Game City und Vienna Comic Con: Was wartet auf Fans in Wien im Jahr 2025?

Wien dreht 2025 wieder ordentlich auf. Zwischen barocken Prunkbauten, Fiaker-Geklapper und Kaffeehauskultur finden sich plötzlich Stormtrooper beim Würstelstand, Gaming-Fans im Rathaus und Superhelden auf dem U-Bahnsteig.
Kein Wunder, denn zwei der größten Popkultur-Events des Jahres feiern hier ihr Comeback: die Game City und die Vienna Comic Con. Zwei Veranstaltungen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und sich doch wunderbar ergänzen. Eine Liebeserklärung an Controller und Comics, Cosplay und Konsolen.
Manche Städte haben ein Theaterfestival. Wien hat beides: Gaming auf höchstem Niveau und Cosplay mit internationalem Flair. Die Game City bringt Gamer:innen ins Rathaus, während die Vienna Comic Con aus der Messe ein Paralleluniversum macht. Gemeinsam ziehen sie jährlich Tausende Besucherinnen und Besucher an, die für ein Wochenende den Alltag gegen digitale Welten und fiktive Helden eintauschen. Ein Spaziergang durch die Hallen lohnt sich definitiv für Fans.
Dabei spricht jede Veranstaltung ihr eigenes Publikum an. Die Game City zieht mit kostenlosen Spielen, Turnieren und Familienprogramm alle Altersgruppen an. Die Vienna Comic Con ist der Place to be für alle, deren Herz für Comics, Anime, Serienkult oder Sci-Fi schlägt. Und wer sich nicht entscheiden kann, der kommt eben zu beiden. Wien ist schließlich groß genug für beides.
Los geht’s im Oktober mit der Game City. Vom 10. bis zum 12. Oktober 2025 verwandelt sich das Wiener Rathaus in ein buntes Gamer-Paradies. Der Eintritt ist kostenlos, das Programm umfangreich, und das Beste: Niemand muss sich vorher anmelden. Einfach vorbeikommen, Band ums Handgelenk schnappen und loszocken. Wer allerdings in die Bereiche für Spiele ab 16 oder 18 will, muss ein Altersbändchen tragen. Fair, immerhin geht’s da teils ordentlich zur Sache.
Fünf Wochen später öffnet dann die Vienna Comic Con ihre Tore. Genauer gesagt: die Halle D der Messe Wien. Am 22. und 23. November kommen hier Comic-Nerds, Cosplayerinnen und Serienjunkies auf ihre Kosten. Im Gegensatz zur Game City ist hier ein Ticket Pflicht. Es gibt verschiedene Kategorien. Von Tagespässen bis hin zu VIP-Paketen mit Extra-Zugaben.
Kinder bekommen vergünstigten Eintritt und für Familien gibt’s passende Kombitickets. Altersbeschränkungen gibt es nicht. Aber keine Sorge, die Inhalte sind gut aufgeteilt, sodass kleine Jedi-Ritter nicht aus Versehen in Zombie-Zonen stolpern.
Wer denkt, die Game City sei nur eine Messe mit ein paar Konsolenständen, unterschätzt sie gewaltig. Das Wiener Rathaus wird an diesem Wochenende zum Tempel der Spielekultur. Über 130 Aussteller präsentieren die neuesten Blockbuster-Games, spannende Indie-Perlen und Tech-Spielereien, die selbst überzeugte Analog-Menschen zum Staunen bringen. E-Sport-Fans dürfen sich auf Turniere mit Live-Kommentaren, spannenden Matches und jeder Menge Applaus freuen. Zwischendurch wird gemeinsam gezockt, auf riesigen Leinwänden oder in kleinen Runden mit neuen Freunden.
Und weil Gaming längst mehr ist als Pixel und Punkte, widmet sich die F.R.O.G. Konferenz parallel zu den wirklich großen Fragen: Wie verändert Gaming unsere Gesellschaft? Welche Chancen stecken in Virtual Reality? Und was bedeutet eigentlich Verantwortung im digitalen Raum? Natürlich gibt’s auch Platz für Spaß: Cosplayer:innen flanieren durch das ehrwürdige Rathaus, posieren auf dem roten Teppich und lassen sich feiern.
Kinder können sich an betreuten Spielstationen austoben, Eltern durchatmen. Und wer nichts von der Stange will, findet bei den kleineren Ständen überraschende Indie-Titel. Frisch, kreativ und ganz nahbar. Einige Aussteller greifen auch Themen wie Gamification, Lootboxen oder digitale Gewinnspiele auf. Gelegentlich tauchen dabei auch Anbieter auf, die mit Glücksspielelementen arbeiten. Etwa Online-Glücksspielanbieter mit Lizenzen im Ausland. Sie sind zwar nicht der Fokus der Veranstaltung, spiegeln aber einen Teil der digitalen Spielrealität wider.
Kaum ist die Game City vorbei, rollen auch schon die Kostümkoffer an: Die Vienna Comic Con steht in den Startlöchern. Zwei Tage lang wird die Messe zur Bühne für alles, was glitzert, leuchtet, kämpft oder zaubert. Zwischen Lichtschwertern und Zauberstäben trifft man auf internationale Stargäste, gefeierte Comic-Zeichner und Schauspieler:innen aus Serien, die längst Kultstatus haben. Die Artist Alley ist ein eigenes Universum.
Über 250 Künstler:innen signieren Skizzen, verkaufen Prints oder zeichnen live. Wer will, bekommt hier ein Unikat direkt ins Notizbuch. Parallel laufen Panels, Vorträge und Fragerunden mit echten Größen der Branche. Wer schon immer wissen wollte, wie ein Netflix-Storyboard entsteht oder wie es sich anfühlt, in einem Marvel-Film zu sterben. Hier gibt’s Antworten.
Ein Highlight: die Cosplay Central. Hier wird nicht nur gezeigt, sondern gemacht. Vom Kostüm-Workshop bis zur großen Bühnenshow mit Jury, Preisen und Blitzlichtgewitter ist alles dabei. Abgerundet wird das Ganze von der Roleplay Corner. Mit Pen-&-Paper-Runden, Tabletop-Schlachten und D&D-Sessions, die auch Einsteiger:innen mitnehmen. Und natürlich fehlt auch die Gaming-Area nicht. Konsolen, Indies, Retro.
Wer nach dem Game City-Wochenende noch nicht genug hat, wird hier bestens versorgt. Für Kinder gibt’s einen eigenen Bereich mit Programmpunkten, die ganz ohne Zombies und Endzeit auskommen. Superheld:innen-Training, Basteltische und LEGO-Welten inklusive.
Wer glaubt, Game City und Comic Con bestünden nur aus Ständen und Bühnen, kennt Wien schlecht. Rund um die Veranstaltungen brodelt es in der Stadt. Pop-Up-Stores verkaufen limitierte Editionen, Cosplay-Fotowalks führen durch Altbauten und am Abend wird getanzt. Zum Beispiel beim Vienna Comic Con Ball.
Der Termin steht zwar noch nicht fest, aber die Mischung aus Gala und Fantasy hat in den letzten Jahren für ordentlich Gesprächsstoff gesorgt. Auch kulturell zeigt sich Wien offen für Trends. Retrogaming-Ausstellungen, Themenabende im Kino oder Signierstunden im Buchladen. Vieles dockt direkt an die großen Events an.
Was 2025 thematisch hoch im Kurs steht, ist Storytelling in Indie-Games, Künstliche Intelligenz in Spielmechaniken und ein starker Fokus auf diverse Charaktere und queere Identität in Comics und Games. Die Szene verändert sich und Wien geht mit. Dazu kommen Social-Media-Aktionen, Community-Wettbewerbe und Challenges, bei denen die Fanbase das Sagen hat. Wer möchte, kann mitmachen, posten, voten und sich damit direkt ins Geschehen einbringen.
Wien ist groß, aber übersichtlich. Das Rathaus erreicht man am besten mit der U2 oder den Ringlinien. Parkplätze gibt’s keine, dafür jede Menge Fahrradständer. Die Comic Con in der Messe Wien liegt ebenfalls an der U2, Station Messe-Prater. Wer mit dem Auto kommt, findet kostenpflichtige Parkgaragen direkt vor Ort.
Sicherheit spielt bei beiden Events eine große Rolle. Taschenkontrollen, Sicherheitsdienste und Altersbändchen gehören zum Standard. Große Rucksäcke, Glasflaschen oder Waffen (auch Cosplay-Waffen aus Metall) bleiben draußen. Soft-Props sind erlaubt, aber müssen gekennzeichnet sein. Für den Notfall gibt es Erste-Hilfe-Stationen.
Und wer seine Tasche lieber abgeben möchte, wird an der Garderobe fündig – zumindest bei der Comic Con. Für den kleinen Hunger zwischendurch gibt’s Foodtrucks, Würstelstände und Messe-Gastronomie. Wer es günstiger und gemütlicher will, findet im Umkreis genügend Lokale.
Was bleibt, ist ein sattes Gefühl. Nicht vom Essen, sondern von Eindrücken. Wien zeigt 2025 einmal mehr, dass die Popkultur nicht nur in Großstädten wie Los Angeles oder Tokio zu Hause ist. Hier trifft man auf Herzblut, Detailverliebtheit und Menschen, die einfach Spaß daran haben, sich zu verkleiden, zu zocken oder stundenlang mit Gleichgesinnten über Sidequests zu diskutieren.
Für Neulinge genauso wie für alte Hasen lohnt sich der Besuch. schon allein wegen der Stimmung, der Ideenvielfalt und der Möglichkeit, in fremde Welten einzutauchen, ohne den Stadtplan zu verlieren. Game City und Vienna Comic Con sind keine Pflichttermine. Es sind die Wochenenden, auf die man sich freut, wenn der Kalender noch leer ist. Und ganz ehrlich: Es gibt schlechtere Gründe, Wien zu besuchen.