Die Josefstadt von anno dazumal bis jetzt
Ein kleine Stadt in Mitten der Großstadt, die seit jeher begeistert. Über die Jahre kann die Josefstadt schon auf so einiges zurückblicken. STADTBEKANNT hat für euch ein paar Seiten des Josefstädter Geschichtsbuchs aufgeschlagen und zusammengefasst.
Bevor man in die Tiefen der Josefstädter Geschichten eintauchen kann, muss man erst einmal ein paar grundsätzliche Dinge klären. Wie entstand dieser schöne Bezirk? Wo sind seine Grenzen? Und was hat Josef eigentlich mit dem Ganzen zu tun?
Die Entstehung der Josefstadt
Der Bezirk Josefstadt, wie wir ihn heute kennen, war nicht immer ein Bezirk. Bis Ende des 17. Jahrhunderts standen dort, wo sich nun Häuser, Straßen und Plätze aneinander reihen, hauptsächlich Weinstöcke, und auf den Feldern gedieh das Getreide. Die Josefstadt – benannt nach dem Habsburger Kaiser Joseph I. – wurde im Jahre 1690 als Vorstadt Wiens gegründet. Langsam wuchs das Konglomerat an Häusern, obwohl die Gegend weiterhin landwirtschaftlich genutzt wurde. Erst im 19. Jahrhundert war der Übergang von Land zu Stadt vollendet.
Als im Jahr 1848 im Zuge von Reformen die Vorstädte von Bezirken abgelöst und die Adressen in ganz Wien amtlich vereinheitlicht wurden, entstand im Groben die heutige Josefstadt. Die Grenzen bilden der Gürtel im Westen, die Alser Straße im Norden, die Landesgerichts- bzw. Auerspergstraße im Osten sowie die Lerchenfelder Straße im Süden.
Klein aber fein
Obwohl die Josefstadt mit nur 1,08 Quadratkilometern der kleinste Wiener Gemeindebezirk ist, vereint er Teile von insgesamt sechs ehemaligen Vorstädten:
Josefstadt
Altlerchenfeld
Strozzigrund
Breitenfeld
Alsergrund (heute großteils 9. Bezirk)
St. Ulrich (heute großteils 7. Bezirk)
Die meisten davon sind auf dem Josefstädter Bezirkswappen vertreten. Im Zentrum befindet sich der Heilige Josef als Symbol für die Josefstadt – obwohl der eigentliche Namensgeber keineswegs der Heilige, sondern Kaiser Joseph I. war. Die restlichen vier Wappen zeigen vier Lerchen (Altlerchenfeld), eine Elster (Alsergrund), die Heilige Maria (Breitenfeld) und das rot-weiß-rote Familienwappen der Grafen Strozzi (Strozzigrund). Nur St. Ulrich ist in dem Wappen nicht dargestellt.