6. August 2014

Graffittikünstler und Punks beschleunigen den Umbau der Mariahilfer Straße

Mariahilfer Straße (c) STADTBEKANNT

Nach monatelangen Querelen im Vorfeld schreitet die Umgestaltung der Mahü nun schneller voran, als erwartet. Es wird bereits mit der Herbstbauphase begonnen. Dabei waren der Stadt Street Artists und Pizza Punks behilflich.

Die Stadt Wien reagierte logistisch und organisatorisch hervorragend auf schwierige aktuelle Ereignisse und schaffte etwas, was sehr selten vorkommt: geplante Projektkosten einzuhalten und dabei zeitlich noch vor dem offiziellen Zwischentermin zu liegen.
Als kürzlich eine Betonplatte aus der Fassade der WU stürzte, reagierte man prompt. Um nicht auf die Anlieferung der benötigten Platten für die Mahü warten zu müssen, verwerteten die städtischen Bauarbeiter die Überschussmasse aus der WU. Dabei halfen verschiedene namhafte Street Artists, die sich zur Zeit im Rahmen des Street Art- und Graffitifestivals “Cash, Cans und Candy” in Wien aufhalten.

“Geheimes” Mosaik in der Begegnungszone

Die heimischen wie internationalen Stars der Szene schufen mit den WU-Teilen ein Mosaik auf der neu gestalteten Fußgängerzone. Die Passage mit dem noch versteckt gehaltenen Kunstwerk wird nach Abschluss des Festivals, Ende August, offiziell enthüllt. Nur so viel wurde verraten: Es behandelt ironisch das Thema 13A und den damit verbundenen Hick-Hack. Zur Ausbesserung der WU-Fassade selbst fehlen aktuell zwar die Mittel, doch auch hier sollen die Sprayer aushelfen. Ähnlich den P&R-Anlagen am Westbahnhof und in Siebenhirten, deren vormals grauen Fassaden seit kurzer Zeit riesige Graffitis zu neuem Glanz verhelfen, soll die WU fürs Erste mit Schablonentechnik abgedeckt werden.

Punks spenden Pflastersteine

Ebenfalls am zügig voranschreitenden Umbau der Mahü beteiligt, waren die ehemaligen Bewohner der Pizzeria Anarchia, sie sogenannten “Pizza Punks”.
Nachdem die Stadt Wien, wie berichtet, den Punks bei der Unterbringung in neue Wohnungen behilflich war, überließen die ehemaligen HausbesetzerInnen der Stadt zum Dank ihre Pflastersteine. Sie hatten wochenlang verschiedene Depots mit Pflastersteinen angelegt, um sich bei der Stürmung durch die Polizei eventuell verteidigen zu können. Man entschied sich bekanntlich für passiven Widerstand und mauerte sich mit diversem Gerümpel ein, sodass die vielen Steine nicht gebraucht wurden. All dies ungenützte Material konnte nach der Räumung von MitarbeiterInnen des Magistrats abgeholt und für die Mariahilfer Straße verwendet werden.
In den neuen Begegnungszonen samt Sitzmöbel, Wassertischen und W-LAN setzt man auf einheitliche Farbe statt gemusterter Pflasterung. Aus Kostengründen wurden die Steine der „alten“ Mariahilfer Straße wieder verwendet – inklusive alter Kaugummis und Flecken.
Zum Weihnachtsgeschäft dann, soll die komplette Fußgängerzone zur Verfügung stehen, versprechen die Mitarbeiter der für den Umbau zuständigen MA 28.

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