3. August 2011

Öffi-Jahreskarte für einen Euro pro Tag

Laut Presseberichten soll ab 2012 das Wiener Linien-Ticket um 365 Euro kommen. Das 100 Euro-Modell ist wohl endgültig gestorben.

Ein Wiener Linien-Jahresticket für einen Euro pro Tag soll es laut einem Bericht der Tageszeitung Die Presse ab dem kommenden Jahr geben. Mit dem von der von den Grünen versprochenen Jahreskarte um 100 Euro hat das leider nicht viel zu tun, trotzdem bringt die Senkung von bisher 449 Euro auf bald 365 Euro eine deutliche Ersparnis für alle Vielfahrer.

Saftige Erhöhung bei Einzeltickets

Nur moderate Preissteigerungen soll es für Wochen- und Monatstickets (bisher 14 Euro bzw. 49,50 Euro) geben. Angedacht ist eine Erhöhung im einstelligen Prozentbereich, höchstens jedoch zehn. Richtig zugeschlagen wird laut der Presse jedoch bei den Einzelfahrscheinen. Derzeit kosten die im Vorverkauf 1,80 Euro und 2,20 Euro im Fahrzeug. Hier steht eine Verteuerung auf 2,10 Euro bzw. 2,50 Euro im Raum. Mit diesem saftigen Aufschlag will man neben der Querfinanzierung der billigeren Zeitkarten auch einen Lenkungseffekt erzielen. Mehr Wiener und Pendler sollen dazu motiviert werden ihr Auto stehen zu lassen und dauerhaft die Öffis zu benützen.

Verhandelt wird noch bei den Seniorentarifen. Ziemlich sicher ist, dass der Preis von 224 Euro im Jahr gleich bleibt. In jedem Fall ändern wird sich jedoch die Altersbeschränkungen, ab der man diesen in Anspruch nehmen kann. Nachdem der Verfassungsgerichtshof jüngst die unterschiedlichen Grenzen für Männer (ab 65 Jahren) und Frauen (ab 60 Jahren) als gleichheitswidrig verworfen hat steht nun eine Neuregelung im Raum. Eine Gesamtsenkung auf 60 Jahre wird es wohl eher nicht werden, weshalb man sich wahrscheinlich bei 63 Jahren in der Mitte trifft.

Einigung in der Mitte

Gescheitert ist das 100-Euro-Ticket am Widerstand der SPÖ, die darin eine für Wiener Linien und Stadt nicht zu stemmende Belastung sah. Die Grünen sehen sich trotzdem nicht als Verlierer, da sie laut ihren Aussagen eine von den Wiener Linien angedachte Erhöhung des Preises verhindert und sogar noch eine Verbilligung um 84 Euro herausgeschlagen haben.

Nachdem die Präsentation des neuen Tarifmodells eigentlich schon für den Juli angekündigt war verschob man diese nun auf den Herbst, ohne einen genaueren Zeitpunkt zu nennen. Die Zeit bis dahin will man noch für Detailverhandlungen nützen.

3 Kommentare

  1. hoff

    3. August 2011

    naja
    immerhin wird mal IRGENDWAS billiger.

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  2. dani

    3. August 2011

    viel wird nicht getan
    Die Jahreskarte zu senken, ist schon mal ein Anfang; aber um mehr Autofahrer zu bewegen auf die Öffis umzusteigen, muss noch viel getan werden! Pünktlichkeit, Klimaanlagen,….
    Monatskarten zahlen sich ja jetzt nur aus, wenn man mind 3 oder 4mal am tag fährt…ich bleib noch bei meinem Auto!

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  3. Diskont

    3. August 2011

    Billiger?
    Jaja billiger wird es…da kommt die Politik mal wieder mit einem Schmäh durch. Billiger wird natürlich nichts, vielmehr sinkt der Kostendeckungsgrad der Wiener Linien weiter ab. Da das budgetär nicht ausgleichbar ist, werden die Wenig-Öffibenützer den Vielfahrern billigere Tickets finanzieren. Da die Monatskarten wohl auch tuerer werden, werden letztlich zu einem guten Teil die somemr-Radfahrer – und das hat durchaus eien gewisse Ironie – diesen Spaß finanzieren, weil sie sich jett auch Jahrestickets kaufen "müssen".

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