22. Mai 2010

„Ich mach mit deiner Freundin Schluss“

Begonnen hat alles mit einem Satz web 2.0 Style Buttons. Für fünf Dollar pimpte „shirley“ den persönlichen Social-Network-Auftritt. Seitdem können sich die Erfinder des Startups fiverr.com kaum mehr vor Aufträgen retten. Doch nicht sie, sondern die weltweite Community bietet überschaubare Tätigkeiten für den fixen Preis von fünf Dollar an.

Das Prinzip ist denkbar einfach. Wer eine ansprechende Dienstleistung oder ein Produkt gefunden hat klopft auf den Order-Button und überweist das Geld per paypal. Vier Dollar bekommt der Anbieter/die Anbieterin und einer verbleibt bei fiverr. Die Idee zu diesem Projekt hatten die beiden israelischen Programmierer Micha Kaufman und Shai Wininger, sie kontrollieren auch alle „Gigs“ bevor sie online gehen. Der Erfolg gibt ihnen recht, lockte ihr Marktplatz laut compete im Februar knapp 3.400 unique clients täglich an.

Ob ein Freundschaftsarmband, Witze für eine Rede oder eine gute Beurteilung für den zukünftigen Arbeitgeber, für fünf Dollar ist man dabei.
Aber auch wer einen persönlichen Igor sucht wird auf fiverr fündig: Für Geld färbt sich eine Userin ihre Haare in jeder erdenklichen Farbe. Wahrscheinlich mit Beweisphoto und eidesstattlicher Distanzierung von Photoshop.
Ähnlich viel Körpereinsatz zeigt ein junger Mann der seine Arme als Werbefläche vermieten will. Den Amor schießt aber ein anderer Zeitgenosse ab. Für Kohle macht er mit PartnerInnen Schluss.

Obwohl Guido Westerwelle und Thilo Sarrazin mit Sicherheit neue Geschäftsmodelle für SozialhilfebezieherInnen erkennen werden ist der Vorwurf des Lohndumpings nicht unbedingt gerechtfertigt. Angebotene Websites für einen Fünfer werden wohl den Vergleich mit professioneller Konkurrenz noch länger scheuen müssen.

Ob aber alle Angebote auch im versprochenen Rahmen erfüllt werden können bleibt abzuwarten. Sollte Richard Lugner diese Anzeige finden wird die Künstlerin wohl keine so großen Töne mehr spucken – oder einen Abbuchungsauftrag verlangen.

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