16. Juli 2015

Fahrrad-Rowdies

Amerlingstraße (c) STADTBEKANNT

Straßenverkehr – aufgepasst!

Eine Schlacht gegen Radfahrer. Dem einen sind es unausgesprochene Qualen, dem anderen pure Ironie. Nehmt euch in Acht vor einem unbarmherzigen Hetzartikel gegen Radfahrer.

Gesetzlos treiben sie ihr Unwesen in den Straßen von Wien. Sie sind entweder rasend schnell oder quälend langsam. Sie kommen mit Vorliebe unerwartet hinter Ecken hervorgeschossen, um ihre Opfer am linken Fuß zu erwischen. Sie missachten das Gesetz und die Straßenverkehrsordnung, leben ihre eigenen Gesetze. Bewaffnet nur mit einem Drahtesel machen sie die sonst so lebens- und liebenswerte Stadt zu einem gefährlichen Pflaster für Autofahrer, Fußgänger, Kinder und Hunde.

All das klingt übertrieben? Ungewohnt, merkwürdig, tatsachenverdrehend? Nun ja, wer immer noch meint, Radfahrer zählen zu den öko-affinen, friedliebenden Bewohnern dieser Erde, der täuscht sich gewaltig. Denn ökologisch verantwortungsvolles Handeln (ergo Radfahren) bedingt nicht die Einhaltung des Straßenfriedens. Im Gegenteil.

Ein Kampf um die Straße ist ausgebrochen. Man könnte fast sagen, ein Krieg. Das Ziel der Radfahrer? Alles, was nicht auf zwei Rädern dahinstrampelt. Das ist eine Warnung, denn die Todesschwadronen auf zwei Rädern machen vor nichts und niemandem Halt. Unaufhaltsam ziehen sie ihre Bahnen durch die Stadt und gefährden dabei ganz selbstverständlich Mann und Maus, wie die folgenden dramatischen Beispiele belegen. „Es war ein ganz normaler Tag im Sommer“, erzählt geschockt Frau Elfriede Z. (Name von der Redaktion geändert), „Aber seit dem Tag ist der Pepi irgendwie anders. Verschreckt. Der Täter ist geflüchtet – einfach davongefahren. So, wie der ausg’schaut hat, hat der nicht einmal ein schlechtes Gewissen gehabt. Ein Student halt, und noch dazu so einer mit Rennradl. Verboten g’hört das!“

Pepi, das ist der Rauhaardackel, den Frau Elfriede seitdem immer im Arm trägt. Auf die Straße wagt sie ihn nicht mehr zu setzen. Ein wild gewordener Radfahrer raste auf der Burggasse nur einen knappen Meter vor seiner Schnauze vorbei, als Pepi hinter einem Auto sein Geschäft verrichtete. Ein Schreck, den Pepi wohl sein Lebtag nicht vergessen wird. Frau Elfriede fordert vergebens Entschädigung für ihren nunmehr traumatisierten Schützling. „Aber das habe ich mir eh gedacht.“, meint sie wütend, „Was kann man denn schon erwarten in einer Stadt, wo diese Rowdies noch unterstützt werden und ihre eigenen Wege kriegen. Und für den Pepi und mich gibt’s keine Sicherheit.“

Ein anderer Fall ereignete sich vor einigen Tagen an der Mariahilfer Straße. Der Geschädigte, Michael K. (Name von der Redaktion geändert), berichtet echauffiert: „Der Kratzer ist im weißen Lack gut zu sehen. Vor allem da an der Tür, wo die Verrückte mir reingefahren ist.“ Michael K. wurde knapp vor einer Kreuzung zum Opfer einer beliebten Radfahrer-Attacke. Eine junge Frau auf Zweirad versuchte frech, sich rechts an den Autos vorbei an die Pole Position zu schummeln. Als Michael K. die Radfahrerin mit seinem weißen Audi A8 durch eindeutiges Fahrverhalten auf ihre rechtmäßige Spur zurück verweisen wollte, reagierte diese prompt, indem sie den Lenker verriss und sein Auto rammte.

Dass sie dabei selbst zum Sturz kam und sich einige Blessuren zuzog, betrachtet Michael K. als ausgleichende Gerechtigkeit: „Diese Leute verhalten sich, als hätten sie irgendwelche Sonderrechte. Sie nehmen überhaupt keine Rücksicht. Als Autofahrer in Wien muss man sich schon fast fürchten. Nummerntafeln sollte man einführen für diese Verrückten, dann hätte das ein Ende. Und mehr Strafen. Beim Auto krieg’st ja auch gleich Probleme wegen jedem Schmarrn.“

Die Liste der ärgerlichen Zwischenfälle, für die Radfahrer zu verantworten sind, ist beinah unerschöpflich. Demnach sind die genannten Fälle radfahrerischer Böswilligkeit auch nur als leise Warnung zu verstehen. In Wirklichkeit sind die zweirädrigen Zeitgenossen nämlich eine noch größere Bedrohung, als sie es zu sein scheinen. Subtil und schleichend verändern sie das Stadt- und Straßenbild zu ihren Gunsten. Subtil, weil Propaganda im Spiel ist – so etwa die Geschichten von den rücksichtslosen Autofahrern – und schleichend, weil der Wandel langsam und stetig eintritt.

Zusammengefasst gesagt: Radfahrer sabotieren gezielt unseren geliebten Straßenverkehr. Das darf nicht geschehen! Daher leistet Widerstand in Wort und Tat: Fahrt mehr Auto, hupt die radelnden Rowdies an, macht ihnen das Überleben auf der Straße so schwer wie möglich! Die Treibstoffindustrie dankt‘s euch.

1 Kommentar

  1. Dorli

    21. Juli 2016

    Super Artikel! ;-P

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