ACHTUNG: Dabei aber niemals Motoröle oder sonstige 3 in 1 Mischungen verwenden, da diese die Kette nur verkleben!). Ein Zeichen, wann es Zeit wird die Kette zu wechseln ist, wenn diese immer wieder über die Ritzen springt. Nicht nur, dass dies die Übersetzung beschädigt, nein, sondern es kann auch zu Unfällen führen und die Übersetzung und Kettenblätter zerstören.

 

Sitzt alles?

Oft lösen sich Lenker oder Sitz vom Rahmen. Ein bisschen Fett und die Sache hat sich erledigt. Vor allem vor dem Winter, wo vor allem durch Straßensalz die Räder besonders beansprucht werden, ist es wichtig sich zu vergewissern ob denn alles sitzt und niet- und nagelfest miteinander verbunden ist. Dabei sollte man vor allem die Schrauben aller tragenden Bauteile wie Lenker, Vorbau, Kurbeln und Kettenblätter auf ihren festen Sitz hin überprüfen. Dabei gibt es einen einfachen Trick. Durch kurzes Anheben und Fallenlasses des Rades lassen sich etwaige Schwachstellen lokalisieren und in weiterer Folge  ausmerzen.

 

Mehr Licht!

Licht, vor allem in der kalten Jahreszeit, ist ein essentieller Faktor für die Sicherheit. Vor allem bei älteren Rädern ist hier aber Vorsicht geboten. Die Drähte die den Dynamo zu den Dioden verbinden, werden durch Salz und andere äußere Bedingungen schwer in Mitleidenschaft gezogen. Daher immer vor Fahrtantritt überprüfen, ob die Verbindungen gewährleistet sind. Außerdem ist zu beachten, dass Dynamos vor allem bei feuchten Gegebenheiten und bei Schnee oft ab einer gewissen Drehzahl anfangen durchzudrehen und dadurch kein Strom mehr erzeugt werden kann. Von dem her empfiehlt es sich für den Herbst und Winter auf die Batterien-betriebenen LEDs zurückzugreifen, da diese einfach zuverlässiger sind.

 

Mal Druck ablassen. Die Reifen.

Prinzipiell gilt vor allem bei laub- beziehungsweise schneebedeckter Fahrbahn besonders Acht zu geben. Um aber auch dann möglichst ungefährdet durch den Straßenverkehr zu kommen, gibt es einen Tipp ohne dabei viel Aufwand zu betreiben. Einfach mal Druck ablassen. Dadurch, dass Luft aus den Reifen gelassen wird, bekommt der Reifen mehr Auflagefläche und daher auch mehr Grip. Außerdem den Sitz etwas tiefer stellen, damit man im Fall des Falles schnell mit den Füßen den Boden erreicht und gegebenenfalls abgebremst werden kann.

Wenn dann aber doch ein zwei Weh-Wehchen auftauchen sollten, sucht man am besten eine der vielen Wiener Radwerkstätten auf. Um das geliebte Bike fit für die Saison zu machen empfiehlt es sich einen Blick zu riskieren. Schon für ein paar Euro oder sogar gratis bieten diese Werkstätten ihre Werkzeuge für den “Do it yourself “- Kunden an. Wer also ein bisschen Geschick mitbringt dem sind folgende Adressen zu empfehlen.

 

Bikekitchen ReparierBAR

Die Fahrradküche in der Goldschlagstrase 8, in 1150 Wien ist ein Kollektiv bestehend aus freiwilligen Mitarbeitern, welche sich ganz dem Rad verschrieben haben. Der Verein steht nach eigener Aussage für eine Förderung der Fahrradkultur in Wien. Die Öffnungszeiten werden auf der Homepage der Bikekitchen ReparierBAR bekanntgegeben.

 

Cooperative Fahrrad

Kleinere Reparaturen lassen sich auch im Hof der Cooperative Fahrrad durchführen. Allgemeines Werkzeug zur Selbstreparatur kann man ausleihen und benutzen. Geöffnet von Mo – Fr 10:00 – 13:00 und 14:00 -18:00 Uhr, Sa 10:00 – 13:00 Uhr.

 

Fahrrad. Selbsthilfe. Werkstatt. WUK

Der Klassiker. Die Urmutter aller Fahrradwerkstätten in Wien. Für 4,- Euro bist du dabei und kannst dich einen ganzen Nachmittag austoben, immer an deiner Seite natürlich auch ein Betreuer der dir gegebenenfalls auch mit Rat und vielleicht sogar Tat zur Seite steht. Die Fahrrad.Selbsthilfe.Werkstatt im WUK hat  von Montag bis Mittwoch 15:00 bis 19:00 Uhr und jeden 1. und 3. Samstag im Monat von 13:00 – 17:00 Uhr geöffnet. An Feiertagen und in den Weihnachtsferien ist die Werkstatt geschlossen.

 

Die Grüne Radrettung

Kostenlos ist der Service der Grünen Radrettung Wien. Einfach mit dem Rad zum Wunschtermin kommen, kompetente ehrenamtliche Mechaniker aus der Wiener Fahrradszene überprüfen das Fahrrad und machen direkt vor Ort ein Service und kleinere Reparaturen,bei gröberen Mängeln wird das Rad in die nächste Werkstatt geschickt. Termine und Orte werden auf der  Facebookseite bekanntgegeben.

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