3. April 2019

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Lohngerechtigkeit (c) STADTBEKANNT

Heißer Frühling an Wiens Spitälern

Die Initiative „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“, mit der KrankenpflegerInnen an Wiens Spitälern für eine Optimierung ins neue Gehaltsschema fordern, bekommt immer mehr Zulauf und zeigt sich kämpferisch.

An die hundert KollegInnen aus der Pflege haben sich gestern, dem 2. April, zusammengefunden, um die weiteren Schritte in diesem Arbeitskampf zu diskutieren. Angeschlossen haben sich jetzt auch ein paar klinische PsychologInnen. Dies zeigt die wachsende Bereitschaft, selbst aktiv zu werden.

Onlinepetition

Begonnen hat alles mit einer Onlinepetition und dem Sammeln von Unterschriften für die Optierungsmöglichkeit, und die angestrebten 10.000 Unterstützungserklärungen hatte man bald schon zusammen. Viele KollegInnen haben nicht nur im Krankenhaus, sondern auch im persönlichen Umfeld fleißig gesammelt. Vergangene Woche wurde die Unterschriften an den Petitionsausschuss des Gemeinderates übergeben. Doch schon beim Übergabetermin wurde klargestellt, dass es dabei nicht bleiben solle.

Aktionskomitees

Das Besondere an dieser Initiative ist, dass die KollegInnen die Sache wirklich selber in die Hand nehmen und nicht nur an Politik und Gewerkschaft appellieren. In Aktionskomitees sollen die interessierten KollegInnen zusammenkommen, die weitere Vorgangsweise planen und dann die Belegschaft auf der Station, Abteilung oder im ganzen Krankenhaus informieren. Den Anfang machten PflegerInnen aus dem Wilhelminenspital und dem Otto Wagner-Spital. „Wir haben offen über weitere Protestmaßnahmen diskutiert, und wir sind uns bewusst, dass wir gegebenenfalls auch streiken müssen, wenn wir die Optierungsmöglichkeit bekommen wollen“, erzählt Martin, der bei dem Treffen zum Sprecher des Aktionskomitees bestimmt wurde.

Weitere Proteste geplant

Dieses Beispiel macht Schule, wie das extrem gut besuchte Vernetzungstreffen von KollegInnen aus allen Wiener Spitälern zeigt. Auf Facebook schreibt die Initiative „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“: „Der Samen der Lohngerechtigkeit ist auf fruchtbaren Boden gefallen und er wächst gerade unaufhaltsam zu einem riesengroßen Baum der gemeinsamen Interaktion heran, der darauf wartet, in Blüte gehen zu können!!“

Auf der Versammlung wurde der weitere Ausbau der Basisorganisationen und Vernetzungsgruppen angegangen, und es wurde beschlossen, „den Arbeitskampf auch gesammelt auf die Straße zu bringen“, berichtet uns Michael von der Initiative. Die kommenden Wochen wird es eine Reihe von Protestaktionen beginnend mit einem Flashmob bei der Eröffnung des KH Nord bis hin zu einer großen Demonstration am 7. Mai geben.

Kommentieren

Die Emailadresse wird nicht angezeigt